Ihr habt einen alten Rechner mit Windows 8, 7, Vista oder XP von dem ihr euch nicht trennen könnt? Sei es, weil ihr auf ein altes Programm angewiesen seit, eine Backup-Möglichkeit sucht oder einfach der Erinnerung halber. Mit dieser Anleitung könnt ihr eure gesamte Windows-Installation einlesen, in eine virtuelle Festplatte konvertieren und auf einem anderen Rechner im VirtualBox-Fenster starten. Konserviert für die Ewigkeit! 🙂 Ich habe das Programm disk2vhd bereits 2015 einmal auf meinem Blog vorgestellt, es aber bisher nie ausprobiert. [1] Für diesen Beitrag habe ich mein altes Acer Aspire Notebook (ca. 2010) mit Windows 7 in eine knapp 33Gb große VHD-Datei umgewandelt.
Dazu benutzen wir das kostenlose Tool disk2vhd aus der Sysinterals-Sammlung von Microsoft [2]. Für das Ausführen später benötigt ihr das kostenlose Virtualisierungsprogramm VirtualBox. Empfehlenswert ist außerdem ein größerer externer Datenträger (z.B. eine Festplatte), auf dem ihr das Abbild speichern könnt.
etwas Vorbereitung
Damit das Einlesen („das Konservieren des Systems“) möglichst schnell geht und das Datenträger-Abbild so klein wie möglich wird, profitiert ihr davon, vor dem nächsten Schritt zunächst ungebrauchte Anwendungen und Dateien vom Rechner zu entfernen, eine Datenträgerbereinigung zu machen und das Laufwerk zu defragmentieren. Wie das geht, habe ich unter anderem in diesem Beitrag beschrieben!
disk2vhd konfigurieren
Nun starten wir das zuvor heruntergeladene Tool diskvhd. Dieses ist recht übersichtlich und es gibt nur wenig zu beachten:
Den Windows-Datenträger (C:) bzw. die System-Partition auswählen.
Der Zielort für das zu erstellende Abbild sollte nicht ebenfalls darauf liegen. Nehmt am besten ein anderes Laufwerk oder einen externen Datenträger. Stellt sicher, dass genügend Speicherplatz frei ist. Wichtig: Ein älterer USB-Stick mit FAT32 Formatierung kann maximal 4GB pro Datei speichern, bietet sich also nicht an.
Entfernt den Haken von „Use Vhdx“, damit das Abbild später von Oracle VirtualBox geöffnet werden kann. Eine spätere Konvertierung des Dateityps ist mühselig.
Der Prozess kann je nach Festplattenbelegung und Rechnerleistung einige Minuten bis Stunden in Anspruch nehmen!
VirtualBox Maschine einrichten
Wurde der Vorgang erfolgreich abgeschlossen, habt ihr nun ein mehrere Gigabyte großes VHD-Abbild eures Rechners. Im Host-System (wo der virtuelle Rechner dann ausgeführt wird) startet ihr nun das zuvor installierte VirtualBox und legt eine neue Maschine an (über den Button „Hinzufügen“). Wählt das passende Betriebssystem (und Architektur!) und bei der Festplatte unbedingt „Vorhandene Festplatte verwenden“ und dann das Abbild.
Bevor in nun den virtuellen PC zum ersten Mal startet, könnt ihr über das VirtualBox-Interface noch allgemeine Einstellungen vornehmen, wie die verwendete Menge an Arbeitsspeicher oder die Aktivierung der Unterstützung für z.B. USB 3.0 und 3D-Beschleunigung (welche die VirtualBox-Erweiterungen erfordern, können über die Webseite gesondert heruntergeladen werden). Welche der Einstellungen die richtigen für euch sind, hängt davon ab, wie viel Leistung euer Host-Rechner abgeben kann und wie viel das Gastsystem benötigt. Faustregel: Bei Windows 10 sollten mindestens 4Gb RAM für’s Hostsystem übrig bleiben. Bei mir lief der virtuelle PC mit 2 von 6 CPU Kernen und 2 von 16 Gb RAM bereits sehr flott (Gastsystem Windows 7). Das Gastsystem sollte für die Grundfunktionen mit 1Gb (Windows XP) oder 2Gb (Windows Vista oder neuer) Arbeitsspeicher klarkommen.
Erster Start & VirtualBox-Additions installieren
Ich konnte mit meinem konvertierten Betriebssystem direkt starten und mich anmelden. Windows sollte mit der „geänderten Hardware“ klarkommen und einfach die Standard-Gerätetreiber für die grundlegende Funktionalität laden (z.B. „Microsoft Basic Display Adapter„).
Bluescreen beim Start? Fehlercode notieren und in Google eingeben, vielleicht ist ein bestimmter Gerätetreiber schuld. Ich würde auf jeden Fall mal versuchen, wie unten beschrieben in den abgesicherten Modus von Windows zu gelangen, dort kann dieser über den Geräte-Manager dann ggf. deinstalliert und die VirtualBox-Treiber installiert oder Windows „repariert“ werden.
Nun können wir noch die Gasterweiterung (VirtualBox Guest Additions) installieren. Das ist ein Treiber für’s Gastsystem, welcher eine bessere Geschwindigkeit und die Nutzung aller VirtualBox-Funktionen (wie 3D-Beschleunigung) garantiert. Dieser lässt sich allerdings nur im abgesicherten Modusohne geladene Systemtreiber installieren. Dazu öffnen wir im Gastsystem die Einstellungen-App, navigieren zu Update und Sicherheit / Wiederherstellung und wählen „Jetzt neu starten“.
Die einfache Variante für Windows XP, Vista, 7 oder 8: Windows neu starten, wiederholt die Taste (Shift +) F8 drücken, bis ihr zu einem Bildschirm mit „erweiterten Startoptionen“ gelangt. Dort dann den abgesicherten Modus (ohne weitere Eigenschaften) wählen.
und wählen in den Startoptionen dann die Taste 4) Abgesicherten Modus aktivieren.
Hat Windows dann wieder gestartet, klicken wir im VirtualBox-Fenster oben auf das Menü „Geräte“ und „Gasterweiterung einlegen“. Im Gastsystem öffnen wir mit einem Doppelklick auf das CD-Laufwerk nun das Installationsprogramm. Alternativ kann das CD-Verzeichnis aufgerufen und die Setup.exe eigenständig gestartet werden. Wir klicken uns durch das Installationsprogramm und wählen Gerätetreiber installieren? Zulassen und Oracle vertrauen. Anschließend startet ihr Windows neu und
Beispiel aus meinem letzten Artikel zu VirtualBox
Die Einrichtung ist abgeschlossen! Wenn ihr fertig seid, empfehle ich euch, im offenen Fenster oben im Menü unter „Maschine“ einen Sicherungspunkt zu erstellen. So könnt ihr, egal was ihr gemacht habt, einfach und schnell zum Zeitpunkt nach der Installation bzw. einem vorherigen Punkt zurückkehren.
Noch ein Tipp zum Schluss: Wollt ihr die Windows-Lizenz der virtualisierten Windows-Installation (Gastsystem) auf einem richtigen Gerät weiter nutzen, kann es zu Problemen mit der Aktivierung bei Microsoft kommen. Da man mit VirtualBox auch Sicherungspunkte erstellen und diese jederzeit zurücksetzen kann, muss die virtuelle Installation nicht aktiviert werden.
Wer kennt ihn nicht, Peter Lustig in seinem heimeligen Bauwagen, der für uns im Fernsehen gebastelt und erklärt hat. Dieses Jahr ist das Format 40 Jahre alt geworden und lebt auch ohne die Ikone Peter Lustig weiter, der leider 2016 verstorben ist. Zum Phänomen Löwenzahn gibt es einen schönen Beitrag bei der TAZ.
Ab 1997 veröffentlichte der Terzio Medien Verlag in Zusammenarbeit mit dem ZDF die Computerspielserie Löwenzahn, die mit insgesamt 8 Titeln [1] für Windows 95/98 mir und sicher auch vielen anderen Kindern die Welt erklärt und erste Erfahrungen im Umgang mit dem Computer beschert hat. Dazu gab’s unterhaltsame Minispiele, Videos und spaßige Point & Click Orgien, die damals den Röhrenmonitor des alten Windows Rechners voll ausgefüllt haben.
Während bei mir der Eindruck geweckt worden ist, dass sich der erste mediale Kontakt für die jüngste Generation zunehmend im Bereich von Smartphone und Tablet abspielt, denke ich, dass gerade solche Spiele für Kinder noch wertvoll sind. Natürlich sind die lehrhaften und unterhaltsamen Inhalte zum Thema Mensch, Umwelt und Technik noch immer aktuell, aber gerade Spiele wie die Löwenzahn-Reihe bietet meiner Meinung nach auch sehr jungen Anfängern (ab der 1. Klasse?) noch einen guten Zugang zur konventionellen Bedienung eines PCs mit Maus und Tastatur (ist eben doch etwas anderes, wie mit den Fingern auf dem Bildschirm herum zu tippen). Und da sich diese bewährte Eingabemethode meiner Meinung nach in den nächsten Jahren auch nicht ändern wird, sind solche Spieleklassiker eine gute Übung für die Geschicklichkeit und Präzision im Umgang mit dem Computer und bereiten gut aufs spätere Schreiben mit dem 10 Fingersystem vor.
Die CD-ROMs der Löwenzahn-Reihe findet sich heute häufig auf Flohmärkten, bei Verwandten im Regal oder Online gebraucht zu erwerben.
So klappt die Installation unter Windows 7, 8.1 und 10
Die einzelnen Löwenzahn-Titel unterscheiden sich technisch etwas von einander. Der erste Titel erschien für Windows 3.1 / 95 und läuft nativ in einer 640 x 480 Pixel Auflösung, was so manch modernen LCD Bildschirm vor eine Herausforderung stellen könnte. Nach dem Einlegen der CD-ROM kann die Installation regulär über die AUTORUN.exe gestartet werden. Nach dem Abschluss der Programminstallation wird nun eine alte Version von Apple QuickTime installiert, welche für die Wiedergabe der Videos im Programm benötigt wird.
Wichtig ist, bei der Installation von QuickTime 2.1.2 das Suchen nach bereits installierten Versionen zu überspringen (skip), sonst kommt es zu einer Fehlermeldung. Anschließend will das Setup aus „Lizenzgründen“ noch QuickTime 3 installieren. Das Setup quittiert dann mit einer Fehlermeldung, da das Programm als 16 Bit Anwendung auf dem Computer nicht gestartet werden kann. Diese Meldung kann getrost ignoriert werden, das Spiel läuft auch so.
Eine Startmenüverknüpfung wurde bei mir nicht angelegt, Löwenzahn kann dann über die loewe195.exe aus dem Programmverzeichnis (C:\Terzio\) gestartet werden.
Das Programm verlangt bei jedem Start die CD-ROM für die Mediendateien. Da sich die alten CD-ROMs aufgrund des Alters und der Lesegeschwindigkeit immer so furchtbar laut drehen (und man dem Nachwuchs auch nicht zumuten möchte, jedes Mal die 20 Jahre alte CD einzulegen), können die Inhalte dieser einfach auf die Festplatte rüberkopiert werden (z.B. C:\LOEWE). In der sich im Spieleverzeichnis befindlichen Datei cd_pfad.ini kann dann der Pfad zu den kopierten Daten angegeben werden und Löwenzahn startet ohne CD!
Leider habe ich keinen Weg gefunden, die geringe Programmauflösung zu vergrößern. Der einfachste Weg ist für mich daher, vor dem Programmstart die allgemeine Windows-Bildschirmauflösung vorübergehend auf 800×600 oder 640×480 Pixel zu reduzieren, je nachdem was der Computer eben hergibt. Das geht über die Windows Systemsteuerung bzw. die Einstellungen App unter Anzeigeoptionen. Damit erscheint das Programm dann größer auf dem Bildschirm.
Den zweiten und dritten Teil der Löwenzahn-Reihe habe ich übrigens auch ausprobiert. Die Technik ist die selbe, mit der bereits aus dem ersten Teil installierten QuickTime Version 2.1.2 lassen sich auch die Inhalte aus den neueren Episoden abspielen. Viel Spass damit!
In der Beitragsserie „Alte Spiele Neuer Rechner“ teste ich, wie sich ausgewählte alte Computerspiel-Klassiker auf einem modernen Windows-PC installieren und spielen lassen.Heute: Teil 4...
Videospiele von den beiden berühmten französischen Comic-Helden Asterix & Obelix [1] gibt es in verschiedenen Adaptionen. Davon ist mir eine aber in ganz besonderer Erinnerung geblieben: Vor 24 (!) Jahren veröffentlichte INFOGRAMES Multimedia den Jump’n’Run Titel „Asterix & Obelix“ für die Konsole Super NINTENDO, GameBoy Color und damals eben auch für MS-DOS und Windows 95.
Die CD-ROM habe ich immer noch Zuhause und so wollte ich das Spiel auf meinem aktuellen Windows 10 Rechner installieren, was aber nicht ohne weiteres möglich ist. Starte ich die setup.exe, bekomme ich die Fehlermeldung, dass die Anwendung nicht unter Windows NT lauffähig sei, starte ich das Spiel direkt, werde ich darauf hingewiesen, dass das Spiel nur in 256 Farben laufe. Auch im eingebauten Windows-Kompatibilitätsmodus passiert nichts.
In diesem Beitrag möchte ich euch also zeigen, wie ich das Spiel zum Laufen bekommen habe.
DosBox
Da der „Windows-Ansatz“ hier nicht fruchtet, versuche ich es über MS-DOS [2] und habe mir die quelloffene Software DOSBox heruntergeladen. Sie emuliert, also gaukelt dem Spiel alte(rsgerechte) Hardware vor. Die Einrichtung ist denkbar unkompliziert.
Zunächst wird das Programm von der offiziellen Seite heruntergeladen, wer mag schnappt sich auf der gleichen Seite noch das „german languagefile“ für die deutsche Sprachausgabe.
Optional: Jetzt öffnen wir das Einstellungsverzeichnis von DOSBox unter
C:\Users\BENUTZERNAME\AppData\Local\DOSBox (im Explorer über %appdata% erreichbar)
und kopieren aus dem eben heruntergeladenen „DOSBox-german-lang-0.74.zip“ Archiv nur die deutsche Sprachdatei german-0.74.lang in dieses Verzeichnis. Das ist zum Beispiel mit dem kostenlosen Programm 7-Zip machbar. Danach öffnen wir die im selben Ordner vorliegende Konfigurationsdatei dosbox-0.74-3.conf mit dem Texteditor (Öffnen mit / Notepad) und tragen in der Zeile language den Namen der deutschen Sprachdatei ein:
language=german-0.74.lang
Beim nächsten Start sind dann die Hilfetexte und Fensteroptionen in deutsche Sprache aufgeführt.
Spiel installieren
Da es früher bei Spielen üblich war zur Reduzierung des Speicherverbrauchs immer wieder Daten von der CD nachzuladen, kopieren wir zunächst den kompletten Inhalt der Spiel-CD (OBELIX) auf den Computer, um uns den Aufwand zu sparen. Idealerweise sollte der Ordner mit den CD-Daten direkt auf dem Hauptverzeichnis der Festplatte C: abgelegt werden, da wir später mit Konsolenbefehlen hantieren und dies die Arbeit enorm erleichtert (weil kurzer Adresspfad).
Nun kann die eigentliche Installation des Spiels beginnen. Da DOSBox standardmäßig keinen Zugriff auf das Host-Dateisystem zulässt, müssen wir die entsprechenden Ordner zunächst einbinden („mounten“). Das lässt sich mit den folgenden Befehlen erledigen (jeweils Pfad und Ordnernamen anpassen!):
mount C E:\DOSBOX\OBELIX\
C:
install.exe
Wie bei VirtualBox kann die Maus vom DOSBox Fenster „eingefangen“ werden. Um diese wieder freizugeben wahlweise die Windows-Taste oder die Kombination Strg+F10 drücken.
Das grafische Installationsmenü wird geladen. Nach dem Festlegen der Sprache sollten wir zunächst die Ausgabehardware für Soundeffekte und Musik festlegen. DOSBox unterstützt nativ eine ganze Reihe „klassischer“ Hardware. Wir wählen für beide Einstellungen die Ausgabemethode „SoundBlaster“ und bestätigen die weiteren Details einfach mit ENTER. Dann starten wir die Installation und bestätigen alles mit ENTER.
Spiel starten
Die Installation sollte problemlos durchlaufen, danach gelangt ihr wieder zurück zur DOS-Zeile. Dort könnt ihr mit dem Befehl obelix.exe nun das Spiel starten. Viel Spass 🙂
PS: Mit den Pfeiltasten navigieren und bewegen, mit C springen und V fest zuhauen.
Wenn ihr das Spiel das nächste Mal starten wollt, müsst ihr zunächst wieder das Spielverzeichnis wie oben beschrieben einbinden.
Weitere Einrichtung
Der Umgang mit DOSBOX kann etwas tricky sein, wenn man das Programm nicht kennt, hier noch einige Tipps:
Im Programmverzeichnis von DOSBOX findet sich eine DOSBox Manual.txt mit einigen FAQ (auf Englisch) sowie den wichtigsten Hotkeys. Diese sind unter anderem:
Strg+F10 = Maus einfangen / freigeben.
Alt+ENTER = Vollbild
Alt+Pause = Spiel anhalten
Strg+F9 = DOSBox beenden
Strg+F11 = Spiel langsamer (FPS)
Strg+F12 = Spiel schneller (FPS)
Wenn ihr einen größeren Monitor besitzt, kann das Bild ziemlich verpixelt sein. DOSBox kann die Bildausgabe zum Glück auch hochskalieren (upscaling), so dass die Ausgabe im Vollbildmodus deutlich schärfer wirkt. Im Windows Startmenü nach „DOSBox options“ suchen. Dies öffnet eine Konfigurations-Textdatei. Dort sucht und verändert ihr im Abschnitt [Render] die Zeile mit dem Eintrag skaler
scaler=normal3x
Autoexec
Falls ihr euch jetzt fragt, ob ihr jedes Mal so viele Eingaben machen müsst, bis das Spiel startet: Nein, dieser Prozess lässt sich abkürzen! DOSBox unterstützt automatisierte Befehle. Dazu öffnen wir wieder die DOSBox Konfigurationsdatei dosbox-0.74-3.conf (wahlweise über die Verknüpfung im Startmenü oder über den Programmordner s.o.) und tragen am Dateiende unter [AUTOEXEC] die zu Beginn benötigten Befehle Zeile für Zeile ein und speichern (Pfade wieder anpassen!):
mount C E:\DOSBOX\OBELIX\
C:
obelix.exe
Wer mit dem Vollbildergebnis zufrieden ist, kann in der Optionsdatei (s.o.) gleich noch Vollbild beim Start aktivieren:
Windows XP hat viele von uns über Jahre hinweg begleitet und war – trotz seiner Schwächen – ein gutes, solides und liebenswertes Betriebssystem. Wer noch XP-Software oder Spiele nutzen, einen alten Rechner archivieren oder einfach mal wieder den Flair aus dem Jahre 2001 erleben möchte, kann sich dieses mit wenigen Schritten auf einen aktuellen Rechner holen.
In diesem Beitrag zeige ich Schritt für Schritt, wie man Windows XP in der kostenlosen Emulator-Software VirtualBox einrichten und so auf jedem beliebigen Computer ausführen kann.
Im Gegensatz zur Einrichtung von Windows 98 – wie ich einem älteren Beitrag erläutert habe – geht das Ganze recht flott, vor allem da VirtualBox dank seiner Guest-Additions-Treiber volle Unterstützung für die Generation XP mit sich bringt.
Was wird benötigt?
Eine Windows XP Setup-CD zur Installation oder noch besser ein virtuelles Abbild davon (ISO)
Einen gültigen Product Key (Lizentschlüssel), diesen findet ihr z.B. auf einem Windows XP Certificate of Authenticity Aufkleber auf dem Gehäuse.
Für eine gute Geschwindigkeit ein Host-PC mit mindestens 4Gb Arbeitsspeicher und einem halbwegs aktuellen Prozessor mit VT-x bzw. AMD-V Unterstützung
VirtualBox in seiner aktuellen Version und das VB Extension Pack für USB 3.0 Unterstützung (gibt’s auf der gleichen Seite)
Einige Vorbereitungen
Nach der Installation von Windows XP ist es empfehlenswert, gleich die letzten Windows Updates und einige Laufzeitumgebungen – die von vielen Anwendungen benötigt werden – nach zu installieren, damit alles Rund läuft. Folgende Sachen sollten im voraus heruntergeladen werden:
WinFuture Update Packenthält alle erschienenen Updates nach dem SP3 und letzten aktuellen WMP und IE. Spart viel Zeit bei der Installation. Erforderlich, wenn ihr im Gastsystem zunächst keine Internetverbindung herstellen wollt.
Jetzt erstellen wir eine neue virtuelle Maschine in VirtualBox und folgen den Schritten der Einrichtung. Je nach verfügbarem Arbeitsspeicher sollten mindestens 1-2Gb als RAM für das Windows XP Gastsystem gewählt werden (Abschnitt Speichergröße). Die Festplattengröße kann nach Bedarf angepasst werden, sollte aber mindestens 8Gb betragen.
Beachtet, das genügend RAM für das Host-Betriebssystem übrig bleiben muss. Verfügt euer Rechner also über 4Gb installieren Arbeitsspeicher, solltet ihr nicht mehr als 2Gb für das Gastsystem reservieren.
Nach der Einrichtung klicken wir nun auf die neue virtuelle Maschine und wählen oben das Zahnrad <Ändern> und passen folgende Einstellungen an:
Allgemein
Geteilte Ablage: Aktiviert
Drag'n'Drop: Aktiviert
System
Hauptspeicher: 1Gb mindestens, besser 2Gb
Boot-Reihenfolge: Zuerst CD/DVD, danach Festplatte
Chipsatz: PIIX3
Zeigergerät: USB-Tablet
Erweitert: I/O APIC NUR aktivieren, wenn ihr ein altes Windows XP System
virtualisiert habt, das IO-APIC aktiviert hatte, ihr 64Bit nutzt oder
mehrere CPU-Kerne aktivieren wollt
Prozessoren: 1 CPU
CPU-Begrenzung: 100%
Erweitert: PAE/NX aktivieren
Hardware-Virtualisierung: VT-x/AMD-V und Nested Paging aktiviert
Anzeige
Grafikspeicher: (so viel wie möglich, besonders bei aktiviertem 3D)
Anzahl Bildschirme: 1
Beschleunigung: 2D & 3D Beschleunigung aktiviert
Massenspeicher
Controller: IDE: PIIX4 - Host I/O-Cache verwenden
NameDerVirtuellenFestplatte.vmdk - Primärer Master
(mindestens 8GB feste Größe)
CD/DVD Laufwerk: IDE Sekundärer Master
(hier dann die Setup-CD eingebinden, wenn sie euch als ISO vorliegt!)
2. CD/DVD Laufwerk: Sekundäre Slave
(nur falls ihr ein zweites CD-Laufwerk simulieren wollt)
Audio
Audio aktivieren
Audo-Treiber des Hosts: Windows DirectSound (oder Linux-Äquivalent)
Audio-Controller: ICH AC97
Serielle Schnittstellen
deaktiviert
USB
USB Controller: USB-3.0 (xHCI) aktiviert
(erfordert das VB Extension Pack s.o.)
Gemeinsamer Ordner
aktivieren - automatisch einbinden
Die Installation
Vor der Installation der VirtualBox-Guest-Additions funktioniert die automatische Tastatur- und Mausintegration in der virtuellen Maschine nicht. Um die Maus (z.B. während der Installation) einzufangen, klickt ins VM-Fenster. Um sie wieder fürs Gastsystem freizugeben, die Host-Taste (standardmäßig STRG) drücken.
Nun starten wir die VM, und drücken, wenn dazu aufgefordert „eine beliebige Taste, um von der CD zu starten…“
Das Setup wird geladen und wir haben daraufhin die Möglichkeit, die „Festplatte“ zu formatieren bzw. zu partitionieren. Wer hier keine besonderen Wünsche hat, drückt einfach auf ENTER und wählt NTFS Formatierung (schnell). Dadurch wird eine übliche Systempartition „C:“ erstellt. Es werden einige Daten kopiert und nach einem Neustart (diesmal nicht von der CD starten, also nichts drücken!) beginnt die eigentliche, grafische Installation.
Dort folgen wir einfach den Anweisungen und geben, wenn dazu aufgefordert, den Product Key ein. Ich empfehle, vorerst die automatischen Updates zu deaktivieren. Wir haben die Updates ja bereits vorbereitet und werden diese im Anschluss selber installieren und danach den Updatedienst nicht mehr benötigen. Nach wenigen Minuten ist die Einrichtung abgeschlossen und ihr landet auf dem Desktop. Nun kann auch die Setup-CD wieder aus der VM ausgehängt bzw. entfernt werden.
Wir ihr sicher merkt, ist die Desktop-Auflösung gering und die Bedienung des Desktops eher ruckelig. Für volle Unterstützung müssen noch die VB-Guest-Additions-Treiber installiert werden. Diese sind in VirtualBox integriert. Um auch die volle DirectX 3D Untersützung z.B. für Spiele nutzen zu können, muss dieser aber im abgesicherten Modus von Windows XP installiert werden. Also starten wir Windows neu und drücken direkt beim Starten der virtuellen Maschine mehrmals zügig F8, bis wir ins erweiterte Startmenü gelangen. Dort dann den <abgesicherten Modus> wählen.
Auf dem Desktop angekommen, klicken wir im Fenster von VirtualBox auf „Geräte“ und dann auf „Gasterweiterung einlegen“. Die Installation startet automatisch. In den folgenden Schritten muss ein Haken bei „Direct3D-Unterstützung“ gesetzt werden. Nach einem Neustart sind nun alle Funktionen der Guest Additions aktiv:
2D & 3D Grafik-Beschleunigung sind aktiviert, es lässt sich eine größere Auflösung wählen und so auch im Vollbildmodus von VB (Host+F) arbeiten
Die automatische Maus- und Tastaturintegration funktioniert
Der geteilte Ordner (wenn in den Einstellungen aktiviert) wird im Arbeitsplatz als „Netzwerklaufwerk“ angezeigt und Drag’n’Drop von Dateien ins VM-Fenster und zurück funktioniert
Einrichten des Gastsystems
Die Hauptinstallation ist nun abgeschlossen. Jetzt können wir damit beginnen, die vorbereiteten Updates zu installieren. Über den geteilten Ordner oder Drag’n’Drop gelangen die Dateien ganz einfach ins Gastsystem.
Sollte es damit Probleme geben, können die Update-Dateien auch mit einer Brennsoftware im Hostsystem als ISO CD-Abbild gepackt und manuell als „CD“ in Windows XP eingebunden werden. Die Installationsreihenfolge muss
sein. Kommt es nach Abschluss der Updates zu Problemen bei der Grafikbeschleunigung, muss die VB-Guest-Additions neu installiert werden. Das war’s, das Ergebnis lässt sich sehen…
Was ist noch zu tun?
Die Vorzüge einer virtuellen Maschine sollten genutzt werden. Herunterfahren nicht erforderlich! Beim Schließen des VM-Fensters kann der Zustand einfach gespeichert werden. Vor Systemänderungen (oder um später nicht alles erneut Installieren zu müssen!) kann man über das Menü <Maschine> im VM-Fenster einen Sicherungspunkt erstellen und später jederzeit darauf zugreifen. Über <Datei> kann die virtuelle Maschine auch in eine einzelne Datei exportiert werden.
Deswegen kann man im Gastsystem XP auch die automatische Systemwiederherstellung deaktivieren, um Speicherplatz zu sparen. Die entsprechende Option ist unter Systemsteuerung / System / Systemwiederherstellung zu finden.
Gibt es Probleme mit der Geschwindigkeit der VM, prüft, wie viel RAM und Grafikspeicher ihr maximal an das Gastsystem abgeben könnt. Außerdem kann man im Gastsystem visuelle Effekte deaktivieren, um den Rechner zu entlasten. Die Einstellungen finden sich unter Systemsteuerung / System / Erweitert / Systemleistung: Einstellungen / Für optimale Leistung anpassen.
Ein Virenschutz o.Ä. ist im im Gastsystem nicht erforderlich: Was in der VM passiert, bleibt auch dort (Sicherungspunkt machen!). Allerdings ist Windows XP veraltet und es sollten eigentlich keine sensiblen Daten dort eingegeben werden. Was man machen kann, um Windows XP bestmöglich abzusichern, habe ich in diesem Beitrag beschrieben.
Übrigens: Wie man Windows 98 in VirtualBox einrichtet, habe ich hier beschrieben.
Am 03.04.2021 habe ich diesen Beitrag überarbeitet und für Windows 10 optimiert.
Während ich im ersten Teil des Beitrags über grundlegende Schritte zur Bereinigung und Optimierung eures Windows Rechners gesprochen habe, findet ihr hier nun 14 Tipps zu weiteren Systemeinstellungen und Tricks in der Registry, welche den ersten Teil gut ergänzen und Windows noch weiter beschleunigen können. Übrigens: Alle Registry-Änderungen findet ihr auch am Ende des Beitrags zusammengefasst als Ein-Klick-Download! Hier geht’s zurück zum ersten Teil…
Wichtig: Auch wenn die hier gezeigten Tricks getestet und harmlos sind, solltet ihr sicherheitshalber einen Wiederherstellungspunkt und ein Backup wichtiger Daten erstellen, damit die Einstellungen gegebenenfalls rückgängig gemacht werden können. Unter Windows 10 gebt ihr dazu „Wiederherstellung“ im Startmenü ein!
1. Energiesparplan anpassen
Microsoft Windows verfügt über verschiedene Energie- und Leistungspläne. Stellt sicher, das Windows nicht die Leistung des Computers durch einen ausgewogenen oder sparsamen Energieplan einschränkt, wenn ihr volle Power benötigt. Dadurch werden bei vielen Rechnern nämlich CPU und Grafikkarte niedriger getaktet. Vor allem bei Notebooks ist das häufig der Fall.
Bei Windows 10 findet ihr den neuen Schnellregler unten in der Taskleiste beim Batterie-Symbol. Die vollständigen Einstellungen (mit den Energiesparplänen) sind etwas versteckt über die Einstellungen-App unter Netzbetrieb und Energiesparen aufrufbar. Je nach Gerätehersteller und Hardware können diese Vorlagen unterschiedlich voreingestellt sein.
Wollt ihr die maximale Leistung, solltet ihr ihr „Beste Leistung“ (am Schieberegler) bzw. „Höchstleistung“ (Energiesparplan) auswählen.
Bei Windows 7 findet ihr die Einstellungen unter Systemsteuerung\System und Sicherheit\Energieoptionen
2. Design und Desktop-Effekte anpassen
Windows hat eine ganze Reihe von Effekten wie mit an Board, welche alten Rechnern, allen voran Notebooks mit wenig CPU-Kernen und integrierter Grafiklösung (z.B. Intel HD) zu schaffen machen können. Die Folge kann eine „träge Menüführung“ oder verkürzte Akkulaufzeit sein. Dazu gehören unter anderem die transparenten Fenster und Menü-Effekte. Die Einstellungen zu den Transparenz-Effekten findet ihr in Windows 10 etwa versteckt unter Einstellungen / Personalisierung / Farben
Seit ihr noch mit Windows 7 unterwegs, könnt ihr die Transparenz über den nachfolgenden Tipp mit deaktivieren, oder ihr wechselt in der Systemsteuerung direkt auf das „Klassik-Design“.
Das Deaktivieren von zusätzlichen Animationen und Desktopeffekten (Minimieren, Maximieren, Menüs) kann das Arbeitstempo der Benutzeroberfläche zusätzlich beschleunigen. Unter Windows 10 sind diese Optionen, welche es auch schon in den vorhergehenden Windows-Versionen gab, etwas versteckt, da die klassische Systemsteuerung nicht mehr direkt aufrufbar ist. Um dorthin zu gelangen, tippt ihr im Startmenü „Wiederherstellungspunkt“ ein und klickt auf „Wiederherstellungspunkt erstellen“. Im nun geöffneten Fenster Systemeigenschaften könnt ihr auf den Reiter Erweitert / Leistung / Einstellungen… und dann auf „Visuelle Effekte“ wechseln.
Unter Windows 7 erreicht ihr den Punkt in der Systemsteuerung unter System / Erweitert / Leistung: Einstellungen / Visuelle Effekte.
Dort habt ihr die Möglichkeit, die Desktop-Effekte nach euren Wünschen anzupassen. Am effektivsten ist es, alle Effekte zu deaktivieren. Meine bevorzugten Einstellungen für langsamere Rechner sind: Alles deaktivieren, außer: Miniaturansichten, Kanten der Bildschirmschriften verfeinern, Fensterinhalt beim Ziehen anzeigen, Durchsichtiges Auswahlrechteck anzeigen, Durchsichtiger Hintergrund für Symbolunterschriften
Für Fortgeschrittene: Außerdem können noch folgende Änderungen in der Windows-Registry gemacht werden. Dazu öffnet den Registrierungseditor (über Ausführen (Win+R) oder „regedit“ eingeben), sucht den entsprechenden Pfad im Adressbaum links und ändert den genannten Wert. Wenn ein Wert (Schlüssel) noch nicht existiert, müsst ihr ihn ggf. erst anlegen.
Wenn ihr euch dabei unsicher seit, solltet ihr zunächst einen Wiederherstellungspunkt von Windows erstellen, das geht über die Systemsteuerung / System / Sichern und Wiederherstellen. Ihr könnt auch am Ende des Beitrags eine fertige Konfigurationsdatei mit allen hier genannten Tricks herunterladen und diese übernehmen.
Verkürzt die PopUp-Einblendedauer bei Mausaktionen.
3. Such- und Indizierungsdienst deaktivieren
Der Windows Search Dienst indiziert während dem Betrieb laufend alle Dateipfade auf dem Datenträger, damit diese bei Bedarf schnell gefunden werden können. Wer die eingebaute Windows-Suchfunktion für Dateien selten oder gar nicht benutzt (oder weiß, wo er suchen muss), kann Ressourcen einsparen und den Dienst deaktivieren. Unter Windows 10 habe ich schon öfters erlebt, dass dieser Dienst zeitweilig eine hohe CPU-Auslastung verursacht, was ältere Rechner durchaus verlangsamen kann.
Dazu öffnet die Dienste-Anwendung. Entweder über das Startmenü „Dienste“ eintippen oder über Systemsteuerung / Verwaltung / Dienste öffnen. Dort den Eintrag „Windows Search“ suchen, mit Doppelklick öffnen und als Startoption „deaktiviert“ übernehmen. Fertig!
Bei Rechnern mit wenig Arbeitsspeicher (RAM) lagert Windows bei Platzmangel Daten aus dem Arbeitsspeicher auf der Festplatte aus, in die so genannte „Auslagerungsdatei“ (page file). Das passiert häufig, wenn viele Anwendungen gleichzeitig geöffnet sind. Oft wird diese Datei aber zu sparsam bemessen. Meine Empfehlung: Vor allem bei gleich oder weniger als 4 Gb Arbeitspeicher kann durch zuweisen von mehr Speicherplatz eine Leistungssteigerung erreicht werden. Habt ihr hingegen mehr als 12 Gb Arbeitsspeicher und Windows auf einer SSD installiert, könnt ihr diese Funktion auch deaktivieren, da sie euch keinen Vorteil bringt und nur unnütz Speicher belegt.
Unter Windows 10 ist die Option etwas versteckt, da die klassische Systemsteuerung nicht mehr direkt aufrufbar ist. Um dorthin zu gelangen, tippt ihr im Startmenü „Wiederherstellungspunkt“ ein und klickt auf „Wiederherstellungspunkt erstellen“. Im nun geöffneten Fenster Systemeigenschaften könnt ihr auf den Reiter Erweitert / Leistung / Einstellungen… / Erweitert / Virtueller Arbeitsspeicher und dann auf „Ändern…“ klicken.
Wer noch mit Windows 7 unterwegs ist, schaut unter Systemsteuerung / System / Erweiterte Einstellungen / Systemeigenschaften: Erweitert: Leistung… / Erweitert / Virtueller Arbeitsspeicher. Unter Windows 7 wird die Auslagerungsdatei auch für den „Ruhezustand“ (welcher nur bei konventionellen Festplatten sinnvoll war) benötigt.
Windows unterscheidet zwischen der Mindest- und Maximalgröße der Datei. Wer über genug Speicherplatz verfügt, sollte eine einheitliche Größe wählen. Als Faustregel für die Größe gilt: Ungefähr die doppelte Menge des physikalisch verfügbaren Arbeitsspeichers (RAM) sollte reserviert werden. Also Beispielhaft:
Windows wartet beim Herunterfahren oder bei aufgehängten Apps eine gewisse Zeit, damit sich diese selbst beenden können. Diese Zeit kann etwas verkürzt werden, um das Ausschalten zu beschleunigen. Dazu können in den beiden genannten Registry-Pfaden folgende Werte verändert werden (wie oben unter Punkt 2 mit regedit beschrieben).
Die Änderungen werden nach einem Neustart übernommen.
6. Prozessor: Core Parking deaktivieren
Core Parking ist eine Funktion, bei der moderne Mehrkern-Prozessoren im Leerlauf nicht genutzte Kerne abschalten, um Strom zu sparen. Das kann bei Notebooks die Akkulaufzeit erhöhen. Andererseits benötigt das Reaktivieren dieser einen kurzen Augenblick, weshalb so manche Spieler schon von Rucklern in anspruchsvollen Games berichtet haben. Habt ihr einen Desktop-PC, könnt ihr also vom Deaktivieren dieser Funktion profitieren. Das lässt sich über einen Registry-Hack dauerhaft umsetzen. Um das Core Parking etwas komfortabler, oder nur für einen Sitzung anzupassen, existieren auch die passenden Programme wie parkcontrol dafür. [1]
Ob aktuell CPU-Kerne geparkt werden, könnt ihr im Windows Ressourcenmonitor (im Start eintippen) im rechten Fensterabschnitt prüfen.
Öffnet wieder den Registrierungseditor (siehe Punkte 2), klickt auf „Bearbeiten“ und dann „Suchen“, gebt folgenden Schlüssel ein:
0cc5b647-c1df-4637-891a-dec35c318583
Im gefundenen Schlüssel sucht ihr den Eintrag „ValueMin“, ändert diesen Wert mit einem Doppelklick und setzt in auf Null (0). Macht das für alle weiteren gefundenen gleichnamigen Schlüssel. Nach einem Neustart sollten die Änderungen aktiv sein.
7. Verschiedene kleine Registry-Tricks
Die folgenden Registry-Einstellungen empfinde ich als nützlich, sie bewirken unterschiedliche Dinge. Beschreibung lesen! Nicht vorhandene Schlüssel unbedingt im DWORD-Format erstellen.
LinkResolveIgnoreLinkInfo – Verhindert, dass Windows nach fehlenden Verknüpfungszielen sucht.
NoResolveSearch – Verhindert, dass Windows nach fehlenden Anwendungen sucht.
NoResolveTrack – Verhindert, dass Windows nach fehlenden Anwendungen sucht.
NoInternetOpenWith – Deaktiviert den Dialog „Suche nach verfügbaren Programmen im Internet“ um direkt zur lokalen Programmauswahl zu kommen
NoLowDiskSpaceChecks – Deaktiviert die automatische Überprüfung der Speicherkapazität der Festplatte
Nach einem Neustart sollten die Änderungen aktiv sein.
8. Sperrbildschirm und Benutzer-Anmeldung überspringen
…und direkt auf dem Desktop landen.
Dazu tippt ihr im Startmenü netplwiz ein und könnt dort einen Nutzer auswählen, den Haken bei „Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben“ entfernen und auf Übernehmen klicken. Nun das Passwort bestätigen und speichern. Zeit gespart!
Wichtig! Seit dem Windows 10 Feature-Update 20H1 ist die Option „Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben“ verschwunden. Um diese zu reaktivieren, muss der Schlüssel DevicePasswordLessBuildVersion in der Windows-Registry (siehe Punkt 2) im folgenden Pfad auf Null (0) geändert bzw. wenn nicht vorhanden als REG_DWORD erstellt werden.
Unter Windows 10 wird man zusätzlich mit, einem bei Heim-PCs meiner Meinung nach überflüssigen, Sperrbildschirm konfrontiert (schöne Bilder hin oder her). Dieser lässt sich mit einer Änderung in der Windows Registrierung deaktivieren:
Dort einen neuen REG_DWORD (32 Bit) namens NoLockScreen mit dem Wert 1 erstellen. Gibt es keinen Schlüssel „Personalization“, müsst ihr diesen anlegen.
9. Schlanke Taskleiste
In der unteren Task- bzw. Menüleiste von Windows finden sich in der Voreinstellungen mit dem großen Suchfeld, Cortana, den vorangehefteten Apps und dem Microsoft-Kontakte-Button einige Buttons, die den Platz verengen und die ihr unter Umständen gar nicht benötigt. Ohne diese Funktionen sieht die Taskleiste gleich viel übersichtlicher aus, fast wie unter Windows 7!
Nach dem Lösen der vorkonfigurierten Symbole können mit einem Rechtsklick auf den Suche-bzw. Desktop-Umschalt-Button im aufgetauchten Dropdown-Menü das Cortana-Symbol sowie das Suchfeld ausgeblendet werden (die Suche klappt ja wie gewohnt per direkter Eingabe im Startmenü).
In der Einstellungen-App können unter Personalisierung / Taskleiste die Microsoft-Kontakte (das Symbol) ausgeblendet werden. Außerdem kann man dort z.B. auch statt nur der Symbole der geöffneten Programme auch das Anzeigen des vollständigen Namens (wie noch damals unter Windows XP) einschalten.
10. Startmenü: Bing Websuche deaktivieren
Die (App) Suche unter Windows 10 ist etwas eigenartig. Bestimmt ist es euch auch schon einmal passiert: Ihr tippt die ersten Buchstaben eines häufig von euch genutzten Programms im Startmenü ein und drückt ENTER. In letzter Sekunde entscheidet sich Windows allerdings um und öffnet den Edge-Browser bzw. zeigt euch direkt Bing-Suchergebnisse zu dem Begriff im Startmenü an. So ein Quark, zumal ich Bing gar nicht nutze bzw. nicht möchte, dass zu jeder Eingabe im Startmenü mit Bing gesucht wird.
Die Websuche im Startmenü ist besonders hartnäckig auszuschalten, da es keine Einstellung in der Systemsteuerung dafür gibt. Der aktuelle Workaround besteht darin, den entsprechenden Suchdienst in der Firewall-Liste zu blockieren, dann erscheinen auch keine Webergebnisse mehr.
Im Startmenü „firewall“ eingeben, Firewall & Netzwerkschutz öffnen, im Fenster unten auf „Erweiterte Einstellungen“ klicken. Der Firewall-Manager öffnet sich. In der Liste der ausgehenden Verbindungen sucht ihr den Windows Search Dienst, öffnet mit einem Rechtsklick die Eigenschaften und blockiert den Internetzugriff. Nun werden keine Webergebnisse im Startmenü mehr nachgeladen.
11. Fast Startup aktiviert?
Diese Option ermöglicht ein schnelleres Starten von Windows 10 und ist manchmal bei PCs, welche ein kostenloses Upgrade von Windows 7 ohne Neuinstallation gemacht haben, nicht automatisch aktiv. Dazu in der Einstellungen-App bzw. der Systemsteuerung auf den Energiesparplan klicken (siehe Punkt 1) und „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll“. Hier ist die entsprechende Option zu finden:
12. Windows 10 Live Tiles deaktivieren
Ich habe mich am Heimrechner nie an die Metro-Kacheln im Startmenü gewöhnt und diese meistens sowieso ausgeblendet. Mit diesem Registry-Eintrag werden die „Live-Tiles“ im Startmenü nicht mehr animiert und dadurch weniger aufdringlich und sehen zudem einheitlicher aus. Unter
Erstellt dort einen neuen DWORD32 Schlüssel namens NoTileApplicationNotification und setzt diesen auf 1.
13. Telemetrie komplett abschalten (Datenschutz)
Windows 10 ist ja nach der Veröffentlichung dafür bekannt geworden, das Thema Datenschutz nicht gerade ernst zu nehmen. Zumindest war die neue Dimension der Benutzerdatenerhebung (Telemetrie) so heftig, dass sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine eigene Empfehlung für die Anpassung dieser herausgegeben hat. [2][3]
Auch wenn Microsoft bei den Einstellungen inzwischen etwas nachgebessert hat – deutlich mehr lässt sich inzwischen bei der Ersteinrichtung oder in der Einstellungen-App konfigurieren oder abschalten. Von daher lohnt es sich immer wieder, einen mal Blick in die Datenschutz-Optionen der Einstellungen-App zu werfen. Viele Dinge, allem voran die Freihandeingabe und der Umfang der Diagnosedaten lässt sich dort begrenzen. Manches lässt sich allerdings nicht komplett abschalten.
Hier kommen dann kostenlose Programme wie W10Privacy zum Einsatz, welche einem einen guten Überblick über alle verfügbaren Telemetrie-Optionen geben und diese auf Wunsch auch gleich deaktivieren.
14. Vorinstallierte Apps löschen (inkl. Cortana)
Einige der Windows 10 – Apps aus dem Microsoft Store, wie der Fotos-App oder auch Cortana lassen sich über die Liste der installierten Programme nicht löschen.
Das geht erst seit dem Feature-Update vom Mai 2020 (ab Build 2004): Wollt ihr gezielt den Cortana-Sprachassistent-Dient (für alle Benutzer) entfernen, öffnet ihr über das Startmenü die PowerShell-Konsole als Administrator und gebt folgenden Befehl ein:
Fast alle der vorinstallierten Apps lassen sich so löschen, den entsprechenden Package-Namen verrät euch Google. Etwas komfortabler könnt ihr die vorinstallierten Apps mit Programmen wie dem 10AppsManager verwalten.
Alle Registry-Tricks herunterladen
Ich habe die in diesem Beitrag aufgeführten Windows-Registry-Tricks in einer fertigen *.reg Datei zusammengeführt, so dass ihr diese bequem herunterladen und einfach mit einem Doppelklick auf euer System übernehmen könnt. Benutzung auf eigenes Risiko, ihr solltet einen Wiederherstellungspunkt angelegt haben!
Zum Download Rechtsklick auf den Link und „Ziel speichern unter…“.
Nun ist doch ein recht ausführliches Sammelsurium an Tipps zum Beschleunigen und Optimieren von Windows zusammengekommen. Wenn ihr noch weitere Vorschlage oder Fragen dazu habt, freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Beitrag!
Am 21.03.2021 habe ich diesen Beitrag überarbeitet und für Windows 10 optimiert.
Bei der Nutzung von Windows fallen über Zeit Datenspuren an. Programme kommen hinzu, Updates werden installiert und der PC wird träge, startet langsamer. Vor allem ältere Rechner mit wenig Arbeitsspeicher und konventionellen Festplatten werden dadurch ausgebremst.
In diesem Beitrag möchte ich euch verständlich und kompakt zeigen, welche effektiven Möglichkeiten es gibt, eure Windows-Installation aktuell zu halten, Datenmüll aufzuräumen und die Geschwindigkeit zu verbessern. Der erste Teil befasst sich mit den „Basics“, dem aktualisieren der Software und dem Entfernen von Datenmüll, im zweiten Teil gehe ich auf weitere Tricks zur Optimierung der Geschwindigkeit ein.Gleich zu Teil 2…
1. Windows aktuell halten
Softwareupdates beheben Fehler, schließen Sicherheitslücken und enthalten Verbesserungen, welche der Geschwindigkeit des Betriebssystems und dem allgemeinen Nutzungserlebnis zugute kommen. Deshalb ist es ratsam, stets Windows und die installierten Treiber, Programme und Software aktuell zu halten.
Unter Windows 10 führt Windows Update aus, um sicherzustellen, dass Windows aktuell ist. Am komfortabelsten geht das über die Einstellungen – App Windows Update.
Für ältere Windows-Systeme: Bis einschließlich Windows 8 sind sogenannte Service Packs, gebündelte Softwareupdates verfügbar. Wenn man z.B. nach einer Neuinstallation viel Zeit sparen will, ist es ratsam, zunächst das aktuellste Service Pack zu installieren und dann mit den regulären Updates fortzufahren. Außerdem gibt es von Drittanbietern gebündelte Update-Packs, die viel Zeit sparen können. Das Internetportal Winfuture bietet kostenlos solche gebündelten Update Packs zum Download an.
2. Aktuelle Gerätetreiber-Software
Mit der Zeit veröffentlichen Hardware-Hersteller (z.B. Nvidia oder Realtek) neue Treiber -Software für ihre Komponenten. Diese werden vom Windows-Betriebssystem zur optimalen Nutzung der verbauten Technik benötigt. Besonders Nutzer aktueller Hardware profitieren davon, da oft die Leistung noch nachträglich verbessert, oder eben Treiber für neue Spiele optimiert werden. Auch werden manchmal Sicherheitslücken gestopft, wie 2008 mit Meltdown/Spectre [1]. Die entsprechenden aktuellen Treiber findet ihr in der Regel immer auf der Webseite der Hersteller. Wenn ihr einen Laptop oder einen „Fertig-PC“ habt, bietet meist der Vertreiber auch eigene Treiber-Downloads für das Modell an. Links bekannter Hersteller:
Es gibt auch die Möglichkeit, Treiber über Windows Update zu beziehen. Allerdings sind diese nicht immer die aktuellsten und können unter Umständen bei speziell aufeinander abgestimmter Hardware zu Problemen führen. Ich würde daher grundsätzlich die Treiber vom Hersteller bevorzugen. Wenn ihr euch bei diesem Schritt aber unsicher fühlt, seit ihr unter Windows 10 mit dem Angebot aus den optionalen Windows Updates auf der sicheren Seite!
3. Programm-Updates
Nicht zuletzt sollte die auf eurem Rechner installierte Software aktuell sein, besonders die mit dem Internet in Verbindung stehenden Programme: Der Browser, Mail-Programme, Virenschutz, PDF-Reader etc.. Sicherheitslücken in diesen Programmen sind eine Einfallspforte für Schadsoftware auf dem eigenen System!
Unter Einstellungen / Apps und Features könnt ihr gegebenenfalls nachschauen, welche Version aktuell installiert ist und diese mit der vom Hersteller angebotenen vergleichen. Es gibt auch Programme, die euren PC auf veraltete Software untersuchen und automatisch Updates vorschlagen oder gleich installieren. Ein bekanntes Programm ist SUMo, welches in seiner kostenlosen Version zumindest über veraltete Software informiert. Aber Achtung: Von solchen „Update“-Programmen gibt es jede Menge Murks im Internet!
Windows 10-Apps aus dem Microsoft-Store werden in der Regel automatisch aktuell gehalten.
4. Datenmüll löschen
Generell empfiehlt es sich, gelegentlich nicht genutzte Software zu löschen, um Speicherplatz für andere Dinge freizugeben. Mit der Zeit entstehen am PC viele überflüssige Dateien, auch durch Programme. Diese können die Leistung von Windows bremsen und die Startzeit verlängern, besonders wenn der PC schon etwas in die Jahre gekommen und der Prozessor vielleicht nicht mehr so leistungsstark ist. Für konventionelle Festplatten gilt außerdem: Bei einer vollen, fragmentierten Festplatte erhöht sich die Zugriffszeit auf Dateien und auch die kontinuierliche Indizierung durch die Windows-Suche nimmt Rechenleistung in Anspruch, was den PC zusätzlich ausbremst!
Zunächst sollte man nicht länger benötigte Programme und Software über die Einstellungen / Apps und Features (bzw. Systemsteuerung/Software) löschen.
Tipp: Wer die neue, abgespeckte „App-Übersicht“ unter Windows 10 nicht mag, kann mit dem Befehl „control“ im Ausführen-Dialog (Win+R) das konventionelle Systemsteuerung-Fenster mit der Programmübersicht öffnen.
Habt ihr das erledigt, ruft ihr nun die in Windows integrierte Datenträgerbereinigung (genau so im Startmenü eingeben!) auf, alternativ gibt es noch das kostenlose Tool Cleanmgr+, welches noch etwas mehr Speicherplatz freigeben kann. Die Programme löschen keine persönlichen, eigenen Dateien (wie sie im Benutzerordner zu finden sind), sondern temporäre Dateien, wie Installationsreste oder Absturzberichte. Zunächst klickt ihr auf „Systemdateien bereinigen“, damit zusätzliche Einträge angezeigt werden. Hat das Programm erneut geladen, wechselt ihr in den Reiter „Weitere Optionen“ und klickt bei „Systemwiederherstellung und Schattenkopien“ auf „Bereinigen…“. Danach wechselt ihr ins Hauptfenster zurück, wählt dort alles außer Miniaturansichten aus (meine Empfehlung) und klickt auf OK. Je nach Geschwindigkeit des Computers und Zustand des Datenträgers kann der Löschvorgang einige Sekunden bis mehrere Minuten dauern.
Optional: Manchmal verbleiben von gelöschten Programmen, Spielen oder Testversionen noch „Dateileichen“ (Ordner, Einstellungen, Screenshots) übrig, die von keinem Reinigungsprogramm erkannt werden. Wer die Muse dazu hat, oder dringend Speicherplatz benötigt, kann diese per Hand aufspüren und entfernen. Typische Orte hierfür sind:
C:\Program Files (x86)\
C:\Program Files\
C:\ProgramData\
C:\Users\BENUTZERNAME\AppData\ (%appdata%)
Wichtig: Hier solltet ihr aber nur löschen, was ihr sicher nicht mehr braucht und bereits über die Systemsteuerung deinstalliert habt (kann sonst zu Fehlern führen!).
5. Festplatten und SSDs optimieren
Bei den Datenspeichern muss grundsätzlich zwischen einer Solid-State-Disk (SSD) und einer konventionellen Festplatte unterschieden werden. Erstere funktionieren ähnlich wie USB-Sticks und benötigen keine Defragmentierung (das zusammenführen von verstreuten Daten), da dies keine Auswirkung auf die Zugriffszeit auf der Dateien hat. SSDs werden von Windows 10 automatisch wöchentlich „optimiert“. Festplatten sollten regelmäßig defragmentiert werden. Windows 10 macht das zwar auch automatisch, gerade nach einer größeren „Aufräumaktion“ kann sich aber das gezielte Defragmentieren besonders lohnen. Das Windows-eigene Tool macht das sicherlich ausreichend, etwas effizienter können Drittanbieter-Programme sein. Ich benutze da gerne defraggler, von den Machern des CCleaners. (Achtung! Hier keine Werbung bei der Installation mitinstallieren!). Als Faustregel solltet ihr wissen: Eine Speicherbelegung von größer 60% (egal ob SSD oder Festplatte) wird euren PC zunehmend ausbremsen, da Windows u.a. auch für Updates noch zusätzlichen freien Speicherplatz benötigt. Das Defragmentieren lohnt sich ab ca. 5% Fragmentierungsgrad. Erwartet aber, besonders bei neueren PCs, keine großen Geschwindigkeitssprünge. Je nach Grad der Fragmentierung, Speichergröße und Computerleistung kann dieser Prozess einige Stunden in Anspruch nehmen.
Wer noch Windows 7 nutzt: Auch die bordeigene Software von Windows 7 kommt mit SSDs zurecht, ihr solltet aber prüfen, ob Windows den Datenträger korrekt als SSD erkannt hat (und dementsprechend nicht defragmentiert!). Wie ihr das prüft, habe ich in diesem Beitrag beschrieben…
Für die weitere Planung gilt übrigens: Täglich genutzte Programme, welche schnell starten sollen, gehören auf die SSD. Selten genutzte Anwendungen, Spiele und persönliche Dateien gehören auf die Festplatte (insofern beides vorhanden ist). Dadurch soll die SSD geschont werden, welcher eine etwas kürzere Lebenszeit gegenüber der Festplatte bei vielen Schreibvorgängen nachgesagt wird (auch wenn es weit weniger dramatisch zu sein scheint [1]).
6. Autostart aufräumen
Je nach Menge der auf dem PC installierten Programme können sich Dienste und Autostart-Einträge – also Software, die mit Windows startet – anhäufen. Dies kann langsameren Rechnern zu schaffen machen, die Startzeit verzögern und belegt Arbeitsspeicher. Ich rede von diesen Programmen, wie sie häufig im Tray zu finden sind:
Ab Windows 10 verfügt der klassische Task-Manager (Strg+Shift+Esc) über eine integrierte Autostart-Verwaltung, wo die Einträge bequem (de)aktiviert (2) werden können. Dabei misst der Task-Manager auch noch die zuletzt benötigte Boot-Zeit. Praktisch!
Häufig handelt es sich um zusätzliche Hintergrund-Anwendungen, welche unten rechts in der Taskleiste (dem Tray-Bereich) mitlaufen, aber nie benutzt werden. Die Programme können ja bei Bedarf auch manuell gestartet werden. Seit ihr euch nicht sicher, was das gelistete Programm macht, hilft euch Google weiter! Hier einige Beispiele, welche in der Regel ohne Probleme deaktiviert werden können:
Den Dropbox-, OneDrive- oder GoogleDrive-Dienst
Der LibreOffice Schnelllader
Der Adobe Schnelllader
JuSched – Java Updater
Anzeigehilfsdienste (z.B. von Intel oder Nvidia, sind optional, nur wenn man schnell auf spezielle Einstellungen zurückgreifen will)
Realtek etc. AudioManager (Windows hat bereits eine eigene Lautstärke-Regelung)
Drucker-Hilfssoftware
Zoom, Skype, ICQ und andere Messenger-Dienste
Spiele-Services wie Launcher, Origin oder Steam
Für Fortgeschrittene: Gebt im Ausführen-Dialog (Win+R) „mconfig“ ein, um den Windows-Systemstart zu verwalten. Dort habt ihr ebenfalls die Möglichkeit, nicht benötigte Autostart-Einträge zu deaktivieren. Außerdem können nicht benötigte Dienste wie die Windows Suche (dazu später mehr) abgeschaltet werden. Hier solltet ihr aber vorsichtig sein.
7. Werbesoftware (PUP), Adware, Spam und Toolbars erkennen und löschen
Der Klassiker: Beim Bekannten den angeblich langsamen Rechner gestartet … der Browser hatte 3 installierte Toolbars.
Manchmal schleicht sich Werbesoftware (PUP – potentiell unerwünschte Programme) wie Toolbars mit auf den Rechner, ohne dass man es gleich bemerkt. Teilweise durch Installations-Software (der CCleaner hat dadurch negative Schlagzeilen gemacht), oft werden Software-Testversionen aber schon bei einem neu gekauften PC vorinstalliert mitgeliefert (sog. Bloatware). Diese Programme können den PC auch mutwillig ausbremsen, um eine „Besserung“ vorzuschlagen, oder durch aufdringliche Pop-Ups stören.
Den Rechner gelegentlich auf solche Software zu untersuchen, kann also nicht schaden. Dazu empfehle ich das kostenlose Tool Adwcleaner, welches keine Installation benötigt und direkt gestartet werden kann.
Das war’s auch schon! Im zweiten Teil des Beitrags erfahrt ihr, welche weiteren Einstellungen und Tricks es gibt, um Windows noch etwas schneller zu machen und das Maximale aus eurer Hardware herauszuholen.
„Ich setze mich an meinen Schreibtisch, es sind Schulferien. Der Tag ist verregnet, es fällt nur ein trübes Licht durch das Fenster. Auf dem Schreibtisch stapeln sich verschiedene Disketten und auf dem schon leicht angegilbten Gehäuse meines Computers liegt noch die Verpackung der Creative SoundBlaster Audiokarte, die ich vor kurzem installiert habe. Meine Hand reicht hinab zum PC, wo ich den grünen, rundlichen und leicht nach außen gewölbten Power-Schalter meines Computers drücke, bis er hörbar einrastet. Die LED leuchtet auf, der BIOS-Lautsprecher gibt ein lautes „PIEP!“ von sich und man hört den CPU-Lüfter gemächlich anlaufen. Gleichzeitig lege ich den Kippschalter an der Seite des Röhren-Monitors um. Es macht hörbar „Bong“, als der Monitor die Spannung aufbaut und langsam, leicht flimmernd, das Bild vor mir sichtbar wird. Windows 95 bootet und lädt die Dateien in die unglaublichen 32 Megabyte RAM. Zu wenig für groß angelegte Szenarien in Age of Empires I. Es gab viele tolle PC-Spiele, die ich damals unter Windows 95 gespielt habe. Ich denke da an Maxis SimCopter, Ceasar II, Abuse, Treasures of Montezuma, M.A.X. und die ganzen anderen Shareware-Demos…“
In diesem Beitrag soll es also darum gehen, wie man Windows 95 in VirtualBox installiert und so einrichtet, dass es produktiv genutzt werden kann. Dabei gibt es verschiedene Hürden zu überwinden, da bei der Einrichtung der Hardware einiges beachtet werden sollte und unter anderem die Gast-Erweiterung von VirtualBox nicht unter Windows 95 läuft.
Ihr benötigt zur Einrichtung eine Windows 95 Setup-CD, eine Startdiskette sowie eine gültigen Lizenzschlüssel. Ersteres gibt es praktischerweise auch als Image im Internet (Google!), so dass diese lediglich in die virtuelle Maschine eingehängt werden müssen. Außerdem natürlich die aktuelle Version von VirtualBox. Euer Gastsystem braucht keine besonderen Anforderungen zu erfüllen (ein Mehrkernprozessor mit Unterstützung für Virtualisierungstechnik ist aber schon von Vorteil).
Windows 95 A, B oder C?
Zu Windows 95 gab es mehrere überarbeitete oder angepasste Versionen. A ist die erste Ausgabe, USB-Support gibt es erst seit B. Mehr Infos hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows_95
Ich habe es im Test mit Ausgabe A gemacht. Am einfachsten ist es, zum Einschleusen von Dateien mit einem Tool (wie CDBurnerXP) ein CD-Abbild von diesen zu erstellen und dieses dann einzubinden.
Virtuelle Maschine konfigurieren
Also, los gehts. Neue Maschine erstellen, erstmal die Standardempfehlungen übernehmen. Damit Windows 95 später reibungslos arbeitet, müssen aber an der Konfiguration noch einige Details geändert werden. Dazu oben auf „Ändern“ klicken. Jetzt unter Diskette die Windows 95 Bootdiskette einbinden, als CD die Setup-CD und folgende Konfiguration aus der Textdatei meines FTP-Servers übernehmen (Es direkt im Beitrag zu schreiben würde den Rahmen sprengen): http://alcatr4z.bplaced.net/keepmydesktop/w98vm/vbox_win95_konfiguration.txt
Warum eigentlich eine extra Bootdiskette?
Die Setup CD-ROM von Windows 95 ist nicht direkt bootfähig. Die Diskette wird also zum Starten des Setups benötigt. Außerdem sind auf der Diskette die Formatierungstools gespeichert. Die Diskette ermöglicht es auch, mittels der Kommandozeile zu operieren und den MBR zu sichern (Startwiederherstellung), damals auch liebevoll „Notfalldiskette“ genannt.
Festplatte formatieren und Installation starten
Wenn ihr die VM nun startet, solltet ihr den „Willkommensbildschirm“ der Bootdiskette sehen. Jetzt erstellen wir die System-Partition. Dazu benutzt ihr den Befehl fdisk und folgt den Anweisungen. Die Option 1 führt euch durch die Einrichtung, einfach den Anweisungen folgen und jeweils mit Enter bestätigen (wenn ihr alles einfach bestätigt, wird eine einzige große Partition erstellt).
Nun muss die neue Partition noch formatiert werden (FAT). Dazu gebt ihr format c: /S (wenn ihr den Parameter /S weglasst, bootet Windows später nicht automatisch von dem Primary IDE, sondern ihr müsst das Boot Device bei jedem Start manuell (F12) wählen!) ein. Wie ihr nun sicher merkt, ist das amerikanische Tastaturlayout noch eingestellt, den Doppelpunkt findet ihr unter Ö.
Zum Starten der Installation müssen wir nun mit dem Befehl „r:“ auf das Verzeichnis der Setup-CD wechseln, anschließend startet setup die Installation. Nun müsst ihr nur noch den Anweisungen des Setups folgen, bis die Installation abgeschlossen ist. Beim Installationstyp „Custom“ können zusätzliche Anpassungen vorgenommen werden, ich wähle der Einfachheit halber „Typisch“. Es folgt ein Dialog zur Hardwareerkennung, da einfach alle aufgeführten Geräte anhaken und nach Treibern suchen lassen. Hinweis: Stürzt die virtuelle Maschine ab, kontrolliert, ob ihr VT-X/AMD-V deaktiviert habt. Wenn ihr zum Neustart aufgefordert werdet, entfernt ihr zunächst die Diskette, damit Windows bootet. Anschließend wird die Installation abgeschlossen und ihr landet auf dem Desktop. Hinweis: Bei zukünftigen Neustarts bitte nicht die Option „Windows neu starten“ wählen, das führt oft zu Fehlermeldungen. Also lieber herunterfahren und VM neu starten.Kommen wir nun zur Einrichtung der Hardware…
Fehlermeldung „the file netapi.dll on windows 95 cd-rom could not be found“
Möglicherweise gibt es im letzten Installationsschritt eine Fehlermeldung, worauf die Win95 CD eingelegt werden soll, obwohl sie schon eingelegt ist. Das hängt damit zusammen, dass sich der Laufwerksbuchstabe von R: auf D: geändert hat, das Setup registriert das aber nicht. Es bleibt nur, einige Male auf Skip (Überspringen) zu klicken und die Fehlermeldungen beim Neustart ebenfalls sämtlich zu quittieren. Auf dem Desktop angekommen dann über Start – Einstellungen – Systemsteuerung (Ja, die gabs vor 22 Jahren auch schon) – Netzwerk den PCNET Ethernet Adapater deinstallieren. Beim nächsten Neustart wird die Hardware erneut erkannt. Diesmal können die Daten von der (D:!) Windows CD kopiert werden. Anschließend unter „Add…“ – Protokoll – Microsoft – TCP/IP hinzufügen.
Der richtige Display Adapter: Die Auflösung ändern
Die Standard-Auflösung von 640*480 Pixel kann erstmal nicht verändert werden. Dazu müssen wir einen zusätzlichen Treiber nachinstallieren. Um die Dateien in die virtuelle Maschine zu bringen, bietet sich am einfachsten die oben erwähnte *.iso Methode an.
Mit diesem Programm lässt sich eine akzeptable Auflösung und Geschwindigkeit in Windows 95/98 Hostsystemen erreichen. Benötigt wird die oben verlinkte Version 7.*. Am einfachsten ist es, eine .iso Datei mit dem Setup selber zu erstellen und einzubinden.
Ihr installiert das Programm und startet Windows neu, dann gebt ihr den Aktivierungscode ein und startet noch einmal neu. Nun wählt ihr im Manager unter Monitor „Super VGA 1600*1200“ und anschließend beim verwendeten Treiber den „SciTech Nucleus Driver“ (Muss aktiviert sein). Übernehmt die Einstellungen und startet neu. Nun könnt ihr in den Anzeigeeinstellungen die Auflösung und Farbtiefe verändern. Et voila!
Hier spart man sich die Installation eines Programms. Soll aber wohl häufiger Fehler verursachen. Von der Projektseite die aktuellen Dateien für Windws 9x herunterladen und ins Gastsystem einschleusen. Hinweis: Der Windows 95 Datei-Explorer blendet manche Systemdateien wie *.dll automatisch aus. Über die Ordneroptionen kann die Funktion deaktiviert werden. Jetzt Rechtsklick auf dem Desktop – Eigenschaften – Einstellungen – erweiterte Einstellungen – Display Adapter „ändern“, dann im neuen Fenster „Diskette…“ wählen. In der Suchmaske den Ordner mit den Treiberdateien aus „…/128MB“ wählen. Jetzt sollte als Ergebnis auch „128MB“ angezeigt und installiert werden können. Nach einem Neustart stehen andere Auflösungen zur Verfügung.
Also fassen wir noch einmal zusammen. Die Soundausgabe sollte mit der VM Einstellung „out of the box“ funktionieren, keine weiteren Einstellungen erforderlich. Das „Internet“ sollte, bei der VM Einstellung „NAT“ und dem oben erklärten Workaround auch funktionieren. Und so sieht das ganze dann in etwa aus:
Ihr solltet noch beachten, dass manche älteren Spiele den 256-Farben Modus voraussetzen, der aber hier nicht mit höheren Auflösungen kompatibel ist. Je nach Windows-Version müssen dann noch Komponenten wie DirectX 3.0 nachinstalliert werden, die sind aber meistens auf den Spiele-CDs enthalten. Das wars!
Inzwischen sind seit dem offiziellen Supportende von Windows XP SP3 im April 2014 schon über zwei Jahre vergangen. Im März 2016 hatte Windows XP in Deutschland noch einen Marktanteil von 3,4% (vgl. Windows 7: 38%, Windows 10: 21%, Linux: 2,6% | Quelle: de.statista.com), was zeigt, dass das inzwischen 15 Jahre (!) alte Betriebssystem noch auf einigen Rechnern anzutreffen ist, mal abgesehen von verschiedenen Großkunden (Geldautomaten, Behörden), welche für teures Geld noch bis 2019 mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Da aber seit April 2014 für Privatanwender keine Sicherheitsupdates mehr verfügbar sind, bestehen mit danach entdeckten Sicherheitslücken für potentielle Angreifer und Schädlinge viele Eintrittsmöglichkeiten!
Sicher sind es nicht nur die „einsamen Wölfe“, die ein Update des Betriebssystems ablehnen, es kann auch andere Gründe haben. Ich habe hier zum Beispiel einen alten Acer Aspire 5315 Laptop (ca. 2008), da läuft XP einfach super drauf. Sicher, ursprünglich mit Windows Vista bzw. 7 im Handel, aber mit 2Gb RAM läuft Windows XP einfach viel schneller. Und dann wäre da noch das unglaubliche Nostalgiegefühl, das entsteht, wenn man nach Jahren mal wieder Windows XP startet und einen alten Spieleklassiker darauf installiert…
Hier nun einige Tipps, wie man sich mit Windows XP weitestgehend absichern kann (von der Verwendung mit sensiblen Passwörtern oder gar Online-Banking rate ich ab).
1. Aktuelle Software benutzen
Die in Windows XP enthaltene Onboardsoftware nicht benutzen oder am besten gleich über Bord werfen. Damit gemeint ist der Internet Explorer 8, Windows Media Player 11, Outlook Express, Office, Movie Maker, Remote Desktop, (…). All die Software wird in den vorliegenden Versionen nicht mehr aktualisiert und ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko, da über infizierte Multimediadateien Schadcode eingeschleust werden kann. Als Alternative bieten sich Firefox (Chrome unterstützt 32Bit nicht mehr!), Thunderbird, LibreOffice, VLC Media Player und andere kostenlose Software an – Auswahl gibt es da genug.
2. Risiken abschalten
Unter diesen Punkt fallen verschiedene Aspekte. Zum einen sollte der Autostart von Datenträgern deaktiviert werden. Dazu
als Admin Ausführen (WinTaste+R) öffnen und gpedit.msc eingeben. Unter Computerkonfiguration -> Administrative-Vorlagen -> System kann der Autostart deaktiviert werden.
Weitere empfehlenswerte Systemeinstellungen wie das Deaktivieren des Scripting-Hosts sowie der uPnP-Untersützung und der Remote-Desktop-Funktion könnt ihr bequem mit dem altbekannten Tool XPAntiSpy durchführen.
Außerdem solltet ihr besonders anfällige Software, wie zum Beispiel das Java Browser Plugin sowie den Adobe Reader und Flash Player, sicherheitshalber nicht installieren. Die meisten Websites haben inzwischen schon auf HTML5 umgestellt, so dass der Flash Player nicht mehr benötigt wird und Firefox unterstützt nativ die Anzeige von PDF-Dokumenten, ansonsten gibt es noch kostenfreie Alternativen, wie SumatraPDF oder NitroPDF Reader.
mit Adminrechten als schreibgeschützt zu markieren. Dadurch verhindert ihr, dass Malware diese einfach manipulieren und möglicherweise DNS-Anfragen umleiten kann. Die hosts-Datei ist im Normalfall leer (außer dem Infotext).
3. Date Execution Prevention (DEP) maximieren
DEP ist ein nützliches Sicherheitsfeature, welches das Ausführen von Schadcode im Arbeitsspeicher verhindern soll. Standardmäßig ist diese Funktion nicht immer aktiviert. Unter
Systemsteuerung -> System -> Erweitert -> Leistungsoptionen -> Datenausführungsverhinderung
kann DEP für alle Anwendungen aktiviert werden. Dies erhöht die Sicherheit. Sollte es dadurch zu (eher seltenen) Anwendungsfehlern kommen, können dort auch Ausnahmen definiert werden.
4. zusätzlicher AV-Schutz, Firewall
Natürlich ist Prävention am besten, trotzdem sollte ein aktueller Virenscanner an Bord sein. Während Avira keinen Support mehr für Windows XP bietet, funktioniert die kostenlose Antivirensoftware von AVG, Avast und Bitdefender noch. Außerdem schadet es nie, noch eine Alternative wie das ressourcenschonende ClamWin an Board zu haben. In einem anderen Beitrag habe ich bereits beschrieben, wie man sich zusätzlich mit portablen Sicherheitstools schützen kann. Stellt außerdem sicher, dass die Windows Firewall aktiviert ist (Systemsteuerung). Die meisten aktuellen Firewalls unterstützen kein Windows XP mehr, aber es gibt eine kostenlos Alternative, um den Schutz zu verbessern:
Ghostwall Firewall ist kompakt, übersichtlich, ressourcensparend und rückwärtskompatibel mit Windows XP, 2000.
5. Eingeschränktes Benutzerkonto einrichten
Das User Account Control (UAC), welches seit Windows Vista an Bord ist, gibt es unter Windows XP nicht, standardmäßig ist ein Administratorkonto aktiv. Es ist sehr empfehlenswert, sich nach dem Einrichten von Windows und der Installation der ganzen Software ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Benutzerrechten einzurichten. Unter diesem Konto hat man keinen Zugriff auf wichtige Systemeinstellungen und Windows-Systemdateien. Sollte sich der Rechner dann infizieren, fällt der Schaden geringer, bzw. nur auf das Konto bezogen aus, da durch die eingeschränkten Zugriffsrechte schlimmeres verhindert werden kann.
6. Alle Updates installieren, Windows Update Hack
Nach der Installation von Windows XP solltet ihr sicherstellen, dass das Service Pack 3 sowie alle nachfolgenden Updates installiert sind. Am einfachsten geht es das mit einem Update-Pack z.B. von WinFuture. Besonders nach einer Neuinstallation kann man damit viel Zeit sparen! Beachtet außerdem, dass es z.B. für nachträglich installierte Laufzeitumgebungen wie das .NET Framework auch Sicherheitsaktualisierungen gibt, die ebenfalls über Windows Update bezogen werden sollten.
Und noch ein Trick: Es kursieren im Internet Anleitungen, wie man mit einem Registry-Hack weiterhin Windows Updates erhalten kann, obwohl diese nicht mehr für Endanwender gedacht sind (also auf eigenes Risiko!). Dabei wird die Bezugsquelle für Updates in der Registrierung geändert.
7. Verschlüsselung von wichtigen Daten und Backups
In Bezug auf die potentielle Anfälligkeit von Windows XP ist es empfehlenswert, sensible Daten zu verschlüsseln und sie so vor Diebstahl zu schützen. Sowohl Mozilla Firefox als auch Thunderbird bieten in den Einstellungen eine Verschlüsselung der gespeicherten Formulardaten mithilfe eines Masterpassworts an.
Mit dem kostenlosen Nachfolger von TrueCrypt, VeraCrypt können verschlüsselte Datenträger und Dateien erstellt und wichtige Daten so vor fremdem Zugriff geschützt werden.
Es sollten regelmäßig Datensicherungen gemacht werden. Windows bietet unter Zubehör -> Systemanwendungen bereits ein Sicherungsprogramm an, ansonsten gibt es genug Freeware-Angebote im Internet. Mit dem kostenlosen Tool Cryptomator können Backups verschlüsselt und in kleinere Dateihäppchen aufgeteilt werden, um sie bequem auf Onlinespeicher hochladen zu können.
8. EMET 4.1
In vielen Artikeln von 2014 wird Microsofts Tool EMET als Sicherheitsfeature empfohlen. Es „härtet“ viele Anwendungen gegen häufige Angriffsarten von Malware ab. Leider gibt es die letzte Version, welche Windows XP noch unterstützt, nämlich 4.1, nicht mehr offiziell als Download. Ich konnte an dieser Stelle keinen Link finden. Wenn ihr es dennoch auftreiben könnt, freue ich mich über einen Hinweis!
Alternativ zu Windows XP bieten sich übrigens auch leichte Linuxdistros wie Ubuntu MATE, Xubuntu oder Knoppix an, wenn man auf die Windows-Plattform verzichten kann.
Der Windows Defender bzw. die Microsoft Security Essentials, Microsofts kostenloser Viren- und Spywareschutz, den es bereits seit Windows XP gibt, erkennt nun auch Adware und unerwünschte Anwendungen (PUP) – wenn man selber Hand anlegt.
Mithilfe des Registrierungseditors (Regedit) navigiert man zu
Und erstellt dort einen neuen DWORD-Eintrag namens MpEnablePlus mit dem Wert true (1). Anschließend muss Windows neu gestartet werden.
Der Eintrag kann auch bequem mit folgendem kleinen Script hinzugefügt werden: Download von mir MpEnPlus_WinDefender_Adw.reg (Rechtsklick, Speichern). 🙂
Der Tipp funktioniert auf Windows 10. Gefunden auf heise.de.
Gut, seit Windows 8 gibt es ja den verbesserten Task-Manager, welcher eine verbesserte Autostart-Verwaltung mit sich bringt. Dennoch fragt man sich vielleicht, wo Programme und Setups Autostart-Einträge hinterlegen.
> Vor dem Eingriff in die Registrierung empfiehlt es sich, einen Wiederherstellungspunkt anzulegen!
Im Startmenü können vom Benutzer bekanntlich Programmeinträge im Ordner „Autostart“ hinterlegt werden. Die essentiellen Einträge finden sich jedoch in der Registrierung (Win+R, regedit) unter den Schlüsseln
und können dort gelöscht werden. Neue Einträge können dort auch als Neuer Eintrag/Zeichenfolge (REG_SZ) mit Pfad zur Executable angelegt werden. Praktisch!
Mit dem Windows eigenen Tool msconfig (Ausführen) oder z.B. dem CCleaner können Einträge auch komfortabel verwaltet werden.
Bereits deaktivierte Einträge finden sich unter dem Schlüssel