Windows und Linux: Gemeinsame Datenpartition

512px-TuxWie man eine von Windows und Linux gemeinsam geteilte Datenpartition für Eigene Dateien einrichtet.

Seit einiger Zeit nutze ich parallel Windows und Linux auf einem System. Ich stand jedoch vor dem Problem, dass ich jedes mal meine persönlichen Dateien hin und her synchronisieren musste, wenn ich etwas verändertete. Denn jedes Betriebssystem hat ja seinen eigenen Benutzerordner. Linux benutzt ext4 als Dateisystem, Windows ntfs, letzteres wird unter Linux erkannt, aber nicht umgekehrt. Ich kann meine Daten also nur unter Linux austauschen, nicht aber umgekehrt.

Viel einfacher wäre es doch, wenn beide Betriebssysteme die gleiche Home-Partition benutzen würden! Beim durchstöbern des Internets bin ich auf einen Workaround gestoßen, mit dem man eine Windows-Partition permanent ins Linux-System einbinden kann. Linux benutzt dann sozusagen die „Eigenen Dateien“ von Windows mit und damit entfällt das lästige Synchronisieren. Wie das geht, möchte ich euch hier vorstellen. Getestet habe ich das ganze unter Fedora 21 64Bit (Gnome) und Windows 7 64Bit, es funktioniert aber auch unter Ubuntu.

Ich habe die Windows-Partition als statisches Laufwerk unter /mnt/NTFS permanent eingehängt.
Ich habe die Windows Partition als statisches Laufwerk unter /mnt/NTFS permanent eingehängt.

UUID des Volumens herausfinden

Zunächst benötigen wird die UUID des einzuhängenden Volumens. Ich habe das einfach mit Nautilus gemacht: Rechtsklick auf den Datenträger und auf „Eigenschaften“, die Nummer wird dort angezeigt. Alternativ kann man es auch mit dem Partitionierungstool gparted machen:

1. Öffnet das Terminal und verschafft euch Rechte per sudo oder su –

2. Mit parted /dev/sda bzw. parted -cul /dev/hda bei IDE-Laufwerken und anschließend print listet ihr euch eine Übersicht der verfügbaren Partitionen auf.

3. Mit blkid dev/sdaX (X= Nummer der Partition) lassen wir uns dessen UUID anzeigen und notieren diese.

Partition als statischen Datenträger einhängen

Nun müssen wir das Volumen in die Dateisystemtabelle einfügen, um es dauerhaft einzuhängen:

gedit /etc/fstab

gedit ist hier der Texteditor von Gnome.

Wir fügen folgenden Eintrag hinzu

UUID=123456789 /home/win ntfs defaults 0 0

fstab

1 Hier fügt ihr die UUID der ausgewählten Partition ein, mit 2 bestimmt ihr, von wo der Datenträger zugänglich sein soll (falls der Ordner noch nicht existiert, müsst ihr ihn erst manuell erstellen). Unter 3 definiert ihr das Dateisystemformat der Quellpartition, die Parameter unter 4 können ignoriert werden. Anschließend speichert ihr die Datei und startet den Rechner neu.

Nun sollte die Partition unter dem ausgewählten Pfad (2) eingehängt sein. Beachtet, dass die Partition dann nicht mehr als einhängbares Volumen zur Verfügung steht. Damit ich von meinem /home Ordner in Linux direkt auf die Eigenen Dateien von Windows weitergeleitet werde, habe ich die Standard-Pfade meiner /home/* Verzeichnisse mit xdg-user-dirs geändert. Wenn man eine reine Datenpartition hat (z.B. für Musik) kann man diese alternativ auch direkt in den /music Ordner einhängen.

Bild oben: Pinguin Tux; by Larry Ewing, Simon Budig, Anja Gerwinski

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