Windows 7 auf Windows 10 kostenlos aktualisieren (2020) – So geht’s

Mehrmals habe ich dieses Jahr auf meinem Blog schon vom Ende von Microsoft’s Windows 7 und dem Umstieg auf Windows 10 berichtet. So habe ich unter anderem beschrieben, wie man Windows 7 nach dem Supportende Anfang des Jahres ein Stück weit absichern kann, außerdem habe die Neuinstallation von Windows 10 Schritt für Schritt erklärt.

In den vergangenen Wochen habe ich mehreren Bekannten beim Upgrade geholfen, meist waren es ältere Notebooks oder PCs (2010). Das ist wirklich ein Vorteil von Windows 10, dass es auch gut auf alten Rechnern läuft. Ich habe dabei allerdings auch erfahren müssen, dass die Einrichtung nicht immer so reibungslos klappt wie erwartet oder vom Upgrade Advisor Tool prognostiziert.

Ich möchte hier in vier Schritten genauer erläutern, wie das kostenlose Upgrade (ja, es funktioniert im Juli 2020 immer noch!) abläuft und gebe euch einige Ratschläge bei der Umsetzung.

Schritt 1: Vorbereitung

Das Upgrade selber ist schnell erledigt. Damit der Ärger danach nicht groß ist, sollten vor dem Upgrade einige Dinge geklärt werden (ja, es kann auch wieder Rückgängig gemacht werden!).

Läuft auf meinem alten Rechner überhaupt Windows 10? Die offiziellen Systemanforderungen sind sehr niedrig angesetzt, ihr findet sie hier. Faustregel: Wenn Windows 7 davor problemlos lief, wird Windows 10 ebenfalls zurechtkommen. Ich empfehle 4Gb Arbeitsspeicher als Voraussetzung, damit Anwendungen flüssig laufen.

Werden alte Geräte unterstützt? Für die meisten Systemkonfigurationen bringt Windows 10 bereits einen passenden Gerätetreiber mit und auch ältere Rechner laufen in der Regel problemlos damit. Der älteste Rechner, den ich bisher aktualisiert habe, war aus dem Jahr 2008 und hatte Windows Vista installiert. Das offizielle Microsoft Upgrade Assistent Tool sollte in einem Schnell-Check klären können, ob euer PC „bereit ist“. Dazu kommen wir im dritten Schritt!

In einigen Fällen, besonders bei Plug & Play Hardware, kann es aber aus eigener Erfahrung trotzdem zu Unstimmigkeiten kommen. Daher kann es sinnvoll sein, vor dem Upgrade zu prüfen, ob es z.B. mit dem eigenen Notebook-Modell oder bestimmten Hardware-Komponenten (z.B. WLAN-Karte, Drucker) unter Windows 10 bei anderen Usern zu Problemen kam. Hier hilft einem die bevorzugte Suchmaschine weiter!

Ist euer Modell noch nicht ganz so alt, könnte der Hersteller speziell auf Windows 10 zugeschnittene Hardwaretreiber (zur korrekten Funktion bestimmter Computerteile) anbieten. Es lohnt sich also in diesem Fall, vor der Installation noch auf der Support-Seite des Herstellers (wie z.B. Dell, Acer, Lenovo etc.) danach zu suchen.

Logischerweise solltet ihr für die Installation genügend freien Speicherplatz bereitstellen. Laut offiziellen Anforderungen [1] verlangt das Setup inzwischen mind. 32 Gb freien Speicherplatz. Ihr könnt außerdem die Installation beschleunigen, indem ihr euren PC davor entrümpelt. So muss das Setup von Windows 10 bei der Aktualisierung weniger Daten auf der Festplatte „hin und her bewegen“, was die benötigte Zeit verkürzen sollte. Deinstalliert also ungenutzte Programme, Spiele und führt eine Datenträgerbereinigung aus, um temporäre Dateien zu entfernen. Besitzern einer konventionellen Festplatte rate ich auch dazu, diese anschließend zu defragmentieren. In diesem Beitrag habe ich beschrieben, wie ihr euer System aufräumt (Abschnitt II)…

Schritt 2: Datensicherung

Nach einem (erfolgreichen) Upgrade von Windows 7 oder 8.1 auf Windows 10 gibt es zwar die Möglichkeit, das Upgrade wieder rückgängig zu machen und zum vorherigen Betriebssystem zurückzukehren, falls ihr mit dem Ergebnis nicht zufrieden seit. Diese Option ist in den Einstellungen für normalerweise 10 Tage verfügbar. [2]

Bei zwei meiner bisherigen Installationen hatte ich Probleme mit Abstürzen und Bluescreens beim ersten Startvorgang, was ein komfortables, automatisches Rollback unmöglich gemacht hätte. Ich persönlich würde mich nicht auf auf diesen Mechanismus verlassen und vor der Aktualisierung eine ausführliche Datensicherung der bisherigen Windows-Installation machen. Dazu gehören neben persönlichen Dokumenten, Bildern etc. auch Software-Lizenzen und Passwörter. Ihr benötigt dazu einen separaten Datenträger wie einen USB-Stick oder eine externe Festplatte. Wie ihr eine Sicherung machen könnt, habe ich hier Schritt für Schritt erklärt…

Schritt 3: Upgrade

Bei dem auch im Juli 2020 noch funktionierenden kostenlosen Upgrade von Microsoft handelt es sich um ein „vollwertiges Angebot“, soll heißen: Ihr aktualisiert mit eurem alten Windows 7 oder Windows 8.1 Product Key das Betriebssystem, danach erhaltet ihr eine Lizenz für Windows 10. Diese ist zwar mit eurem Microsoft-Konto verknüpft, kann aber auch auf jedem beliebigen anderen Rechner genutzt werden (nur ein Rechner auf einmal, versteht sich). Bei der Aktualisierung gibt es drei wichtige Dinge zu beachten:

  • Ihr müsst einen legal erworbenen und aktivierten Product Key für Windows 7 oder 8 besitzen
  • Das Upgrade muss mit dem Microsoft Upgrade Assistent Tool für Windows 10 durchgeführt werden (nicht zu verwechseln mit dem Microsoft Media Creation Tool)
  • Um die Lizenz zu erhalten, muss zu Beginn das Upgrade (keine Neuinstallation!) durchgeführt und Windows 10 anschließend digital aktiviert werden (erfordert kostenlose Registrierung bei Microsoft)

Zunächst startet ihr das Microsoft Upgrade Assistant Tool. Nach einer kurzen Prüfung wird euch das Programm sagen, dass euer PC oder Notebook „bereit“ für Windows 10 ist. Nach dem Akzeptieren der EULA kann es auch schon los gehen.

Der erste Teil des Upgrades nimmt je nach Rechenleistung und Festplattenbelegung ca. 10-30 Minuten in Anspruch. Nun wird der Computer für den zweiten Teil der Installation neu starten. Das sollte nach wenigen Minuten erledigt sein und ihr landet im Einrichtungs-Dialog von Windows 10, wo ihr, je nach eingeschalteten Lautsprechern von Cortana begrüßt werdet.

Dort könnt ihr nun die gängigen Einstellungen wie Sprache und Tastaturlayout festlegen, die Privatsphäre-Optionen prüfen und euch schließlich ein Konto erstellen. Hier solltet ihr für den Erwerb der Lizenz aber tatsächlich ein Online-Konto bei Microsoft wählen. Ihr könnt euch dazu auch mit einem bereits bestehenden Konto (Outlook oder Hotmail) anmelden. Dazu wird eine funktionierende Internetverbindung benötigt. Habt ihr diese zu diesem Zeitpunkt nicht, könnt ihr euer „Offline-Konto“ zu einem späteren Zeitpunkt in den Einstellungen von Windows 10 zu einem „Online-Konto“ machen.

Ich werde hier nicht jeden einzelnen Schritt der Einrichtung zeigen, ihr findet diese in meinem Beitrag Windows 10 installieren – Schritt für Schritt.

Schritt 4: Einrichtung

Seit ihr auf dem Desktop gelandet, habt ihr es schon fast geschafft. Gebt Windows 10 einige Minuten Zeit, um die letzten Einrichtungen abzuschließen. Anschließend prüft ihr euer System auf Updates (zu finden in der Einstellungen-App), manchmal findet Windows neben Systemupdates auch noch neuere Treiber für periphere Hardware. Ob Windows 10 nun aktiviert und die neue Lizenz mit eurem Microsoft-Konto verknüpft ist, seht ihr den Einstellungen:

Damit seit ihr nun sicher, dass das Upgrade erfolgreich war und könnt den „alten“ Product Key nun auch z.B. für eine komplette Neuinstallation oder ein Ersatzgerät nutzen. Am einfachsten ist es dann, wenn ihr bei der manuellen Neuinstallation im Bildschirm mit der Product Key (Lizenzschlüssel) auf „Später eingeben“ geht. Ihr meldet euch dann im Einrichtungs-Dialog mit eurem Microsoft-Konto an, Windows wird dann automatisch aktiviert und es muss kein Schlüssel eingegeben werden.

Probleme nach dem Upgrade?

Wenn etwas nach dem Upgrade nicht mehr so funktioniert wie zuvor, könnte das zum Beispiel an fehlenden oder ungeeigneten Gerätetreibern liegen. Bei den Problemfällen, von denen ich berichtet hatte, wurde der Absturz durch einen, zwar durch Windows Update verteilten, aber dennoch scheinbar inkompatiblen Gerätetreiber verursacht. Ob ein Treiber fehlt, könnt ihr u.A. im Windows Geräte-Manager (devmgr im Startmenü!) einsehen.

Habt ihr zuvor einen offiziellen Treiber für Windows 10 vom Gerätehersteller heruntergeladen, probiert diesen Mal aus. Vielleicht hatten ja andere Nutzer bereits das Problem – und eine Lösung dafür parat. Da lohnt sich die Suche im Internet! Und Notfalls bietet Windows 10 ja noch die Möglichkeit, das Upgrade innerhalb von 10 Tagen wieder rückgängig zu machen. (Achtung: Ihr könnt dieses Backup Windows.old mit der Datenträgerbereinigung versehentlich vorzeitig löschen!). Viel Erfolg!

Windows 7 Supportende – Benachrichtigung deaktivieren

Dass am 14. Januar 2020 der offizielle Unterstützungszeitraum für Windows 7 ausgelaufen [1] ist, dürften die meisten Nutzer inzwischen wohl mitbekommen haben. Wer sein Windows 7 noch etwas weiter nutzen möchte (auf eigenes Risiko natürlich!) und sich an den gelegentlichen End-of-Life Erinnerungen stört, hat mehrere Optionen. Neben der eingeblendeten „Nicht erneut erinnern“ Option

gibt es auch die Möglichkeit, das verantwortliche Update KB 4493132 zu deinstallieren und somit die gesamte Benachrichtigungsfunktion samt Dienst SipNotify.exe vom Rechner zu löschen.

Dazu die Kommandozeile (cmd) über das Startmenü öffnen und folgenden Befehl eingeben, um das Update zu deinstallieren:

wusa /uninstall /kb:4493132

Das war’s. Nach einem Neustart möchte Windows unter Umständen das Update erneut installieren. Um das zu verhindern, muss unter Systemsteuerung/System und Sicherheit/Windows Update das KB „ausgeblendet“ werden.

Nutzt ihr noch Windows 7 auf eurem Rechner? Wenn ja, was lässt euch an Windows 7 festhalten? Hinterlasst doch einen Kommentar unter diesem Beitrag!

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Windows 10 installieren – Schritt für Schritt

Linux-Tagebuch #1 – Linux auf meinem Desktop-PC

Bildquelle Header: pixabay / Pinguin Tux; by Larry Ewing, Simon Budig, Anja Gerwinski

Am 14. Februar 2020 wurde der Support für Windows 7 eingestellt. [1] Das ist sicher ein Grund, warum sich viele PC-Nutzer wieder mit der Frage der persönlichen Wahl des Betriebssystems auseinandersetzen müssen. Gut, die meisten werden wohl einfach auf Windows 10 aktualisieren, oder eben ein neues Gerät kaufen. Aber vielleicht kann sich der eine oder andere ja auch nicht mit Microsoft’s aktuellem Betriebssystem anfreunden, so geht Windows 10 ja doch neue Wege. [2] Ein weiteres Argument wäre, dass Linux und die dazugehörige Software völlig kostenlos ist und als relativ sicher gilt, so würde man sich eventuell entstehende Upgrade-Kosten sparen. Da relativ zeitgleich mit dem Aus von Windows 7 im April 2020 die nächste LTS-Version¹ von Ubuntu Linux und seinen Derivaten erscheinen [und von den Online-Medien aufgegriffen werden] wird, bietet es sich doch an, noch einmal eine Auge auf die Windows-Alternative zu werfen. Was ist überhaupt Linux?

Inzwischen sind über 10 Jahre vergangen, seit mir mit OpenSuSE 11 (der grüne Gecko) zum ersten Mal eine Linux-Distribution auf dem Rechner gelandet ist. Das alternative Ökosystem zu Microsoft und Apple hat mich fasziniert, aber wegen fehlender Hardwareunterstützung und mangelnder Expertise bin ich irgendwie nie so richtig warm geworden mit dem Betriebssystem. Zuletzt hatte ich 2017 testweise für einige Wochen Ubuntu MATE 16.04 auf meinem Laptop installiert gehabt.

Schon mehrfach bin ich über die (vielleicht auch nicht ganz ernst gemeinte) Ankündigung „das Jahr des Linux-Desktops“ gestolpert [3] [4]. Also das Jahr, in dem Linux auf dem Desktop PC in Sachen Popularität endlich zu seinen ewigen Rivalen Windows und macOS aufschließen soll. Ein kurzer Blick auf die Betriebssystem-Statistik von statcounter lässt davon aber – aktuell – nichts erkennen. [5]

Trotzdem ist Linux auf dem Vormarsch, wenn ich an Android oder Chrome OS denke. Warum also nicht auf dem Desktop? Diese Frage ist deutlich komplizierter zu beantworten, als ich zunächst angenommen hatte – und Gründe scheint es verschiedene zu geben: Unter anderem wird die hohe Fragmentierung durch die vielen verschiedenen Distributionen genannt (kein einheitliches Bild für den Außenstehenden), die Hürde durch notwendige IT Kenntnisse oder einfach die Tatsache, dass Linux nicht bzw. kaum vorinstalliert auf neuen Rechnern ausgeliefert wird.

Wer sich gerne dazu belesen möchte, findet hier einige Meinungen (auf Englisch)

Why is Linux Not More Widely Used Than It Is? | Top 10 Reasons Why Desktop Linux Failed

¹ long term release ist eine Ausgabe mit besonderem Fokus auf Stabilität und einem verlängerten Support- und Updatezeitraum von 5 (anstatt 2) Jahren.

Dann macht der Umstieg auf Linux Sinn

Dabei liegen die Argumente für einen Umstieg auf Linux doch auf der Hand, oder? Wer an der Sache interessiert ist, findet im Internet schnell genügend Inspiration, warum sich ein Wechsel auf Linux lohnen kann. Auf der sehr schön gestalteten Seite von Abhishek’s It’s FOSS (engl.) werden die Hauptargumente genannt. Ich habe diese und noch einige weitere in folgender Tabelle zusammengefasst:

Argumente für den Umstieg auf LinuxHürden und mögliche Gegenargumente
1. Linux ist frei herunterladbar und open source – keine versteckten Kosten.
2. Es gibt unzählige, kostenlose Programme, welche mit dem Betriebssystem mitgeliefert werden oder einfach und schnell nachinstalliert werden können. Populäre Beispiele sind LibreOffice, VLC oder Firefox
3. Linux gilt als viel sicherer wie Windows. Es ist normalerweise kein zusätzlicher Virenschutz erforderlich.
4. Linux startet schnell und soll besonders auf älteren Geräten flott laufen.
5. Linux ist hoch anpassbar. Es gibt kaum etwas, was man nicht verändern kann. Schon bei der Auswahl der Linuxdistribution fängt es an.
6. Datenschutz. Keine Nutzerdaten-Telemetrie, Werbung oder erzwungene Online-Verknüpfung (im vgl. zu Windows 10)
7. Es gibt eine große Vielfalt an Dokumentationen, Hilfestellungen und eine lebendige Community im Internet.
8. Immer bessere Gaming-Unterstützung dank native Releases, Steam für Linux und Proton. [6]
1. Schlechte Unterstützung von manchen Hardware-Konstellationen oder -Funktionen.
2. Bisherige Windows-Software (auch Spiele) läuft nicht auf Linux oder es gibt keinen passenden Ersatz.
3. Bei Problemen sind meist fortgeschrittene IT Kenntnisse notwendig, oft kommt das Terminal zum Einsatz.
4. Ein Großteil der frei im Internet zugänglichen Dokumentationen und Hilfestellungen sind in Englischer Sprache verfasst und richten sich meistens an Menschen, welche versierter im Umgang mit Linux sind.
5. (ergibt sich aus Punkt 1-4) Die Bereitschaft, sich mit seinem Betriebsystem aktiv auseinanderzusetzen, um die Einrichtung und ggf. Probleme selbst lösen zu können.

Mann könnte sich also vorstellen, dass Menschen, welche ihren Computer für alltägliche Dinge wie Surfen, E-Mail, Musik und Videos benutzen, wohl mit einem fertig eingerichteten Linux gut zurechtkommen würden. [7]

Wenn man sich allerdings etwas genauer mit dem Prozess des Umstiegs beschäftigt, wird man früher oder später auf Hürden oder vielleicht auch Probleme stoßen, die man zuerst nicht wahrgenommen hat.

Ein Selbstversuch

Anfang April erscheint Ubuntu 20.04. Ich nutzte die Gelegenheit und setze mich noch einmal mit dem Thema „Linux auf einem Desktop PC (oder Notebook)“ auseinander. Da ich mich selbst höchstens als Linux-Einsteiger einschätzen würde, möchte ich in den kommenden Beiträgen von meinen Erfahrungen vom Umstieg, Einrichtung und Umgang mit Linux auf meinem PC berichten und versuche herauszufinden, was an den oben genannten Pro- und Kontra-Argumenten dran ist. In den nächsten beiden Beiträgen wird es um die Hardwarekompatibilität und Distributionswahl gehen.

Habt ihr schon Erfahrung mit dem Umstieg von Windows auf Linux gemacht? Hinterlasst doch einen Kommentar unter diesem Beitrag!

Supportende: Windows 7 richtig absichern

Es ist soweit, am 14. Januar 2020 endet der offizielle Support für Windows 7 [1]. Das Betriebssystem ist 2009 erschienen. Vor 10 Jahren! Was ist 2009 passiert? In diesem Beitrag möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie man einige Sicherheitsrisiken in Windows 7 minimiert, wenn man das bewährte Betriebssystem noch einige Zeit weiter nutzen möchte.

Ein Abschied auf Raten

Das ist zwar bereits in wenigen Tagen, aktuell besitzt Windows 7 allerdings noch einen weltweiten Marktanteil von 27% (Stand: Dezember 2019) [2]. Es sieht also eher nicht danach aus, als ob mit dem Ende der Updates gleich jeder auf die aktuelle Generation 10 umsteigen wird. Auf der anderen Seite bedeutet das meiner Meinung nach* aber auch nicht sofort, dass Windows 7 gefährlich ist und nicht mehr benutzt werden darf. Mit einigen Tricks lässt sich der Umstieg noch etwas hinauszögern!

Die aktuellen Windows-Installationen im Vergleich. Gelb ist Windows 7, das System wird noch aktiv genutzt. Quelle: gs.statcounter.com

Was also tun?

Wegducken und hoffen, dass es einen nicht erwischt? Keine Gute Idee. Oberstes Gebot sollte das Schließen von Sicherheitslücken sowie das Abschalten von Schwachstellen im Betriebssystem sein. Denn das sind die Haupt-Einfallstore von Malware, Spyware und alles was man sonst nicht haben möchte. Fünf Schritte für mehr Sicherheit!

1. Alle Windows Updates installieren

Ja, bei Windows 7 hat man tatsächlich noch die Freiheit! Stellt auf jeden Fall sicher, dass ihr alle Windows-Updates bis dato erwischt habt. Windows Update findet ihr unter Systemsteuerung / System und Sicherheit.

Ist euch das einzelne Installieren von Updates zu lästig, ihr habt eine langsame oder keine Internetanbindung oder habt Windows 7 frisch installiert, bieten sich sich die kostenlosen, gebündelten Update-Packs von winfuture.de an. Sie lassen sich auch prima auf einen Datenträger brennen und zusammen mit der Setup-DVD des Betriebssystems aufbewahren.

2. Anwendungen prüfen und aktualisieren

Das zweite Einfallstor für Malware neben Sicherheitslücken in Windows bildet veraltete und unsichere Software. Alle Installierten Programme findet ihr unter Systemsteuerung / Programme. Macht euch Gedanken darüber, welche Software ihr tatsächlich benutzt. Sicher sind einige Programme dabei, die vor Ewigkeiten mal installiert und dann nie wieder aufgerufen wurden. Dann solltet ihr im Internet prüfen, ob die installierte Programmversion aktuell ist. Meist wird die Version in der Liste der Software oder aber im Programm direkt angezeigt (vielleicht auch im Über das Programm/Hilfe-Bereich).

Ist euch das zu lästig, kann ich euch das Programm Sumo (5 Mb) empfehlen. Ein kostenloses Tool, welches für alle auf dem PC gefundenen Programme prüft, ob die Version aktuell ist. Die automatische Update-Funktion gibt’s zwar nur in der Pro-Version, das Prüfen der Programmversion reicht aber für unsere Zwecke vollkommen aus.

3. Sicherheitsrisiken abschalten

Anstatt mit dem Registry-Editor einzelne Lösungen zu basteln, nutzen wir das bekannte Tool XP-Antispy (funktioniert bis Windows 7). Damit lassen sich gezielt einige Windows-Funktionen und Dienste deaktivieren, die nur ein unnötiges Sicherheitsrisiko darstellen (mal angenommen, dass ihr das Feature nicht nutzt!). Das Programm als Administrator starten, Backup bestätigen und der Reihe nach folgende Optionen wählen:

Windows Media Player

  • Freigabe der Medienbibliothek verhindern

Diverse Einstellungen

  • Explorer: Remote-Desktop-Unterstützung ausschalten
  • Scripting-Host deaktivieren
  • Kein AutoPlay für Datenträger
  • Keine LAN Manager Hashes generieren

Internet Explorer

  • Integrierte Windows-Authentifizierung deaktivieren
  • ActiveX Steuerelemente deaktivieren
  • Integrierten Popupblocker einschalten
  • Phisingfilter aktivieren
  • Auf gesperrte Serverzertifikate prüfen
  • Auf gesperrte Zertifikate von Herausgebern prüfen
  • HTTPS Webseiten nicht zwischenspeichern

Dienste

  • Dienst für Fehlerberichterstattung deaktivieren
  • Universal Plug and Play (UPNP) Service deaktivieren
  • ctfmon.exe deaktivieren

hosts Datei als schreibgeschützt sperren

Über die hosts Datei löst Windows IP-Adressen in Hostnamen auf. Es ist theoretisch möglich, über eine Manipulation dieser Datei den nichts ahnenden Nutzer auf eine gefälschte oder andere Webseite umzuleiten. Deshalb sollte diese Datei am besten schreibgeschützt sein. Sie findet sich im Windows-Verzeichnis unter

C:\Windows\System32\drivers\etc

Rechtsklick auf die Datei, als schreibgeschützt markieren. Beim Klick auf <Übernehmen> Die Administratoraufforderung bestätigen.

Data Execution Prevention (DEP) maximieren

Die DEP ist ein Sicherheitsmechanismus, welcher bereits seit Windows XP ins System integriert ist. Er soll das Ausführen von schädlichem Code im Speicher verhindern. Mehr Details dazu erfahrt ihr in diesem Artikel von ipswitch (Englisch): Understanding Data Execution Prevention in Windows

Die „Datenausführungsverhinderung“ ist die kleine Schwester des Donauschifffahrtkapitäns

Standardmäßig ist diese Funktion nur für einige Programme aktiviert, mit wenigen Klicks lässt sich DEP für alle Anwendungen einschalten und so die Sicherheit erhöhen. Die Einstellung ist zu finden unter

Systemsteuerung -> System -> Erweitert -> Leistungsoptionen -> Datenausführungsverhinderung

hier kann DEP für alle Anwendungen aktiviert werden. Sollte es dadurch zu (eher seltenen) Anwendungsfehlern kommen, können dort auch Ausnahmen definiert werden.

Microsoft Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET) installieren

EMET ist ein Sicherheitsprogramm von Microsoft, welches einen zusätzlichen Schutz vor Exploits einführt. Es „härtet“ Programme ab, indem es bekannte Sicherheitslücken schützt.** Das Programm wird installiert und einmalig für eine Auswahl von Programmen eingerichtet, danach läuft es unauffällig im Hintergrund. In der Regel ist davon nichts zu merken, in seltenen Fällen kann es zu Programmfehlern kommen, ist mir aber bisher nicht vorgekommen. Download bei heise.de (Download über heise-Server wählen)

Nach der Installation im Einrichtungs-Dialog die Recommended Settings wählen. Das Aktiviert den Schutz automatisch u.a. für den Internet-Explorer, Java und Adobe Reader (Programme, welche häufig Attacken ausgesetzt sind!). Anschließend könnt ihr noch manuell Programme über das Hauptfenster hinzufügen, welche bei euch in Kontakt mit dem Internet stehen bzw. Dateien daraus öffnen. Das heißt: Andere Browser, Dokumentreader oder Mediaplayer.

4. Malwareschutz und Firefall

Hier gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zunächst sollte euch bewusst sein, dass mit dem Ende von Windows 7 ebenfalls die Sicherheitsprogramme Microsoft Security Essentials / Defender eingestellt werden [3], ihr müsst also auf den Virenschutz eines Drittanbieters ausweichen. Egal ob Avast, Avira oder Co., Auswahl gibt es genug! Kostenloser Virenschutz 2019 im Funktionsvergleich

Wenn der Rechner hinter einem aktuellen Router steckt, ist keine zusätzliche Firewall-Software erforderlich („Hardware-Firewall“). Wollt ihr etwas mehr Kontrolle über den Internetzugriff eurer Programme, schaut euch das noch eher unbekannte Tool Malwarebytes Firewall Control an.

Die meiste Schadsoftware landet über einen kompromittierten Browser auf dem Rechner. Es ist wichtig, dass der Browser (nicht Internet Explorer!) aktuell und am Besten ein Werbeblocker wie uBlock Origin installiert ist. Die Möglichkeit der Master-Passwort-Verschlüsselung für Formulardaten sollte genutzt werden.

5. Drittanbieter-Software nutzen

Wenn Windows 7 keine Updates mehr erhält, bedeutet das nicht nur, dass das Betriebssystem ad acta gelegt wird, sondern ebenfalls die damit ausgelieferten Microsoft-Programme! Ab jetzt solltet ihr also einen Bogen um den Internet Explorer sowie den Windows Media Player machen. Hier bieten sich Alternativen wie Firefox, Chrome oder Opera und der bekannte VLC Media Player an.

Die Unterstützung für Microsoft Office 2010 wird im Oktober 2020 eingestellt. [4]

Außerdem solltet ihr besonders anfällige Software, wie zum Beispiel das Java Browser Plugin sowie den Adobe Reader und Flash Player (wird ebenfalls 2020 eingestellt! [5]), sicherheitshalber nicht installieren. Die meisten Websites haben inzwischen schon auf HTML5 umgestellt, so dass der Flash Player nicht mehr benötigt wird und Firefox unterstützt nativ die Anzeige von PDF-Dokumenten, ansonsten gibt es noch kostenfreie Alternativen, wie SumatraPDF oder NitroPDF Reader.

Ihr seit noch unsicher, ob ihr auf Windows 10 aktualisieren wollt? In den kommenden Wochen werde ich noch Beiträge Zum Thema Update und Linux als Alternative veröffentlichen!

Info: Einige Screenshots stammen aus meinem Windows 10 System, da ich nicht zu jedem Zeitpunkt Windows 7 zur Verfügung hatte.

*Für die Sicherheit seiner Daten ist jeder selbst verantwortlich! Backup machen nicht vergessen!

**Der Support für EMET wurde 2018 eingestellt und unter Windows 10 wird es nicht mehr benötigt, für Windows 7 ist es aber geeignet!

Ausblick auf 2020 – Fünf Jahre keepmydesktop

Fünf Jahre sind es bereits! Seit 2014 schreibe ich auf WordPress – und seit einiger Zeit auch direkt unter keepmydesktop.blog. Gleichzeitig habe ich inzwischen schon über 100 Beiträge verfasst, hätte ich mir zu dieser Zeit nicht vorstellen können. Für mich ein Grund zur Freude, die ich mit euch teilen möchte.

Als kleines Dankeschön für meine Leser verschenke ich heute fünf Steam-Keys für den spaßigen Indie-Stadtbau-Simulator TheoTown, welchen es seit einiger Zeit nun neben Android und iOS auch für den PC zu haben gibt. Ganz in klassischer SimCity Manier baut ihr dort euer eigenes Städtchen, plant Verkehrsknoten und rettet die Einwohner vor Katastrophen. Unterstrichen wird das Ganze durch passend isometrische Spielgrafik. Sichert euch hier einen Key:

Bitte habt Verständnis dafür, dass pro Person und Account nur eine Lizenz vorgesehen ist. Das Angebot ist unverbindlich. Vielen Dank an BlueFlower UG für das Sponsoren der Spielkopien!

Was war, was kommt

Die vergangenen Monate konnte ich ein Großteil dessen veröffentlichen, was ich mir vorgenommen hatte. Auch wenn die Summe vielleicht etwas kleiner ausgefallen ist, wie zu Beginn des Jahres angekündigt und ich die Entwicklung meines kleinen Desktop-Tools vorerst pausiert habe (aus verschiedenen Gründen), habe ich endlich die Themenübersicht für diesen Blog fertiggestellt, welche das Recherchieren übersichtlicher gestaltet. Wie man Windows 10 in der VirtualBox Maschine installiert, habe ich Schritt-für-Schritt erläutert, aber auch, wie man seinen Desktop wie damals bei Windows 7 aussehen lassen kann. Auf einiges Interesse ist auch das Undervolting aus der Beitragsserie über die Modifikation meiner ASUS Strix Vega 64 Grafikkarte gestoßen.

Das neue Jahr ist in mehrerer Hinsicht bedeutend für die kommende Themenausrichtung meines Blogs. Zum Einen endet der offizielle Support für Windows 7 nun im Januar 2020, es ist die nächste große „Zäsur“ im Windows-Ökosystem seit dem Ende von Windows XP im April 2014. Zum Jahreswechsel 2019 hat Windows 10 bei den Marktanteilen zwar seinen Vor-Vorgänger offiziell überholt [1], damit ist Windows 7 aber noch lange nicht vom Tisch. Passend dazu habe ich noch einige Beiträge geplant.

Schwerpunkt soll unter anderem die weitere Handhabe von Windows 7 nach dem Supportende, sowie der Umstieg auf Windows 10 sein (denn nicht jeder möchte vielleicht gleich wechseln). Den ersten Teil dazu, wie man eine Datensicherung machen kann, habe ich bereits veröffentlicht.

Zum Anderen erscheint Ende April 2020 mit Ubuntu 20.04 LTS endlich der nächste stabile Langzeit-Release der bekannten Linuxdistribution mit Kernel 5.4 oder 5.5. Es ist bereits einige Jahre her dass ich – zudem damals auf einer komplett anderen Hardware – Linux auf meinem Desktop PC als produktives Betriebssystem genutzt habe.

Kommt für mich und meinen PC nach dem Supportende von Windows 7 vielleicht auch Linux in Frage? Worauf muss ich achten? Wie funktioniert das in der Praxis?

Windows 10 darf man angesichts der vergangenen Update-Debakel und der Datenschutzbedenken auf jeden Fall mit Skepsis betrachten. Das „Jahr des Linux-Desktops“ bleibt meiner Meinung nach zwar weiterhin eine Utopie, da die Hardware-Unterstützung von Linux aber besser denn je und z.B. mit Valve’s Proton Software Gaming unter Linux so einfach wie noch nie ist, möchte ich dem Betriebssystem noch einmal eine Chance geben und auf meinem Computer testen.

Zugegeben, Linux kann mit seinen unzähligen Distributionen und Variationen verwirrend sein. Wie soll man sich da entscheiden können? Mich stört allerdings am meisten, dass ein Großteil der Ankündigungen hierzu sich auf das Präsentieren der jeweiligen Desktopoberfläche sowie den Einstellungsmöglichkeiten zu beschränken scheinen. Daraus kann ich nur unzureichend schließen, ob die jeweilige Distribution für mich in Frage kommt.

Ich plane, die Beitragsserie als „Linux-Tagebuch“ zu führen, bei dem ich versuche, mich in mehreren Etappen durch die Installation und Nutzung von Linux (wahrscheinlich Ubuntu) auf meinem PC zu wälzen. Ich möchte von meiner Erfahrung dabei berichten und Hürden aufzeigen. Und zu guter letzt habe ich noch einige Beiträge zum Thema PC Hardware sowie zu der „Alte Spiele neuer Rechner“ Serie in Vorbereitung, welche ich in den kommenden Monaten noch veröffentlichen möchte!

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Als privater Hobby-Blog bin ich auf keine Werbeeinnahmen angewiesen, sondern kann „redaktionell unabhängig“, nach eigenen persönlichen Ressourcen an Inhalten arbeiten.

Wenn euch mein Blog gefällt oder vielleicht sogar geholfen hat, freue ich mich, wenn ihr diese Seite an andere Menschen weiterempfehlt, im Social Media teilt oder vielleicht sogar einen Kommentar zu den Beiträgen hinterlasst, was euch besonders gefallen hat (oder auch nicht). Ich bin auch offen für Themen-Vorschläge, welche euch interessieren würden.

Ich habe zwischenzeitlich die E-Mail-Abonnement-Funktion wieder aktiviert. Tragt euch doch ein, um neue Beiträge künftig direkt per E-Mail zu erhalten und nichts zu verpassen! (Datenschutzerklärung)

In diesem Sinne wünsche ich euch einen gelungenen Start ins neue Jahr 2020 🙂

Windows 10 Klassisch – Look & Feel wie Windows 7

Wie man die vorinstallierten Apps löscht, das altbekannte Startmenü einrichtet und den Desktop mit ein paar Tricks anpassen kann.

Windows 10 mit seiner – im Vergleich zum Vorgänger – ausgereifteren Metro-Kachel-Oberfläche bietet so viele neue Funktionen und Extras, vorinstallierte Apps und Online-Funktionen, die man vielleicht gar nicht benötigt oder nutzen will. Sei es, weil man kein Outlook.com-Konto besitzt, sich an der bunten und überladenen Oberfläche stört oder es einfach aus Datenschutzaspekten meiden will. Im folgenden Beitrag versuche ich Stück für Stück herauszufinden, inwiefern es möglich ist, nicht benötigte Funktionen von Windows 10 zu deaktivieren und das Verhalten von Anmeldung, Startmenü und Explorer so anzupassen, wie es unter Windows 7 (oder noch früher) war. Übersichtlich, schlicht und mit weniger Ballast.

Damit man sich die Idee praktisch vorstellen kann – und für einen vorher nachher Vergleich – zunächst folgenden Screenshot mit den Punkten, die ich ändern möchte. Wie der Desktop am Ende aussieht, seht ihr am Ende des Beitrags!

In dieser Schritt-für-Schritt Anleitung nehmen wir einige Änderungen an Systemdateien und -Einstellungen vor. Dies geschieht auf eigene Gefahr. Zur Sicherheit solltet ihr ein Backup von wichtigen Daten machen sowie einen System-Wiederherstellungspunkt anlegen, um Änderungen rückgängig machen zu können. Anleitung getestet unter Update 1809.

1. Vorinstallierte Apps entfernen

Windows 10 bietet eine Vielzahl von Anwendungen an, die über den Microsoft Store installiert und verwaltet werden können. Leider werden mit der Einrichtung von Windows 10 jede Menge Apps von Partnern wie Fitbit über Xing und Candy Crush mitgeliefert, die ich gar nicht brauche und möchte. Eigentlich benötige ich überhaupt keine Apps aus dem Store, da ich meine Programme lieber als konventionelle Datei herunterlade. Das einzelne Löschen der Apps über die Systemsteuerung ist mühsam und nicht alle lassen sich freiwillig deinstallieren.

Zum Entfernen der ungewollten Apps gibt es mehrere Möglichkeiten. In einem früheren Beitrag habe ich beschrieben, wie man mit PowerShell-Befehlen radikal alle Apps vom System löschen kann. Im Prinzip muss man nur als Administrator folgenden Befehl ausführen um für den aktuell angemeldeten Benutzer alle Apps inklusive des Microsoft Stores zu löschen:

Get-AppXPackage | Remove-AppxPackage

Da dabei allerdings auch Systemanwendungen entfernt werden, rate ich auf einem produktiv genutzten System eher zu einem der verfügbaren kostenlosen Programme zur Verwaltung solcher Apps. Ich habe im Beispiel den O&O AppBuster benutzt. Es listet einem alle installierten Apps auf und ermöglicht eine Sammeldeinstallation nach vorheriger Auswahl. Auch das Erstellen eines Systemwiederherstellungspunktes sowie die Möglichkeit einer späteren Neuinstallation der gelöschten Apps wird angeboten. Finde ich praktisch. Das Programm benötigt keine Installation, einfach ausführen, alle Benutzer-Apps anhaken und löschen. Der AppBuster ingoriert systemrelevante Apps und den Microsoft Store, so dass die Funktionalität von Windows nicht beeinflusst und zu jeder Zeit Apps nachinstalliert werden können. Einige Apps wurden von diesem Tool bei mir übrig gelassen (ausgerechnet Candy Crush), die verbliebenen Apps konnte ich jedoch normal über Einstellungen / Apps & Features bzw. über das Startmenü mit einem Rechtsklick entfernen.

Der OneDrive-Synchronisationsclient (die Wolke im Tray) wird bei jedem Systemstart auch ohne Anmeldung geladen und lässt sich über die konventionelle Softwareliste Einstellungen / Apps & Features / (ganz unten) Verwandte Einstellungen – Programme und Features deinstallieren.

Als Ersatz für Groove Music ist ja bereits der Windows Media Player in der letzten Version mit allen Funktionen installiert, es muss lediglich die Verknüpfung auf den Desktop gezogen bzw. der WMP als Standard-App (in den Einstellungen) für Multimediadateien eingerichtet werden. Die klassische Windows-Fotoanzeige gibt es in Windows 10 leider nicht mehr. Habt ihr die Fotos-App von Microsoft ebenfalls deinstalliert, bietet sich als schlanke Bildanzeige das kostenlose Programm ImageGlass an.

2. Startmenü, Suche und Cortana anpassen

Nach dem Entfernen der Apps sieht das Windows 10 Startmenü (hier mit zurechtgerücktem Kachel-Feld) schon wesentlich aufgeräumter aus.

Wem jetzt das Startmenü noch nicht „griffig“ genug ist, sollte sich OpenShell Menu anschauen, den inoffiziellen Nachfolger des inzwischen nicht mehr weiterentwickelten ClassicShell als hochanpassbares Ersatz-Startmenü. Den Download findet ihr u.A. auf der offizellen Webseite (Setup.exe zum Installieren unter nightly builds). Bei der Installation darauf achten, dass nur das OpenShell Menu installiert wird, die anderen Sachen abhaken (für den Dateiexplorer verwenden wir ein anderes Tool!) Nach der Installation wird beim nächsten Klick auf das Startmenü das Anpassungs-Fenster von OpenShell angezeigt. Mit der Option „Windows 7 style“ gefällt mir das Startmenü schon viel besser. Unter Skins hat man noch die Möglichkeit, verschiedene Aussehen für die Oberfläche (ganz klassisch, wie 7, 8 oder 10) auszuwählen. Das Menü reagiert flott und wirkt nicht künstlich aufgesetzt.

Das OpenShell-Menü hat seine eigene Suchfunktion für Programme und Dateien. Cortana soll in den kommenden Update ja sowieso wieder von der Windows-Textsuche getrennt werden. Vorerst reicht es also im Suchfeld der Startleiste via Rechtsklick / Cortana diese auszublenden.

Wer Cortana lieber deaktivieren will, öffnet den Registrierungseditor (Windows-Taste + R „regedit“) und navigiert im Verzeichnisbaum der Registrierung zu folgendem Schlüssel:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\PolicyManager\current\device\

Dort dann mit Rechtsklick im rechten Fensterbereich ein „Neuer Schlüssel“ mit dem Namen „Experience“ erstellen. Im Experience-Schlüssel erstellen wir über Rechtsklick einen neuen DWORD(32) Eintrag mit dem Namen „AllowCortana“ und dem Wert 0 (deaktiviert). Nun ist bei einem Klick auf das Suchfeld Cortana nicht mehr aktiv.

Um außerdem die Websuche (im Windows-eigenen Suchfeld) zu deaktivieren, müssen unter

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Search

der Wert „BingSearchEnabled“ sowie „CortanaConsent“ auf 0 gesetzt werden. Auch hier nicht vorhandene Einträge mittels neuem DWORD(32) Wert anlegen. Nach einem Neustart ist das Suchfeld „offline“.

Wenn ihr nicht mit dem Registrierungseditor arbeiten wollt oder einfach und schnell automatisch alle gerade genannten Änderungen umsetzen wollt, habe ich eine fertige *.reg Datei geschrieben, die nur von meiner Webspace heruntergeladen und ausgeführt werden muss. Dazu entweder den Text kopieren, im Notepad Editor einfügen und als xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien) speichern oder Rechtsklick auf den Link / Ziel speichern unter … xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien), ausführen und bestätigen.

3. und 4. Benachrichtiungsfenster, Aktivitäten-Timeline und Soziale Kontakte ausblenden

Die neue Windows 10 „Timeline“ Funktion (der neue Button neben dem Startmenü) zeichnet alle Nutzungsaktivitäten des Rechners auf und stellt sie chronologisch dar. Das mag zwar ganz praktisch sein, man kann es aber auch aus Datenschutzaspekten kritisch sehen und wenn man es sowieso nicht braucht auch gleich deaktivieren. Dazu öffnen wir wieder den Registrierungseditor und navigieren zu folgendem Pfad:

HKEY_LOCAL_MACHINE/Software/Policies/Microsoft/Windows/System 

Dort erstellen wir mit Rechtsklick einen neuen DWORD(32)-Eintrag Namens „EnableActivityFeed“ mit dem Wert 0. Danach fungiert der Button lediglich zur Verwaltung von mehreren virtuellen Desktops.

Der „soziale Kontakte“ Button (My People App) links neben den Tray-Symbolen funktioniert im Zusammenhang mit dem Outlook.com oder anderen synchronisierten Konten und dient als Schnellzugriffsfeld für das Verfassen von Nachrichten. Wer das nicht braucht, klickt mit Rechtsklick auf das Icon und auf „ausblenden“.

Das „Action Center“ sammelt Benachrichtigungen und Schnelleinstellungen am rechten Bildschirmrand und erinnert stark an das Dropdownmenü für selbige in Android. Wer das nicht mag, kann es auch deaktivieren. Dann werden Pop-Up Meldungen regulär eingeblendet, bleiben aber nicht mehr im Action Center hängen und warten auf Aufmerksamkeit.

im Registrierungseditor unter folgender Adresse

 
HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Explorer

einen neuen DWORD(32) Eintrag mit dem Namen „DisableNotificationCenter“ und Wert 1 erstellen.

Um euch auch hier die Arbeit zu ersparen, habe ich für die Anpassungen an der Timeline und dem Benachrichtigungscenter wieder eine REG-Datei zum Ausführen bereitgestellt, welche die Änderungen automatisch übernimmt. Dazu entweder den Text kopieren, im Notepad Editor einfügen und als xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien) speichern oder Rechtsklick auf den Link / Ziel speichern unter … xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien), ausführen und bestätigen.

5. klassische Systemsteuerung nutzen

In Windows 10 wurde die klassische Systemsteuerung (control) durch die „Einstellungen“ App ersetzt, die zwar nach und nach mit neuen Funktionen versehen wird, aber trotzdem noch wesentlich weniger bietet wie die Systemsteuerung. Wer bereits das OpenShell Menü installiert hat, hat vielleicht bemerkt, dass einem das Programm einen sehr bequemen Zugriff auf die Einträge der Systemsteuerung bietet. Wer trotzdem einen Schnellzugriff auf die Systemsteuerung haben möchte, kann folgendes tun:

In der Programmsuche des Startmenüs „control“ eingeben und zum angezeigten Programm – der alten Systemsteuerung – eine einfache Desktopverknüpfung erstellen.

Wer OpenShell Menü nicht nutzt und – wie es bis zur Vergangenen Windows-Version noch möglich war – die Systemsteuerung mit einem Rechtsklick auf den Startbutton / Einstellungen aufgerufen hat (jetzt öffnet sich dort die Einstellungen App), kann das ebenfalls ändern. Dazu in die Dateiexplorer-Adressleiste folgenden Pfad eingeben:

%LocalAppdata%\Microsoft\Windows\WinX\Group2

Im dortigen Ordner werden Verknüpfungen ebendieser Rechtsklick-Funktionen angezeigt. Dort wird die „Systemsteuerung“ Verknüpfung gelöscht und die eben erstelle Verknüpfung zur klassischen Systemsteuerung hineinverschoben. Jetzt ist es wichtig, die Verknüpfung in „4 – Control Panel“ umzubennen, damit es funktioniert (es wird automatisch wieder der Name Systemsteuerung angezeigt).

6. Windows Explorer anpassen

In den Ordner- und Suchoptionen des Datei Explorers (Über das Datei-Menü im Explorer-Fenster erreichbar) ändern wir die Einstellungen „Datei Explorer öffnen für: Dieser PC“ um beim Aufrufen des Explorers z.B. aus der Schnellstartleiste direkt beim „Arbeitsplatz“ zu landen und nicht in den Bibliotheken. Außerdem im Reiter „Ansicht“ den Haken bei „Benachrichtigungen des Synchronisationsanbieters“ entfernen, damit keine Werbung für z.B. Office oder OneDrive im Explorer angezeigt wird.

Als nächstes laden wir uns das kostenlose Tool OldNewExplorer herunter. Das Programm benötigt keine Installation und ist unkompliziert in der Handhabe. Das Tool modifiziert das Aussehen des Dateiexplorers, damit dieser mehr wie in Windows 7 aussieht. Nach dem Ausführen setzen wir noch einen Haken bei „Use command bar instead of Ribbon“ und passen die Einstellungen entsprechend wie in folgendem Bild an. Hier direkt noch ein Bild-Vergleich mit Laufwerk C: (1) Das Fenster in Windows 7; (2) Das modifizierte Fenster in Windows 10; (3) Das original Windows-Fenster (mit geöffnetem Ribbon-Menü)

Weitere Verbesserungen zum Datei Explorer findet ihr in den Registry-Tricks am Ende des Beitrags!

7. Benutzeranmeldung und Sperrbildschirm

„Drücken Sie eine beliebige Taste, um die Windows 10 Anmeldeinformationen anzuzeigen.“

Der meiner Meinung nach überflüssige, an Smartphones angelehnte Sperrbildschirm vor dem Anmelden lässt sich zum Glück relativ unkompliziert deaktivieren. Im Registrierungseditor ändern wir unter

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Personalization

den Wert „NoLockScreen“ zu 1. Sollte der Schlüssel „Personalization“ noch nicht bestehen, muss er erst neu angelegt und der Eintrag als DWORD(32) erstellt werden.

8. Weitere Registry-Tricks

Ich habe noch einige weitere, kleinere Verbesserungen zusammengefasst, welche sich allesamt durch den Registrierungseditor umsetzen lassen. Diese habe ich in einer Registry-Datei gespeichert so dass diese bequem in das Zielsystem übernommen werden können.

  • Im Rechtsklick-Kontextmenü von Dateien und Ordner den Eintrag „In Ordner kopieren/verschieben…“ hinzufügen
  • Die Zeit, die Windows auf eingefrorene Prozesse und Anwendungen wartet, ist kürzer
  • Windows beendet beim Herunterfahren noch offene Programme schneller
  • Kein automatisches Überprüfen und Hinweisen auf zu wenig Speicherplatz in der Systempartition
  • Bei fehlerhaften Verknüpfungen nicht nach dem Dateiziel suchen
  • im „Öffnet mit…“ Kontextmenü von Dateien nicht das Internet durchsuchen
  • Schnelleres Einblenden von Untermenüs in Explorer-Kontextmenüs
  • Erweiterte Adware-Erkennung beim Windows Defender [1]

Die Änderungen findet ihr hier zum Download: Windows10_ExplorerDesktopTweaks.reg
Dazu entweder den Text kopieren, im Notepad Editor einfügen und als xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien) speichern oder Rechtsklick auf den Link / Ziel speichern unter … xxx.reg (Dateityp: Alle Dateien), ausführen und bestätigen. Im Anschluss explorer.exe oder den Computer neu starten!

9. Hintergründe und Icons

Und zum Schluss: Mit einem Set von Windows 7 Systemhintergründen für den Desktop lässt sich Windows 10 noch weiter anpassen! Wollt ihr das Hintergrundbild auch im Anmeldebildschirm sehen, muss in den Einstellungen unter Personalisierung die Option „Hintergrundbild des Sperrbildschirms auf Anmeldebildschirm anzeigen“ aktiv sein.

So sieht’s zum Schluss aus.

Ich finde den neuen „Flat Look“ der Systemicons eigentlich ganz hübsch. Wollt ihr lieber die aus Windows 7 bekannten Symbole und Dateibilder nutzen, solltet ihr euch folgende englischsprachige Anleitung auf howtogeek.com anschauen. Dazu kommt wieder der Registry Editor zum Einsatz.

PS: Der Rechner ist langsam? In diesem zweiteiligen Tutorial erfährst du, wie Windows schneller gemacht werden kann.

Windows 7 Datenschutz: Telemetrie-Updates erkennen und entfernen

telemetrie01

Für das Sammeln und Rückmelden von Nutzungsdaten gibt es viele Begriffe: Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, Telemetriedaten, Diagnosedaten, Fehlerberichterstattung …

Dass Windows gelegentlich „nach Hause telefoniert“, davon spricht man mindestens seit der Ära Windows XP. Für viele Menschen ist es auch der Grund, wieso sie bisher nicht auf Windows 10 aktualisiert haben. So wird dem aktuellen Betriebssystem zurecht nachgesagt, es sammele gezielt Nutzungsdaten. [1] [2] Diese Funktionen gab es in dieser Art bei Windows 7 noch nicht. Nun wurde vor kurzem bekannt, dass von Microsoft bisher noch optionale Updates, welche Telemetriefunktionen nachrüsten, nun als „kritisch“ eingestuft und auf jedem Rechner installiert werden, genauer gesagt KB2952664, KB2976978 und KB3075249. [3] [4]

Das tolle an Windows 7 im Vergleich zu 10 ist, dass man noch ohne weiteres Updates wieder deinstallieren und ausblenden kann, damit diese erst gar nicht auf dem Rechner landen. So muss man auch keine Programme verwenden, die die entsprechenden Funktionen wieder deaktivieren…

wu_ausblenden

Dazu öffnen wir in der Systemsteuerung unter System und Sicherheit / Windows Updates. Nun können wir gezielt nach dem obigen Updatenummern in der Maske suchen und diese deinstallieren bzw. ausblenden, um eine erneute Installation zu verhindern.

button_download2

Ich habe für die schnelle und bequeme Deinstallation dieser Updates ein einfaches Skript geschrieben, welches ihr hier herunterladen könnt. Die BAT-Datei muss als Administrator ausgeführt werden und deinstalliert automatisch die drei oben genannten Patches.

wichtigachtung Da dabei Änderungen am System vorgenommen werden, empfehle ich euch dringend, zuvor einen Wiederherstellungspunkt über die Systemsteuerung zu erstellen. Das Ausführen des Skripts geschieht auf eigene Verantwortung.

Es gibt außerdem noch eine Reihe weiterer Windows-Updates, welchen seit der Einführung von Windows 7 nachgesagt wird, dass sie Telemetrie-Funkionen nachrüsten. Hier unterscheiden sich die Angaben aber je nach Quelle leider gewaltig. Das liegt sicher auch daran, dass es nicht zu jedem Update eine vollständige KB-Beschreibung vorhanden ist. Am qualitativ schlüssigsten finde ich die Liste von xvitaly auf GitHub, zu der es auch eine ganze Reihe von Rückmeldungen gibt (für Details zu den einzelnen KBs einen Blick in die Kommentare werfen oder über die Microsoft Support-Seite suchen). Auch hier wird ein fertiges Deinstallationsskript angeboten. Dies muss lediglich in Notepad eingefügt, als *.bat Datei (Dateityp: Alle Dateien) gespeichert und ausgeführt werden. Systemwiederherstellungspunkt nicht vergessen!


@echo off
echo Uninstalling KB3075249 (telemetry for Win7/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3075249 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3080149 (telemetry for Win7/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3080149 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3021917 (telemetry for Win7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3021917 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3022345 (telemetry)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3022345 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3068708 (telemetry)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3068708 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3044374 (Get Windows 10 for Win8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3044374 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3035583 (Get Windows 10 for Win7sp1/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3035583 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB2990214 (Get Windows 10 for Win7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:2990214 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB2952664 (Get Windows 10 assistant)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:2952664 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3075853 (update for "Windows Update" on Win8.1/Server 2012R2)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3075853 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3065987 (update for "Windows Update" on Win7/Server 2008R2)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3065987 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3050265 (update for "Windows Update" on Win7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3050265 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB971033 (license validation)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:971033 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB2902907 (description not available)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:2902907 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB2976987 (description not available)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:2976987 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB2976978 (compactibility update for Windows 8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:2976978 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3102810 (update for "Windows Update")
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3102810 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3112343 (Windows Update Client for Windows 7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3112343 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3135445 (Windows Update Client for Windows 7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3135445 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3123862 (Windows Update Client for Windows 7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3123862 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3081954 (Telemetry Update for Windows 7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3081954 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3139929 (Get Windows 10 update for MSIE)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3139929 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3138612 (Windows Update Client for Windows 7)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3138612 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3138615 (Windows Update Client for Windows 8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3138615 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3150513 (Compactibility Update (another GWX) for Windows 7/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3150513 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3133977 (buggy update)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3133977 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3139923 (Another GWX for Windows 7/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3139923 /quiet /norestart
echo Uninstalling KB3173040 (Another GWX for Windows 7/8.1)
start /w wusa.exe /uninstall /kb:3173040 /quiet /norestart

view raw

remove_crw.cmd

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Weiterführende, interessante Artikel zum Thema Datensammeln unter Windows:

https://edri.org/microsofts-new-small-print-how-your-personal-data-abused/

http://www.schiefer-abc.de/antispy/

Windows 7 Installation unter AMD Ryzen und USB 3.0

Ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschieden, bis zum Ende des offiziellen Support-Zeitraums (erstes Quartal 2020) nun doch noch Windows 7 auf meinem aktuellen Desktop-PC mit einem AMD Ryzen 5 – auf einem MSi Tomahawk Mainboard mit gängigem B350-Chipsatz – zu nutzen. Während dem Installationsprozess habe ich feststellen müssen, dass einem da von verschiedenen Seiten erhebliche Steine in den Weg gelegt werden. Unter anderem lässt sich das Setup nicht ohne weiteres starten und Microsoft sperrt die neuere Prozessor-Generationen (AMD Zen, Intel Kabylake, ..) ganz einfach von den Updates aus…

w7_ryzen_setup01.png

In diesem Beitrag berichte ich also von meiner Erfahrung mit der Installation von Windows 7 mit einem aktuellen Ryzen-Prozessor. Ihr erfahrt, wie ihr…

  • Das Windows 7 Setup mit den erforderlichen Treibern auf einem USB-Stick einrichtet
  • USB 3.0 – Geräte wie Maus und Tastatur während der Installation nutzen könnt
  • Ihr Windows 7 ins aktuelle UEFI Bootschema mit GPT-Partitionstabelle einbindet
  • Windows Updates trotzdem freischalten und herunterladen könnt

wichtigachtung Ihr benötigt für die Installation ein ISO-Abbild der Windows 7 64 Bit Setup-DVD (gibt’s kostenlos z.B. bei Microsoft oder heise), einen gültigen Product Key, das kostenlose Packprogramm 7-Zip sowie einen USB-Stick mit mindestens 8GB Speicherplatz. Außerdem solltet ihr unbedingt vor Beginn eine Sicherung der Eigenen Dateien durchführen und einige Sachen vorbereitend herunterladen. Weitere Info’s zur Vorbereitung gibts hier im Installations-Guide…

Übrigens: Prüft zunächst, ob es in eurem UEFI-Setup (Hotkey-Hinweis unmittelbar nach Einschalten beachten) eine „legacy“ USB-Funktion gibt bzw. sich USB 3.0 deaktivieren und damit die Windows 7 Installation starten lässt. Wenn ihr noch eine alte PS/2-Maus und den dazugehörigen Anschluss habt, könnt ebenfalls euer Glück versuchen!

Windows 7 und USB 3.0

Nun ist es so, dass Windows 7 nativ ohne Gerätetreiber keine USB 3.0 Anschlüsse unterstützt, die aktuellen Chipsätze und Mainboards allerdings fast ausschließlich nur noch solche besitzen. Das hat zur folge, das beim Booten der Windows 7 Setup DVD die Geräte zunächst nicht nutzbar sind. Außerdem kann es bei fehlenden Southbridge-Treibern spätestens bei der Festplattenpartitionierung zu der Fehlermeldung „Nicht unterstütztes CD/DVD Laufwerk erkannt…“ kommen, woraufhin die Installation abgebrochen werden muss. Der einzigste Weg ist also, die Treiber entweder von Anfang in die Setup-DVD/USB zu integrieren, oder diese direkt im Rohformat (Treiber.inf) auf einem separaten Medium bereit zu halten (USB funktioniert nicht!) Ich habe mich für ersteres entschieden…

USB-Installationsmedium erstellen und Treiber integrieren

Da wir die passenden USB/Chipsatztreiber ins Setup integrieren müssen, ist es das Einfachste, ein angepasstes Setup auf einem USB-Stick zu erstellen. Das spart Zeit und außerdem kann das Setup im Nachhinein noch einmal angepasst werden, wenn es nicht gleich funktioniert.

Methode 1: Tool des Herstellers nutzen

In meinem Fall mit MSi habe ich Glück gehabt: MSi bietet für seine aktuellen Motherboards ein „MSi Win 7 Smart Tool“ an (Download hier im MSi Forum im ersten Post).

Nach der Installation des Tools entpacken wir zunächst die Windows 7 Setup ISO mithilfe von 7-Zip in einen Ordner.

msismarttool

Dann starten wir das MSi Smart Tool und geben diesen Ordner als Quellordner an. Nun können wir wählen, ob das Tool direkt einen USB-Stick vorbereiten soll, oder nur zunächst eine neue Setup-Datei erstellen soll. Anschließend haken wir noch alle zusätzlich zu integrierenden Treiber an und erstellen das Abbild auf Wunsch direkt auf den USB-Stick, fertig. Fahrt an dieser Stelle direkt unten bei der Einrichtung fort.

Für INTEL Chipsätze und ASUS Mainboards gibt es ebenfalls ein solches Setup-Tool.

Methode 2: Selber machen

usbrufusWenn es kein passendes Programm dafür gibt (siehe Methode 1), können wir USB/Chipsatztreiber auch eigenständig integrieren. Das ist allerdings etwas zeitaufwendiger und bedarf einiger Arbeitsschritte. Auch hier gibt es verschiedene Herangehensweisen.

Zunächst erstellen wir uns mit dem kleinen, praktischen Tool Rufus einen bootfähigen Windows Setup USB-Stick. Dazu benötigen wir wieder das Windows Setup ISO-Abbild und einen USB-Stick mit mindestens 8Gb Speicherkapazität. Die Bedienung  des Programms ist selbsterklärend: USB-Stick auswählen, „Startfähiges Laufwerk erstellen“ anwählen und die Windows-Setup-ISO einbinden, starten.

Außerdem benötigen wir die passenden USB-Treiber für den Chipsatz des Motherboards. In der Regel gibt es die nicht separat, sondern ihr müsst den aktuellen, kompletten Chipsatztreiber von der Download-Webseite des Mainboard-Herstellers oder vom Chiphersteller (AMD, Intel) direkt herunterladen, bei Notebooks ist es der Vertreiber (z.B. DELL, HP).  Google hilft!

Vorbereitung

In den nächsten Schritten entpacken wir das Treibersetup und extrahieren die USB-Treiberdateien. Wir benutzen Funktionen der Eingabekonsole (cmd).

1. Zunächst erstellen wir uns einem Arbeitsordner „w7“ und darin zwei Unterordner mit den Namen „mount“ und „treiber“. Der Name der Ordner ist egal, muss aber später bei den Befehlen, die wir in der Eingabekonsole benutzen, berücksichtigt werden. Der Einfachheit halber erstelle ich den Ordner direkt auf Laufwerk C: (oder einem beliebig anderen Laufwerk), das spart später Zeit.

2. Jetzt wird es knifflig: Ihr müsst die Chipsatztreiber-Datei mit 7-Zip manuell entpacken  (Rechtsklick > 7-Zip > Entpacken nach…) und dort die USB-Treiberdateien (Dateiformat *.inf) für die richtige Betriebssystemarchitektur (W7_64) ausfindig machen. Hier beispielhaft bei meiner Situation mit AMD/MSi dargestellt:

Nach dem Entpacken befinden sich die einzelnen Setup-Komponenten in einem Ordner. Mit ein wenig suchen konnte ich die USB-Treiberdateien unter

AMD-Chipset-Drivers\Packages\Drivers\SBDrv\USB30_ZP

ausfindig machen. Das sollte ungefähr wie in Bild 2 aussehen. Alle Treiberdateien (mit Ordnern, im Beispiel USB30_ZP) kopieren wir nun in unser Arbeitsverzeichnis „treiber“.

3. Nun benötigen wir die zwei „Kerndateien“ boot.wim und install.wim aus dem Windows 7 Setup ISO, wahlweise von dem zuvor mit 7-Zip entpacken Windows 7 Setup Abbild oder direkt vom frisch eingerichteten USB-Setup-Stick. Zu finden im Ordner „sources“:

Win7_Home_x64.iso\sources\

Diese Dateien enthalten die Systemdateien zum Start des Windows-Installationssystems. Wir kopieren die beiden Dateien direkt ins Arbeitsverzeichnis „w7“. Das Ergebnis sollte so aussehen:w7_mount_treiber

 

Treiber integrieren mit cmd

Nun nutzen wir einige Funktionen der Windows-Eingabeaufforderung (cmd), die wir zuvor als Administrator (Rechtsklick) ausführen müssen. Dazu im Startmenü „cmd“ eingeben oder mit der Kombination Win+R Ausführen öffnen und cmd eingeben.

Jetzt müssen wir den Pfad in cmd auf unseren Arbeitsordner „w7“ setzen (in meinem Fall F:\w7\): Zum Wechseln des Laufwerks reicht Eingabe „F:“. Zum Wählen eines Ordnerverzeichnisses im selbigen Laufwerk gibt es den Befehl „cd“ (change directory). Habt ihr also z.B. den Arbeitsordner auf dem Desktop erstellt, lautet der Befehl:

cd C:\Users\BENUTZERNAME\Desktop\w7\

Der Befehl lädt den Inhalt der Datei boot.wim in den mount-Ordner.

dism /mount-wim /wimfile:boot.wim /index:2 /mountdir:mount

Nun lassen wir alle im Ordner „treiber“ enthaltenen Treiberdateien in boot.wim integrieren.

dism /image:mount /add-driver:"treiber" /recurse

Abschließend die Änderungen speichern und das Abbild wieder schließen.

dism /unmount-wim /mountdir:mount /commit

dism_w7

Nun haben wir mit der Datei boot.wim die Treiber in das Live-Installationssystem hinzugefügt. Jetzt müssen wir die Treiber noch in die separat vorliegenden Installationsdateien install.wim integrieren. Dabei ist es wichtig zu wissen, welche der in dieser Datei enthaltenen Windows-Version ihr installieren werdet (Home Premium, Professional, …).

dism /Get-WimInfo /WimFile:install.wim

w7_installwim

Der folgende Befehl lädt nun install.wim in den mount-Ordner. Beachtet dabei den richtigen Indexeintrag entsprechend eures späteren Installationswunsches anzupassen! Ihr könnt es natürlich auch für alle Versionen durchführen.

dism /mount-wim /wimfile:install.wim /index:1 /mountdir:mount

Anschließend werden die Treiberdateien hinzugefügt und das Abbild wieder geschlossen, fertig.

dism /image:mount /add-driver:"treiber" /recurse
dism /unmount-wim /mountdir:mount /commit

Auf dem gleichen Weg können übrigens auch andere Treiber ins Setup integriert werden (z.B. für’s WLAN). Das geht aber nur, wenn für die Funktion Hardware die reinen Treiber ausreichen und keine zusätzliche Software benötigt wird. Beispiel: Damit der aktuelle, komplette AMD Ryzen Chipsatztreiber installiert werden kann, wird zunächst ein bestimmtes Windows Update benötigt, sonst schlägt die Installation fehl.

boot.wim und install.wim ersetzen

Wurden die Treiber erfolgreich integriert, kopiert ihr die beiden Dateien zurück auf den USB-Installationsstick an den gleichen Ort und überschreibt die Originale.

Alternativen

Wenn der obige Tipp nicht geklappt hat oder die typischen Fehler (USB-Tastatur/Maus funktionieren nicht oder Fehlermeldung „CD/DVD driver missing“) immer noch auftreten, habt ihr zwei Optionen: Entweder es war der falsche Treiber und ihr versucht es erneut, oder ihr probiert es mit dem Programm nlite.

Methode 3: nlite ist ein kommerzielles Programm, mit dem man Windows Installationsvorgänge anpassen, konfigurieren und automatisieren kann. die eingeschränkte kostenlose Version reicht für diese Zwecke vollkommen aus. In diesem Beitrag werde ich allerdings nicht im Detail darauf eingehen. Auch in diesem Programm bindet ihr zunächst das Setup-ISO-Abbild ein, wählt dann die Chipsatztreiber eurer Wahl und ggf. gleich Windows Updates und übernehmt diese auf eine angepasste Installation. Das erstellte Abbild kann dann wieder als ISO gespeichert oder direkt auf einen Stick kopiert werden. Weitere, zeitsparende Anpassungen können noch vorgenommen werden. Zur Webseite des Programms…

Windows 7 von USB Installieren

wichtigachtung Bei der Neuinstallation von Windows 7 wird die Festplatte formatiert und alle Daten darauf gelöscht. Ihr solltet zuvor ein Backup machen.

Windows 7 und UEFI

w7_installieren01Den USB-Stick einstecken und von diesem booten. Wenn das Setup nicht von selber starten will, muss zunächst das Starten vom USB-Stick erlaubt werden. Dazu das UEFI-Setup (Hotkey-Hinweis unmittelbar nach Einschalten beachten, oft F2, Entf oder Esc) öffnen und die Bootreihenfolge anpassen. Beachtet dabei, dass der USB- oder DVD-Bootvorgang im UEFI-Modus (ist im UEFI extra gekennzeichnet!) stattfindet, damit Windows 7 später auch die Vorteile von UEFI nutzt. UEFI Secure Boot (oft bei Notebooks aktiv) muss deaktiviert werden, sonst lässt sich Windows 7 nicht installieren. Windows 7 nutzt diese Funktion nicht.

Sind diese Hürden aus dem Weg geräumt, kann endlich die Installation starten. Beim Punkt „Wo möchten Sie Windows 7 installieren?“ kommt dann der nächste Arbeitsschritt.

GPT-Partitionstabelle auf Datenträger einrichten

Die GPT (oder auch GUID) Partitionstabelle gehörte zu den Neuerungen von UEFI und ist der Nachfolger von MBR, der zu BIOS-Zeiten eingesetzt wurde. Damit Windows 7 diese neue Funktion nutzt, pausieren wir die Installation im Setup-Abschnitt, wo die Datenträger und Partitionen formatiert werden.

w7_installieren04

Mit der Kombination Shift + F10 öffnen wir die Eingabeaufforderung (cmd) und führen folgende Befehle aus

diskpart

Startet das Tool zur Datenträgerverwaltung.

list disk

Zeigt alle Datenträger an.

select disk x

Hier wählen wir die Festplatte aus, auf der Windows installiert werden soll. Der Vorgang sollte für alle Festplatten im System ausgeführt werden.

clean

Löscht die Festplatte(npartition).

convert gpt

Konvertiert die Festplatte ins GPT-Partitionsschema.

Jetzt kann das cmd-Fenster geschlossen werden. Abschließend klicken wir auf „aktualisieren“. Erstellt und formatiert eine neue Primär-Partition. Windows 7 erstellt dabei automatisch noch eine Systempartition, die ihr nicht antastet. Weitere Anpassungen können vorgenommen werden.

Fahrt mit der Installation wie gewohnt fort. Im Anschluss werden zunächst alle Windows Updates und dann die Treiber installiert (…)

Eine komplette Schritt-für-Schritt Anleitung zur Installation von Windows 7 habe ich hier beschrieben…

 

Windows Updates aktivieren

Nach der erfolgten Installation und ersten Einrichtung geht es an das Beziehen der letzten Updates. Dort werden wir dann zügig mit folgender Meldung konfrontiert:

wu_hardware

Auch wenn bei der Entwicklung von AMDs Zen Architektur Windows 7 berücksichtigt wurde, wird diese Generation – wohl auch auf Wunsch von Microsoft hin – nicht mehr offiziell unterstützt und mit Treibern versorgt. Microsoft hat entsprechende Systeme einfach von Windows Update ausgeschlossen. Das ist natürlich besonders ärgerlich, wenn man Windows 7 unter dem Aspekt nutzt oder gar erst erworben hat, dass im Servicevertrag Updates bis 2020 garantiert worden sind.

Inzwischen gibt es bereits mehrere Wege, die Update-Sperre aufzuheben. Das geht zum Beispiel mit diesem kostenlosen, quelloffenen Programmscript:

https://github.com/zeffy/wufuc

Disables the „Unsupported Hardware“ message in Windows Update, and allows you to continue installing updates on Windows 7 and 8.1 systems with Intel Kaby Lake, AMD Ryzen, or other unsupported processors.

Wenn man etwas herunterscrollt, findet man im Download-Bereich unter „latest build“ die entsprechende Version für 64-Bit Systeme. Das Programm muss installiert werden, da ein Hintergrunddienst eingerichtet wird, der Windows Update „aktiviert hält“.

Die Installation geht schnell und man muss nur den Anweisungen folgen. Im Anschluss können wie gewohnt Windows Updates empfangen werden!

Windows neu installieren – Schritt für Schritt

cd_schraegWenn die Windows-Installation auf dem Rechner beschädigt ist oder es nach einem Hardware-Upgrade immer wieder zu Abstürzen kommt kann es helfen, Windows neu zu installieren. Auch bei einem sehr langsam gewordenen System, einem hartnäckigen Virenbefall oder zum Auffrischen eines alten Computers lohnt es sich. Ich habe es schon dutzende Male gemacht.

button_7 Im folgenden Beitrag führe ich Schritt für Schritt mit Bildern durch die Neuinstallation am Beispiel von Windows 7.

wichtigachtung Zunächst sollte eine Datensicherung auf einen externen Datenträger (z.B. USB-Stick, ext. Festplatte oder DVD) angefertigt werden. Die eigenen Dateien befinden sich bei Windows 7 unter C:\Users\NAME. Zum Backup meiner Daten benutze ich das kostenlose Programm FreeFileSync.

Einige Vorbereitungen

Die Neuinstallation von Windows ist ein recht zeitintensiver Prozess. Deshalb wollen wir zu Beginn einige Dinge vorbereiten, um diese Zeit zu verkürzen. Folgende Dinge werden benötigt:

  • Die Windows 7 Setup-DVD – wenn nicht vorhanden, ein DVD-Rohling oder USB-Stick
  • Ein gültiger Product Key zur Aktivierung (steht auf dem COA-Aufkleber am Gehäuse oder in der OEM-Box)
  • Einen USB-Stick oder eine weitere leere DVD für Updates
  • Circa 3-4 Stunden Arbeitszeit

wichtigachtung Bei vielen Fertig-Computern und Laptops liefert der Hersteller (z.B. Acer, HP) eine Software mit, mit der ein Backup-Datenträger erstellt werden kann, um (ausschließlich) diesen Rechner auf den Auslieferungszustand zurück zu setzen – inklusive Treibern, Herstellersoftware und Demos. Das ist natürlich bequemer, aber die ganzen Updates und Treibern müssen trotzdem noch aktualisiert werden. Wer eine saubere Neuinstallation anstrebt, sollte lieber die offizielle Setup-DVD benutzen.

Wenn keine Installations-DVD mehr vorhanden ist, kann diese kostenlos von verschiedenen Anbietern heruntergeladen werden, zum Beispiel bei winfuture (ca. 3Gb). Ihr müsst die Windows-Version wählen, für die euer Product Key gültig ist (Home / Pro). Ob ihr die 64-Bit Version habt, steht in der Systemsteuerung unter / System und Sicherheit / System. Anschließend muss das DVD-Abbild noch auf einen Rohling gebrannt werden. Das geht mit verschiedenen kostenlosen Brennprogrammen, wie ich hier beschrieben habe.

> Ihr besitzt kein DVD Laufwerk, Rohling oder wollt mit USB-Stick installieren? Mit diesem Tool von Microsoft kann das Setup auf einem entsprechenden Speicher eingerichtet werden (Anleitung auf Englisch).

w7_installieren09

> Wenn ihr den COA-Aufkleber mit dem 25-stelligen Product Key nicht findet, könnt ihr diesen bei einem aktivierten Windows auch mit einer Software auslesen.

Updates und Treiber vorbereiten

Die Aktualisierungen über die Windows Update Routine zu beziehen, ist mühselig und mit viel Zeit verbunden. Fehlt dann auch noch z.B. der WLAN-Treiber, kann erst gar keine Internetverbindung hergestellt werden. Deshalb erstellen wir vorab einen Datenträger mit Updates und Treibern:

  • Wenn ihr eine original Setup-DVD habt, benötigt ihr noch das Service Pack 1. Im Zweifelsfall die Diskbeschriftung beachten.
  • Das praktische Winfuture Update Pack enthält gebündelt alle Updates, die seit dem Erscheinen des SP1 erschienen sind.

Nun benötigen wir noch die essentiellen Hardwaretreiber – die Software, welche Windows das richtige Zugreifen auf die Hardware ermöglicht. Für Manche liefert Windows bereits Treiber mit, für Andere nicht. Im wesentlichen sind das die Treiber für den Mainboard-Chipsatz (bei Desktop-PCs), die Grafik-, Audio- und Netzwerkkarte. Erfahrungsgemäß funktioniert das WLAN direkt nach der Neuinstallation wieder, ohne das ein gesonderter Treiber erforderlich ist.

  • Bei Fertig-Computern und Laptops bietet der Hersteller (z.B. Acer, HP) die passenden Treiber auf seiner Webseite an – Google hilft weiter. Hierfür benötigt ihr die Modellnummer, die irgendwo auf der Gehäuserückseite aufgedruckt ist.
  • Ist das nicht der Fall, oder ihr wollt den aktuellsten Treiber direkt vom Hardware-Hersteller (empfohlen!), müsst ihr euer System etwas besser kennen. Zum Ermitteln der verbauten Hardware helfen kostenlose Programme wie Speccy.
  • Dies sind die Download-Seiten namenhafter Hardware-Hersteller: INTEL, NVIDIA, AMD/ATI, Realtek. Im Zweifelsfall hilft das Googeln der Modellnummer. Auf die richtige Systemarchitektur achten (32-Bit / x86 oder 64-Bit)!

Weitere Software, die zwar nicht unbedingt gleich benötigt wird, aber hilfreich ist…

  • 7-Zip zum Entpacken von Treibern usw.
  • Einen modernen und sicheren Browser wie Firefox.
  • Einen Virenschutz. Da gibt es genug kostenlose Auswahl. Zum Beispiel Microsoft Security Essentials, Avira Free Antivirus,  Avast Free Antivirus, Panda Free Antivirus, Bitdefender Antivirus Free – um nur einige zu nennen.
  • DirectX End-User Runtimes (June 2010) – Zur Grafikkompatibilität von Programmen und Spielen

Die Installationw7_installieren01

Jetzt kommen wird zu eigentlichen Installation. Also, Setup-DVD rein und Rechner neu starten – bestenfalls lädt der Computer nun das Windows-Setup vom Datenträger und die Installation kann beginnen! (den nächsten Hinweis bitte überspringen)

wichtigachtung Ist dies nicht der Fall, ist wahrscheinlich das Booten von CD/DVD deaktiviert und muss erst erlaubt bzw. priorisiert werden:

  1. Bei älteren Rechnern mit BIOS (bis ca. 2011) und Windows 7 32-Bit (x86): Startet den Computer neu, direkt am Anfang sollte eine Textmeldungen erscheinen wie „Drücken sie X, um ins Setup zu gelangen…“ oder „Hit X for Setup…“. Meist ist das F2, F11, F12, ESC oder ENTF. Im Zweifelsfall einfach wiederholt die Tasten drücken. Dort sollte sich eine Option finden, um die Startreihenfolge (BOOT ORDER oder LOAD ORDER) anzupassen. Das DVD-Laufwerk muss logischerweise vor die Festplatte geschoben werden. Gesteuert wird über die Tastatur, die entsprechend verfügbaren Tastenoptionen werden in der Regel eingeblendet. Speichern nicht vergessen.
  2. Neue Rechner benutzen den Nachfolger UEFI, das schneller und grafisch schöner gestaltet ist. Nur Windows 7 64-Bit unterstützt nativ UEFI. Dazu muss beim Start das UEFI-Menü aufgerufen werden (genau wie oben beim BIOS beschrieben). Bei den verfügbaren Startoptionen sollte das DVD-Laufwerk, also die Setup-DVD zweimal angezeigt werden, einmal mit dem Zusatz UEFI. Diese Auswahl bestätigen. Damit wird das Betriebssystem so installiert, dass es die Vorteile von UEFI nutzt. >> Weiterführender Artikel zum Thema Windows 7 und UEFI auf com-magazin.de

Nach einem Klick auf JETZT INSTALLIEREN lesen und bestätigen wir die Lizenzvereinbarung (EULA) und wählen im nachfolgenden Fenster die „Benutzerdefinierte Installation“. Jetzt werden alle zur Installation verfügbaren Datenträger angezeigt (hier ausgehend von einer Festplatte).

wichtigachtung Bis zu diesem Punkt kann das Setup ohne Verlust der Daten abgebrochen werden, danach gibt es kein Zurück mehr.

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Wer hier keine besonderen Wünsche hat, klickt auf „Erweiterte Laufwerksoptionen…“. Alle Datenträger <Löschen>, dann auf <Neu> und einfach übernehmen, mit OK bestätigen. Das Setup teilt nun den verfügbaren freien Speicher automatisch auf. Nun <Formatieren> wir noch die Primarpartition Datenträger 0 Partition 2 (später C:).

Mit einem Klick auf <Weiter> werden die Systemdaten auf den Rechner kopiert, das Setup startet dabei ggf. mehrmals automatisch neu. Dieser Abschnitt dauert ca. 20-30 Minuten.

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Im Anschluss gibt man den Namen und das Passwort des ersten Benutzers (Administrators) ein. Ein Kennworthinweis ist erforderlich.

Daraufhin hat man bereits die Möglichkeit, den Product Key einzugeben. Das kann aber auch später erfolgen. Ihr habt nach Installation 30 Tage Zeit, um Windows 7 aktivieren. Ich empfehle euch mit der Aktivierung zu warten, bis alles erfolgreich installiert und eingerichtet ist. Das garantiert, das ihr diesen Vorgang nur einmal machen müsst.

Tipp: Den Laptop im laufenden Betrieb auf den Kopf zu stellen um den Product Key ablesen zu können, kann eure Festplatte irreparabel beschädigen.

Nun soll das Verhalten von Windows Update gewählt werden. Da wir die Expressinstallation mit dem Winfuture Update Pack gewählt haben, empfehle ich dringend, zunächst die automatischen Updates zu deaktivieren.

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Datum und Uhrzeit gegebenenfalls anpassen und bestätigen. Wird bereits eine Internetverbindung erkannt, das Haus mit <Heimnetzwerk> wählen. Damit ist der Computer später für andere Geräte im heimischen Router-WLAN-Netzwerk sichtbar. Praktisch, um einfach Dateien zu tauschen oder für Drucker etc.

Willkommen! Desktop wird vorbereitet…

Und da sind wir auch schon. Unter Umständen ist die Auflösung des Bildschirms noch sehr gering, was an den fehlenden Treibern liegt. Das ist kein Grund zur Beunruhigung.

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Die Windows Setup-DVD wird nun nicht mehr benötigt, wir legen den Datenträger mit den Updates und Treibern ein.

Hinweis: Unter Umständen werden USB-Sticks an einem USB 3.0 Anschluss noch nicht erkannt, da der passende Treiber noch nicht installiert ist. Einfach einen anderen probieren.

Updates und Treiber  installieren

Die empfohlene Installations-Reihenfolge ist

Service Pack  – Winfuture Update Pack – Chipsatztreiber – Grafikkartentreiber – restliche Treiber – Software

Zunächst installieren wir also das Service Pack 1. Dazu die Datei öffnen und den Anweisungen folgen. Dies kann einige Minuten in Anspruch nehmen, der Rechner wird automatisch neu gestartet. Im Anschluss das Winfuture Update Pack installieren. Auch das kann eine Weile dauern.

Nun die bereits heruntergeladenen Treiber in der oben genannten Reihenfolge nacheinander installieren und das System dazwischen neu starten. Spätestens nach der Installation des Grafikkartentreibers kann jetzt auch die Auflösung des Bildschirms über Rechtsklick (im freien Feld) > Eigenschaften oder über die Systemsteuerung angepasst werden.

wichtigachtung Unter Umständen sind die Treiberdateien komprimiert (ZIP, RAR oder 7-ZIP Format) und müssen erst entpackt werden. Dafür haben wir vorsorglich das Programm 7-Zip heruntergeladen. Nach der Installation von 7-Zip wählen wir das entsprechende Archiv an, öffnen mit einem Rechtsklick das Kontextmenü 7-Zip > Entpacken nach „…\“.

Die DirectX Laufzeitumgebung installieren.

Im Anschluss könnt ihr Windows Update aufrufen (über die Systemsteuerung) und nach optionalen Updates suchen lassen. Dort werden manchmal noch zusätzliche Treiber für diverse Hardware angeboten. Um auf Nummer sicher zu gehen, öffnet den Geräte-Manager über Start / Systemsteuerung / Hardware und Sound / Geräte und Drucker / Geräte-Manager. Dort wird alle erkannte Hardware aufgelistet. Gibt es ein Problem bzw. es ist kein Treiber installiert, ist der entsprechende Eintrag hervorgehoben.

Jetzt kann mit der Installation der restlichen Software begonnen werden.

 

Das System einrichten

Die wichtigsten Dinge sind nun erledigt. Bleibt die Frage, was es noch zu tun gibt…

  • Über die bekannte Systemsteuerung (erreichbar über’s Startmenü) können noch individuelle Einstellungen vorgenommen, das Design angepasst und zusätzliche Benutzer hinzugefügt werden.
  • An die Aktivierung werden ihr rechtzeitig erinnert. Selber aufrufen kann man sie über die Systemsteuerung / System. Die Internetaktivierung ist auf einige Durchführungen begrenzt. Danach muss Windows leider telefonisch aktiviert werden. Das ist aber unkompliziert und geht schnell. Man wählt die angezeigte, kostenlose Hotline-Nummer. Dort wird man von einer Computerstimme begrüßt, wo man einen Zahlen-Aktivierungscode durchtippen muss. Im Anschluss erhält man einen Bestätigungscode und die Sache ist erledigt.
  • Schöne Desktop-Hintergrundbilder und Designs gibt’s reichlich von Microsoft zum Download.
  • Wie man Windows mit einigen Tricks noch etwas schneller macht, habe ich hier beschrieben.
  • Stellt sicher, dass ihr einen aktuellen, sicheren Browser – am besten mit Werbeblocker – und einen aktiven Virenschutz installiert habt.
  • Sind alle Updates abgeschlossen und ihr habt Windows 7 einige Stunden getestet und für stabil befunden, könnt ihr mit der Datenträgerbereinigung (unter Zubehör) die verbliebenen Update-Installationsdateien entfernen, um einigen Speicherplatz freizugeben. Diese können danach nicht mehr deinstalliert werden.
  • Nützliche Tools, um das Arbeiten mit Windows aufzuwerten gibt es hier.
  • Wie man Windows 7 aussehen lässt wie Windows 98, habe ich in diesem Beitrag erklärt.
  • Ein interessanter Artikel von Spiegel.de zum „Ende“ von Windows 7 (2014).

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Übrigens: Alles fertig und Windows macht wieder Probleme? In diesem Fall könnte es ein Hardware-Defekt sein. Hier geht’s zum Ratgeber Fehlerdiagnose.

 

Windows 10 und Windows 7 im Vergleich (2018) – Muss ich schon umsteigen?

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Seit dem Erscheinen von Windows 7 sind inzwischen 9 Jahre vergangen. Nun hat Microsoft am 01. Februar 2018 auch noch angekündigt, dass Office 2019 nur noch auf Windows 10 laufen wird. Sollte ich auf Windows 10 wechseln, oder kann das noch warten? Profitiere ich überhaupt von den Neuerungen, die Windows 10 mit sich bringt? Im folgenden Beitrag suche ich Argumente für und gegen einen Umstieg auf Windows 10 im Jahr 2018. Oft steckt der Haken nämlich im Detail.
StatCounter-windows_version-ww-monthly-201702-201802Laut statcounter hat Windows 10 im Dezember 2017 zum ersten Mal mehr Nutzeranteile als Windows 7. Zurecht wird Windows 7 nachgesagt, es bahnt sich an das neue Windows XP zu werden. Denn nicht jeder ist von den Änderungen in Windows 10, wie den erzwungenen Updates, fragwürdigem Datenschutz und dem App-Store begeistert. Andererseits muss man Windows 10 auch eingestehen, dass sich seit dem Release einiges getan hat und es inzwischen ein durchaus rundes Bild abgibt.

Gründe, bei Windows 7 zu bleiben:

  • Der offizielle Supportzeitraum von Windows 7 läuft noch bis Januar 2020! Das heißt, bis dahin wird Windows 7 weiterhin mit Sicherheitsupdates versorgt. Das sind noch zwei Jahre. Und angesichts der Tatsache, wie viele Großkunden weiter auf Windows 7 setzen, ist zu vermuten, dass es wie bei Windows XP noch weiter inoffizielle Updates geben wird.
  • Soft- und Hardwarekompatibilität. Für ältere Rechner und Hardware gibt es unter Umständen keine kompatiblen Treiber für Windows 10. Netzwerkkarten, Drucker und Hybrid-Grafiklösungen sind häufig davon betroffen. Schließlich ist die Hardware in der Regel für die jeweilige Windows-Generation zum Zeitpunkt des Erscheinens optimiert. Außerdem können ältere Programme und Anwendungen auf Windows 10 aus verschiedenen Gründen unter Umständen nicht mehr funktionieren. Wer die Kompatibilität vorher überprüfen will, kann das mit dem Microsoft Media Creation Tool (ehem. Upgrade Advisor) tun.
  • Kein spürbarer Geschwindigkeitsvorteil! Im Gesamteindruck, vor allem bei Gaming-Benchmarks gibt es keine gravierenden Leistungsunterschiede. Lediglich der Bootvorgang geht bei Windows 10 wegen der neuen Fast-Startup-Funktion schneller. [1] [2] [3]
  • Keine Desktop-Experimente: Windows 7 hat den Aero-Desktop perfektioniert, gibtw7gruende01ein rundes Bild ab und läuft sehr stabil. Dagegen muss man sich in Windows 10 seit der Veröffentlichung über verschiedene Unstimmigkeiten, wie der Parallelexistenz von Einstellungs-App und Systemsteuerung ärgern. Die Apps und der Windows Explorer wirken wie zwei getrennte Welten. Und bei jedem Content-Update sind mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Änderungen mit dabei. Konzentrierter Arbeiten, ohne durch das nervige Actioncenter abgelenkt zu werden: [1]
  • Mehr Freiheit bei Updates und Treibern – Bei Windows 7 kann noch selber entschieden werden, welche Windows Updates oder Treiber von Windows Update heruntergeladen und installiert werden. Bei Windows 10 können Updates nur noch „geschoben“ werden, früher oder später werden sie (ungefragt) installiert. Spezielle Hardware-Treiber werden einfach durch Windows Update überschrieben, weil sie aktueller seien. [1]
  • DirectX 12 wenig genutzt – Windows 10 bringt die neueste DirectX-Hardware-Schnittstelle mit, die theoretisch noch bessere Leistung und z.B. Grafikeffekte ermöglicht. Allerdings ist hier die Auswahl noch sehr gering, betrifft eher aktuelle Spiele und DirectX ist wohl nicht in jeder Situation schneller. [1] [2]
  • Kein Online-Zwang und Datenschutz. Beim Einrichten von Windows 10 wird man nahezu dazu genötigt, sich ein Online-Konto zu erstellen. Spätestens auf dem Desktop wird klar, dass man ohne ein Online-Konto viele der neuen Funktionen von Windows 10 gar nicht nutzen kann, geschweige denn Apps zu beziehen. Hat man sich angemeldet, werden auch alsbald schon fleißig Telemetrie-Daten gesammelt und an Microsoft geschickt. Davor hat auch schon die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gewarnt.  [1] [2] [3]
  • Kein Vorteil durch Apps – Für meinen Geschmack steckt der Microsoft App Store noch in den Kinderschuhen und spielt bei der Nutzung von Windows 10 eher eine untergeordnete Rolle. (Fast) alle Apps gibt es auch als reguläre Software über das Internet zu beziehen. Nun, da Windows Mobile gescheitert ist, spielt die „Universal-Plattform“ momentan auch keine zentrale Rolle. Hinzu kommt, dass sich viele „Junk Apps“ im Store finden. [1] [2] [3]

Gründe, auf Windows 10 zu wechseln:

  •  Aktuellste Technik und Windows-Insider – Windows 10 ist die aktuellste Betriebssystem-Architektur von Microsoft. Wer also gerne neue Funktionen ausprobiert, oder immer die aktuellste Software nutzen will, wird sich unter Windows 10 wohl fühlen. Wer sich sogar aktiv in die Entwicklung von Windows 10 einbringen will, kann mit dem Windows-Insider-Programm und dem Feedback Hub schon vorab neue Funktionen testen, Vorschläge und Fehler melden. [1] [2]
  • Neue Hardware – Neue PC-Hardware ist für die zukünftige Betriebssystemgeneration, also Windows 10, optimiert. Wer die neueste Grafikkarte oder Prozessor nutzen und die beste Geschwindigkeit damit z.B. bei Gaming herausholen will (z.B. bei einem Upgrade oder PC-Zusammenstellung), sollte auf Windows 10 setzen. Die aktuellen AMD Zen (Ryzen) und Intel Kabylake Prozessorgeneration unterstützen Windows 7 übrigens offiziell nicht, die Installation auf Umwegen ist aufwendig. [1]
  • Universal-Apps und Online-Funktionen – Mit den Outlook-Konto können Eigene Dateien und App-Daten geräteübergreifend (auch zwischen Smartphone und PC) synchronisiert werden. Dies ist zum Beispiel bei Outlook Mail, Kalender, OneOnte, OneDrive und Edge usw. möglich. Wer es mag, kann seine Suche durch Cortana unterstützen lassen. Außerdem lassen sich über den Store Schnittstellen wie WhatsApp, Netflix oder die Xbox App nutzen. [1]
  • Exklusive Software. Hält sich noch in Grenzen, gibt es aber. So wird Office 2019 nur noch für Windows 10 erscheinen. Immer mehr AAA-Spiele können auch über den Store bezogen werden. Außerdem kann man auf Windows ausschließlich über den Microsoft Edge Netflix-Inhalte in 4K streamen. [1] [2]
Fazit: Auch wenn aktuelle Benchmarks nur einen verschwindend geringen Unterschied in der allgemeinen Performance von Software unter Windows 10 gemessen haben, wird sich neue Hardware und Hardwaretreiber an den Standards von Windows 10 orientieren und entsprechend dafür optimiert sein. Wer also die neueste Generation von Technik nutzen möchte, wird vermutlich besser bei Windows 10 aufgehoben sein. Außerdem besticht Windows 10 durch einen deutlich flotteren Startvorgang. Wer hingegen von Cortana, Edge und Co. nicht angetan ist, muss sich vorerst noch keine Gedanken machen, denn Windows 7 wird noch bis 2020 mit Updates versorgt und auch darüber hinaus ist noch nicht alles geklärt.