Windows 10 in VirtualBox einrichten

Windows 10 lässt sich als virtuelle Maschine prima mit VirtualBox ausprobieren. Man kann damit gefahrlos das aktuelle Betriebssystem von Microsoft kennenlernen und es ist allemal einfacher, als sich Windows 10 parallel zu Windows 7 auf die Platte zu ziehen und den Bootloader entsprechend zu konfigurieren. Außerdem kann man so prüfen, ob alle essenziellen Anwendungen auch im neuen Windows laufen. So geht dann der Umstieg im kommenden Jahr viel flotter von der Hand. Oder natürlich, ihr nutzt ein ganz anderes Betriebssystem wie Linux und wollt auf Windows nicht ganz verzichten, dann ist dies sicher einer der möglichen Ansätze.

Wie das geht möchte ich euch in diesem Beitrag zeigen.

Die Einrichtung ist unkompliziert und schnell erledigt, ihr solltet allerdings sicherstellen, dass euer Rechner genügend Leistung zur Verfügung stellen kann: Ihr benötigt einen aktuelleren Mehrkern-Prozessor mit Virtualisierungstechnik (Intel-VT, AMD-V), mindestens 4Gb Arbeitsspeicher sowie einige Gigabytes an freiem Speicherplatz auf der Festplatte.

Zunächst laden wir uns die aktuelle Version des Microsoft Upgrade Tools (Update 1809) herunter. Mit wenigen Klicks lädt uns dieses das gewünschte Windows 10 ISO-Datenträgerabbild herunter. Für VirtualBox reicht hier die x86 Bit Version. Welche Version hier wählt ist eigentlich egal, da ihr diese in der virtuellen Maschine nicht aktivieren werdet, so könnt ihr auch die Pro-Variante ausprobieren, wenn ihr sonst „Home“ nutzt. Alternativ kann das das Windows 10 Setup auch direkt z.B. bei CHIP bezogen werden.

Außerdem benötigt ihr die aktuelle Version von VirtualBox sowie das kostenlose Extension Pack (Download auf der selben Seite) um alle Funktionen nutzen zu können. Dieses müsst ihr zum Installieren mit VirtualBox öffnen oder unter Datei/Einstellungen/Zusatzpakete hinzufügen.

Wenn ihr alle Vorbereitungen getroffen habt, erstellt ihr zunächst eine neue virtuelle Maschine mit Windows 10 (32Bit), übernehmt die vorgeschlagenen Einstellungen mit einem Klick auf „weiter“. Anschließend wählt ihr das eben eingerichtete System aus und klickt auf das Zahnrad „Ändern“. Hier nehmen wir jetzt einige Einstellungen vor:

  • Allgemein: Aktivieren der bidirektionalen Zwischenablage sowie Drag’n’Drop für den späteren Komfort.
  • System: Windows 10 benötigt mindestens zwei Gigabyte freien Arbeitsspeicher (RAM). Solltet ihr über deutlich mehr Verfügen, könnt ihr der 32-Bit Variante auch bis zu 4GB zuteilen, es sollten aber für euer Hostsystem 2Gb übrig bleiben, da es sonst zu Geschwindigkeitseinbusen, Rucklern und Abstürzen kommen kann. Außerdem könnt ihr, wenn gewollt, dem Gastsystem einen zweiten Prozessorkern zuteilen, damit dieses schneller arbeitet. Prüft zum Schluss ob im Reiter „Beschleunigung“ auch die eurem System entsprechende Virtualisierungstechnik aktiviert ist. Sollte dies nicht der Fall sein, müsst ihr diese wahrscheinlich erst im UEFI bzw. BIOS aktivieren. Die Erklärung hierfür würde den Beitragsrahmen sprechen, ist aber einfach bei Google zu finden. Es geht auch ohne, aber dann wird das Gastsystem sehr langsam sein.
  • Anzeige: Aktiviert die 2D- und 3D-Beschleunigung, damit die Benutzeroberfläche später flüssig reagiert und erhöht den Grafikspeicher auf das zumutbare Maximum (Das hängt von eurem VRAM ab, im Zweifelsfall belasst die vorgeschlagene Menge).
  • Massenspeicher: Ins emulierte SATA-CD-Laufwerk legen wir die heruntergeladene Windows 10 Setup ISO ein und entfernen den Haken bei „Live CD“.
  • USB: Unterstützung für USB 3.0 aktivieren für die beste Übertragungsrate.
  • Gemeinsamer Ordner: Wir legen zusätzlich einen Ordner im Hostsystem fest, auf den das Gastsystem später zugreifen kann und wählen „Automatisch einbinden“, damit es dann als Netzwerklaufwerk unter „Dieser PC“ erscheint. Das kann z.B. euer Download-Ordner sein und erleichtert den Zugriff auf gemeinsam genutzte Daten enorm.

Im Folgenden spreche ich vom Hostsystem (hier läuft VirtualBox) und dem Gastsystem, welches wir emulieren. Das Gastystem verbraucht nur so viel Festplattenkapazität wie es tatsächlich benötigt, aber VirtualBox wird diesem dennoch eine feste Größe vorgaukeln. Weist ihr dem Gastsystem zu viel Arbeitsspeicher (RAM) zu, kann sich euer PC aufhängen. Wenn ihr die Maschine startet und eine Eingabe macht, wird die Maus und Tastatur im Fenster „eingefangen“, ihr könnt diese mit der STRG-Taste wieder „befreien“.

Ist das geschehen, startet ihr die virtuelle Maschine. Das Setup von Windows 10 wird geladen und die Installation beginnt. Ihr folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm, überspringt die Eingabe des Product Keys und wählt bei der Installationsoptionen nicht „Upgrade“, sondern „Angepasst“. Ihr landet im Partitionsmanager, wo ihr mit Klick auf „Neu“, „Übernehmen“ und „Formatieren“ die Systempartitionen erstellt. Nach dem Kopieren der Daten und einem Neustart geht es weiter mit der Einrichtung und Anpassung. Was ihr dabei wählt, ist euch überlassen. Bei der Benutzereinrichtung wählt ihr „Offlinekonto“. Nach nicht einmal 20 Minuten landen wir so auf dem Desktop. Mehr Details seht ihr in der Bilderstrecke…

Nun müssen wir noch die Gasterweiterung (VirtualBox Guest Additions) installieren. Das ist ein Treiber für’s Gastsystem, welcher eine bessere Geschwindigkeit und die Nutzung aller VirtualBox-Funktionen (wie 3D-Beschleunigung) garantiert. Dieser lässt sich allerdings nur im abgesicherten Modus ohne geladene Systemtreiber installieren. Dazu öffnen wir im Gastsystem die Einstellungen-App, navigieren zu Update und Sicherheit / Wiederherstellung und wählen „Jetzt neu starten“.

Im darauf folgenden Fenster hakeln wir uns nun etwas umständlich durch zu:

Optionen auswählen - Problembehandlung - Erweiterte Optionen - Starteinstellungen - Neustart 

und wählen in den Startoptionen dann die Taste 4) Abgesicherten Modus aktivieren.

Hat Windows dann wieder gestartet, klicken wir im VirtualBox-Fenster oben auf das Menü „Geräte“ und „Gasterweiterung einlegen“. Im Gastsystem öffnen wir mit einem Doppelklick auf das CD-Laufwerk nun das Installationsprogramm. Alternativ kann das CD-Verzeichnis aufgerufen und die Setup.exe eigenständig gestartet werden. Wir klicken uns durch das Installationsprogramm und wählen Gerätetreiber installieren? Zulassen und Oracle vertrauen. Anschließend startet ihr Windows neu und

et voilá, die Einrichtung ist abgeschlossen! Wenn ihr fertig seid, empfehle ich euch, im offenen Fenster oben im Menü unter „Maschine“ einen Sicherungspunkt zu erstellen. So könnt ihr, egal was ihr gemacht habt, einfach und schnell zum Zeitpunkt nach der Installation bzw. einem vorherigen Punkt zurückkehren.



Windows XP in VirtualBox einrichten

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Windows XP hat viele von uns über Jahre hinweg begleitet und war – trotz seiner Schwächen – ein gutes, solides und liebenswertes Betriebssystem. Wer noch XP-Software oder Spiele nutzen, einen alten Rechner archivieren oder einfach mal wieder den Flair aus dem Jahre 2001 erleben möchte, kann sich dieses mit wenigen Schritten auf einen aktuellen Rechner holen.

In diesem Beitrag zeige ich Schritt für Schritt, wie man Windows XP in der kostenlosen Emulator-Software VirtualBox einrichten und so auf jedem beliebigen Computer ausführen kann.

Im Gegensatz zur Einrichtung von Windows 98 – wie ich einem älteren Beitrag erläutert habe – geht das Ganze recht flott, vor allem da VirtualBox dank seiner Guest-Additions-Treiber volle Unterstützung für die Generation XP mit sich bringt.

Was wird benötigt?

  • Eine Windows XP Setup-CD zur Installation oder noch besser ein virtuelles Abbild davon (ISO)
  • Einen gültigen Product Key (Lizentschlüssel), diesen findet ihr z.B. auf einem Windows XP Certificate of Authenticity Aufkleber auf dem Gehäuse.
  • Für eine gute Geschwindigkeit ein Host-PC mit mindestens 4Gb Arbeitsspeicher und einem halbwegs aktuellen Prozessor mit VT-x bzw. AMD-V Unterstützung
  • VirtualBox in seiner aktuellen Version und das VB Extension Pack für USB 3.0 Unterstützung (gibt’s auf der gleichen Seite)

Einige Vorbereitungen

Nach der Installation von Windows XP ist es empfehlenswert, gleich die letzten Windows Updates und einige Laufzeitumgebungen – die von vielen Anwendungen benötigt werden – nach zu installieren, damit alles Rund läuft.  Folgende Sachen sollten im voraus heruntergeladen werden:

Service Pack 3 das letzte offizielle Update

WinFuture Update Pack enthält alle erschienenen Updates nach dem SP3 und letzten aktuellen WMP und IE. Spart viel Zeit bei der Installation. Erforderlich, wenn ihr im Gastsystem zunächst keine Internetverbindung herstellen wollt.

.NET Framework 3.5 und das dazugehörige Service Pack 1.

Microsoft Visual C++ 2005 Redistributable Package (x86)

DirectX End-User Runtimes (June 2010)

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Jetzt erstellen wir eine neue virtuelle Maschine in VirtualBox und folgen den Schritten der Einrichtung. Je nach verfügbarem Arbeitsspeicher sollten mindestens 1-2Gb als RAM für das Windows XP Gastsystem gewählt werden (Abschnitt Speichergröße). Die Festplattengröße kann nach Bedarf angepasst werden, sollte aber mindestens 8Gb betragen.

wichtigachtung Beachtet, das genügend RAM für das Host-Betriebssystem übrig bleiben muss. Verfügt euer Rechner also über 4Gb installieren Arbeitsspeicher, solltet ihr nicht mehr als 2Gb für das Gastsystem reservieren.

Nach der Einrichtung klicken wir nun auf die neue virtuelle Maschine und wählen oben das Zahnrad <Ändern> und passen folgende Einstellungen an:

Allgemein
Geteilte Ablage: Aktiviert
Drag'n'Drop: Aktiviert


System
Hauptspeicher: 1Gb mindestens, besser 2Gb
Boot-Reihenfolge: Zuerst CD/DVD, danach Festplatte
Chipsatz: PIIX3
Zeigergerät: USB-Tablet
Erweitert: I/O APIC NUR aktivieren, wenn ihr ein altes Windows XP System 
virtualisiert habt, das IO-APIC aktiviert hatte, ihr 64Bit nutzt oder 
mehrere CPU-Kerne aktivieren wollt

Prozessoren: 1 CPU
CPU-Begrenzung: 100%
Erweitert: PAE/NX aktivieren

Hardware-Virtualisierung: VT-x/AMD-V und Nested Paging aktiviert


Anzeige
Grafikspeicher: (so viel wie möglich, besonders bei aktiviertem 3D)
Anzahl Bildschirme: 1
Beschleunigung: 2D & 3D Beschleunigung aktiviert


Massenspeicher
Controller: IDE: PIIX4 - Host I/O-Cache verwenden
NameDerVirtuellenFestplatte.vmdk - Primärer Master 
(mindestens 8GB feste Größe)
CD/DVD Laufwerk: IDE Sekundärer Master 
(hier dann die Setup-CD eingebinden, wenn sie euch als ISO vorliegt!)
2. CD/DVD Laufwerk: Sekundäre Slave 
(nur falls ihr ein zweites CD-Laufwerk simulieren wollt)


Audio
Audio aktivieren 
Audo-Treiber des Hosts: Windows DirectSound (oder Linux-Äquivalent)
Audio-Controller: ICH AC97

Serielle Schnittstellen
deaktiviert

USB
USB Controller: USB-3.0 (xHCI) aktiviert
(erfordert das VB Extension Pack s.o.)

Gemeinsamer Ordner
aktivieren - automatisch einbinden

 

Die Installation

wichtigachtung Vor der Installation der VirtualBox-Guest-Additions funktioniert die automatische Tastatur- und Mausintegration in der virtuellen Maschine nicht. Um die Maus (z.B. während der Installation) einzufangen, klickt ins VM-Fenster. Um sie wieder fürs Gastsystem freizugeben, die Host-Taste (standardmäßig STRG) drücken.

Nun starten wir die VM, und drücken, wenn dazu aufgefordert „eine beliebige Taste, um von der CD zu starten…“

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Das Setup wird geladen und wir haben daraufhin die Möglichkeit, die „Festplatte“ zu formatieren bzw. zu partitionieren. Wer hier keine besonderen Wünsche hat, drückt einfach auf ENTER und wählt NTFS Formatierung (schnell). Dadurch wird eine übliche Systempartition „C:“ erstellt. Es werden einige Daten kopiert und nach einem Neustart (diesmal nicht von der CD starten, also nichts drücken!) beginnt die eigentliche, grafische Installation.

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Dort folgen wir einfach den Anweisungen und geben, wenn dazu aufgefordert, den Product Key ein. Ich empfehle, vorerst die automatischen Updates zu deaktivieren. Wir haben die Updates ja bereits vorbereitet und werden diese im Anschluss selber installieren und danach den Updatedienst nicht mehr benötigen. Nach wenigen Minuten ist die Einrichtung abgeschlossen und ihr landet auf dem Desktop. Nun kann auch die Setup-CD wieder aus der VM ausgehängt bzw. entfernt werden.

Wir ihr sicher merkt, ist die Desktop-Auflösung gering und die Bedienung des Desktops eher ruckelig. Für volle Unterstützung müssen noch die VB-Guest-Additions-Treiber installiert werden. Diese sind in VirtualBox integriert. Um auch die volle DirectX 3D Untersützung z.B. für Spiele nutzen zu können, muss dieser aber im abgesicherten Modus von Windows XP installiert werden. Also starten wir Windows neu und drücken direkt beim Starten der virtuellen Maschine mehrmals zügig F8, bis wir ins erweiterte Startmenü gelangen. Dort dann den <abgesicherten Modus> wählen.

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Auf dem Desktop angekommen, klicken wir im Fenster von VirtualBox auf „Geräte“ und dann auf „Gasterweiterung einlegen“. Die Installation startet automatisch. In den folgenden Schritten muss ein Haken bei „Direct3D-Unterstützung“ gesetzt werden. Nach einem Neustart sind nun alle Funktionen der Guest Additions aktiv:

  • 2D & 3D Grafik-Beschleunigung sind aktiviert, es lässt sich eine größere Auflösung wählen und so auch im Vollbildmodus von VB (Host+F) arbeiten
  • Die automatische Maus- und Tastaturintegration funktioniert
  • Der geteilte Ordner (wenn in den Einstellungen aktiviert) wird im Arbeitsplatz als „Netzwerklaufwerk“ angezeigt und Drag’n’Drop von Dateien ins VM-Fenster und zurück funktioniert

Einrichten des Gastsystems

Die Hauptinstallation ist nun abgeschlossen. Jetzt können wir damit beginnen, die vorbereiteten Updates zu installieren. Über den geteilten Ordner oder Drag’n’Drop gelangen die Dateien ganz einfach ins Gastsystem.

wichtigachtung Sollte es damit Probleme geben, können die Update-Dateien auch mit einer Brennsoftware im Hostsystem als ISO CD-Abbild gepackt und manuell als „CD“ in Windows XP eingebunden werden. Die Installationsreihenfolge muss

Service Pack – Neustart – Winfuture Update-Pack – Neustart – Laufzeitumgebungen

sein. Kommt es nach Abschluss der Updates zu Problemen bei der Grafikbeschleunigung, muss die VB-Guest-Additions neu installiert werden. Das war’s, das Ergebnis lässt sich sehen…

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Was ist noch zu tun?

  • Die Vorzüge einer virtuellen Maschine sollten genutzt werden. Herunterfahren nicht erforderlich! Beim Schließen des VM-Fensters kann der Zustand einfach gespeichert werden. Vor Systemänderungen (oder um später nicht alles erneut Installieren zu müssen!) kann man über das Menü <Maschine> im VM-Fenster einen Sicherungspunkt erstellen und später jederzeit darauf zugreifen. Über <Datei> kann die virtuelle Maschine auch in eine einzelne Datei exportiert werden.
  • Deswegen kann man im Gastsystem XP auch die automatische Systemwiederherstellung deaktivieren, um Speicherplatz zu sparen. Die entsprechende Option ist unter Systemsteuerung / System / Systemwiederherstellung zu finden.
  • Gibt es Probleme mit der Geschwindigkeit der VM, prüft, wie viel RAM und Grafikspeicher ihr maximal an das Gastsystem abgeben könnt. Außerdem kann man im Gastsystem visuelle Effekte deaktivieren, um den Rechner zu entlasten. Die Einstellungen finden sich unter Systemsteuerung / System / Erweitert / Systemleistung: Einstellungen / Für optimale Leistung anpassen.
  • Ein Virenschutz o.Ä. ist im im Gastsystem nicht erforderlich: Was in der VM passiert, bleibt auch dort (Sicherungspunkt machen!). Allerdings ist Windows XP veraltet und es sollten eigentlich keine sensiblen Daten dort eingegeben werden. Was man machen kann, um Windows XP bestmöglich abzusichern, habe ich in diesem Beitrag beschrieben.

Übrigens: Wie man Windows 98 in VirtualBox einrichtet, habe ich hier beschrieben.

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Windows neu installieren – Schritt für Schritt

cd_schraegWenn die Windows-Installation auf dem Rechner beschädigt ist oder es nach einem Hardware-Upgrade immer wieder zu Abstürzen kommt kann es helfen, Windows neu zu installieren. Auch bei einem sehr langsam gewordenen System, einem hartnäckigen Virenbefall oder zum Auffrischen eines alten Computers lohnt es sich. Ich habe es schon dutzende Male gemacht.

button_7 Im folgenden Beitrag führe ich Schritt für Schritt mit Bildern durch die Neuinstallation am Beispiel von Windows 7.

wichtigachtung Zunächst sollte eine Datensicherung auf einen externen Datenträger (z.B. USB-Stick, ext. Festplatte oder DVD) angefertigt werden. Die eigenen Dateien befinden sich bei Windows 7 unter C:\Users\NAME. Zum Backup meiner Daten benutze ich das kostenlose Programm FreeFileSync.

Einige Vorbereitungen

Die Neuinstallation von Windows ist ein recht zeitintensiver Prozess. Deshalb wollen wir zu Beginn einige Dinge vorbereiten, um diese Zeit zu verkürzen. Folgende Dinge werden benötigt:

  • Die Windows 7 Setup-DVD – wenn nicht vorhanden, ein DVD-Rohling oder USB-Stick
  • Ein gültiger Product Key zur Aktivierung (steht auf dem COA-Aufkleber am Gehäuse oder in der OEM-Box)
  • Einen USB-Stick oder eine weitere leere DVD für Updates
  • Circa 3-4 Stunden Arbeitszeit

wichtigachtung Bei vielen Fertig-Computern und Laptops liefert der Hersteller (z.B. Acer, HP) eine Software mit, mit der ein Backup-Datenträger erstellt werden kann, um (ausschließlich) diesen Rechner auf den Auslieferungszustand zurück zu setzen – inklusive Treibern, Herstellersoftware und Demos. Das ist natürlich bequemer, aber die ganzen Updates und Treibern müssen trotzdem noch aktualisiert werden. Wer eine saubere Neuinstallation anstrebt, sollte lieber die offizielle Setup-DVD benutzen.

Wenn keine Installations-DVD mehr vorhanden ist, kann diese kostenlos von verschiedenen Anbietern heruntergeladen werden, zum Beispiel bei winfuture (ca. 3Gb). Ihr müsst die Windows-Version wählen, für die euer Product Key gültig ist (Home / Pro). Ob ihr die 64-Bit Version habt, steht in der Systemsteuerung unter / System und Sicherheit / System. Anschließend muss das DVD-Abbild noch auf einen Rohling gebrannt werden. Das geht mit verschiedenen kostenlosen Brennprogrammen, wie ich hier beschrieben habe.

> Ihr besitzt kein DVD Laufwerk, Rohling oder wollt mit USB-Stick installieren? Mit diesem Tool von Microsoft kann das Setup auf einem entsprechenden Speicher eingerichtet werden (Anleitung auf Englisch).

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> Wenn ihr den COA-Aufkleber mit dem 25-stelligen Product Key nicht findet, könnt ihr diesen bei einem aktivierten Windows auch mit einer Software auslesen.

Updates und Treiber vorbereiten

Die Aktualisierungen über die Windows Update Routine zu beziehen, ist mühselig und mit viel Zeit verbunden. Fehlt dann auch noch z.B. der WLAN-Treiber, kann erst gar keine Internetverbindung hergestellt werden. Deshalb erstellen wir vorab einen Datenträger mit Updates und Treibern:

  • Wenn ihr eine original Setup-DVD habt, benötigt ihr noch das Service Pack 1. Im Zweifelsfall die Diskbeschriftung beachten.
  • Das praktische Winfuture Update Pack enthält gebündelt alle Updates, die seit dem Erscheinen des SP1 erschienen sind.

Nun benötigen wir noch die essentiellen Hardwaretreiber – die Software, welche Windows das richtige Zugreifen auf die Hardware ermöglicht. Für Manche liefert Windows bereits Treiber mit, für Andere nicht. Im wesentlichen sind das die Treiber für den Mainboard-Chipsatz (bei Desktop-PCs), die Grafik-, Audio- und Netzwerkkarte. Erfahrungsgemäß funktioniert das WLAN direkt nach der Neuinstallation wieder, ohne das ein gesonderter Treiber erforderlich ist.

  • Bei Fertig-Computern und Laptops bietet der Hersteller (z.B. Acer, HP) die passenden Treiber auf seiner Webseite an – Google hilft weiter. Hierfür benötigt ihr die Modellnummer, die irgendwo auf der Gehäuserückseite aufgedruckt ist.
  • Ist das nicht der Fall, oder ihr wollt den aktuellsten Treiber direkt vom Hardware-Hersteller (empfohlen!), müsst ihr euer System etwas besser kennen. Zum Ermitteln der verbauten Hardware helfen kostenlose Programme wie Speccy.
  • Dies sind die Download-Seiten namenhafter Hardware-Hersteller: INTEL, NVIDIA, AMD/ATI, Realtek. Im Zweifelsfall hilft das Googeln der Modellnummer. Auf die richtige Systemarchitektur achten (32-Bit / x86 oder 64-Bit)!

Weitere Software, die zwar nicht unbedingt gleich benötigt wird, aber hilfreich ist…

  • 7-Zip zum Entpacken von Treibern usw.
  • Einen modernen und sicheren Browser wie Firefox.
  • Einen Virenschutz. Da gibt es genug kostenlose Auswahl. Zum Beispiel Microsoft Security Essentials, Avira Free Antivirus,  Avast Free Antivirus, Panda Free Antivirus, Bitdefender Antivirus Free – um nur einige zu nennen.
  • DirectX End-User Runtimes (June 2010) – Zur Grafikkompatibilität von Programmen und Spielen

Die Installationw7_installieren01

Jetzt kommen wird zu eigentlichen Installation. Also, Setup-DVD rein und Rechner neu starten – bestenfalls lädt der Computer nun das Windows-Setup vom Datenträger und die Installation kann beginnen! (den nächsten Hinweis bitte überspringen)

wichtigachtung Ist dies nicht der Fall, ist wahrscheinlich das Booten von CD/DVD deaktiviert und muss erst erlaubt bzw. priorisiert werden:

  1. Bei älteren Rechnern mit BIOS (bis ca. 2011) und Windows 7 32-Bit (x86): Startet den Computer neu, direkt am Anfang sollte eine Textmeldungen erscheinen wie „Drücken sie X, um ins Setup zu gelangen…“ oder „Hit X for Setup…“. Meist ist das F2, F11, F12, ESC oder ENTF. Im Zweifelsfall einfach wiederholt die Tasten drücken. Dort sollte sich eine Option finden, um die Startreihenfolge (BOOT ORDER oder LOAD ORDER) anzupassen. Das DVD-Laufwerk muss logischerweise vor die Festplatte geschoben werden. Gesteuert wird über die Tastatur, die entsprechend verfügbaren Tastenoptionen werden in der Regel eingeblendet. Speichern nicht vergessen.
  2. Neue Rechner benutzen den Nachfolger UEFI, das schneller und grafisch schöner gestaltet ist. Nur Windows 7 64-Bit unterstützt nativ UEFI. Dazu muss beim Start das UEFI-Menü aufgerufen werden (genau wie oben beim BIOS beschrieben). Bei den verfügbaren Startoptionen sollte das DVD-Laufwerk, also die Setup-DVD zweimal angezeigt werden, einmal mit dem Zusatz UEFI. Diese Auswahl bestätigen. Damit wird das Betriebssystem so installiert, dass es die Vorteile von UEFI nutzt. >> Weiterführender Artikel zum Thema Windows 7 und UEFI auf com-magazin.de

Nach einem Klick auf JETZT INSTALLIEREN lesen und bestätigen wir die Lizenzvereinbarung (EULA) und wählen im nachfolgenden Fenster die „Benutzerdefinierte Installation“. Jetzt werden alle zur Installation verfügbaren Datenträger angezeigt (hier ausgehend von einer Festplatte).

wichtigachtung Bis zu diesem Punkt kann das Setup ohne Verlust der Daten abgebrochen werden, danach gibt es kein Zurück mehr.

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Wer hier keine besonderen Wünsche hat, klickt auf „Erweiterte Laufwerksoptionen…“. Alle Datenträger <Löschen>, dann auf <Neu> und einfach übernehmen, mit OK bestätigen. Das Setup teilt nun den verfügbaren freien Speicher automatisch auf. Nun <Formatieren> wir noch die Primarpartition Datenträger 0 Partition 2 (später C:).

Mit einem Klick auf <Weiter> werden die Systemdaten auf den Rechner kopiert, das Setup startet dabei ggf. mehrmals automatisch neu. Dieser Abschnitt dauert ca. 20-30 Minuten.

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Im Anschluss gibt man den Namen und das Passwort des ersten Benutzers (Administrators) ein. Ein Kennworthinweis ist erforderlich.

Daraufhin hat man bereits die Möglichkeit, den Product Key einzugeben. Das kann aber auch später erfolgen. Ihr habt nach Installation 30 Tage Zeit, um Windows 7 aktivieren. Ich empfehle euch mit der Aktivierung zu warten, bis alles erfolgreich installiert und eingerichtet ist. Das garantiert, das ihr diesen Vorgang nur einmal machen müsst.

Tipp: Den Laptop im laufenden Betrieb auf den Kopf zu stellen um den Product Key ablesen zu können, kann eure Festplatte irreparabel beschädigen.

Nun soll das Verhalten von Windows Update gewählt werden. Da wir die Expressinstallation mit dem Winfuture Update Pack gewählt haben, empfehle ich dringend, zunächst die automatischen Updates zu deaktivieren.

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Datum und Uhrzeit gegebenenfalls anpassen und bestätigen. Wird bereits eine Internetverbindung erkannt, das Haus mit <Heimnetzwerk> wählen. Damit ist der Computer später für andere Geräte im heimischen Router-WLAN-Netzwerk sichtbar. Praktisch, um einfach Dateien zu tauschen oder für Drucker etc.

Willkommen! Desktop wird vorbereitet…

Und da sind wir auch schon. Unter Umständen ist die Auflösung des Bildschirms noch sehr gering, was an den fehlenden Treibern liegt. Das ist kein Grund zur Beunruhigung.

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Die Windows Setup-DVD wird nun nicht mehr benötigt, wir legen den Datenträger mit den Updates und Treibern ein.

Hinweis: Unter Umständen werden USB-Sticks an einem USB 3.0 Anschluss noch nicht erkannt, da der passende Treiber noch nicht installiert ist. Einfach einen anderen probieren.

Updates und Treiber  installieren

Die empfohlene Installations-Reihenfolge ist

Service Pack  – Winfuture Update Pack – Chipsatztreiber – Grafikkartentreiber – restliche Treiber – Software

Zunächst installieren wir also das Service Pack 1. Dazu die Datei öffnen und den Anweisungen folgen. Dies kann einige Minuten in Anspruch nehmen, der Rechner wird automatisch neu gestartet. Im Anschluss das Winfuture Update Pack installieren. Auch das kann eine Weile dauern.

Nun die bereits heruntergeladenen Treiber in der oben genannten Reihenfolge nacheinander installieren und das System dazwischen neu starten. Spätestens nach der Installation des Grafikkartentreibers kann jetzt auch die Auflösung des Bildschirms über Rechtsklick (im freien Feld) > Eigenschaften oder über die Systemsteuerung angepasst werden.

wichtigachtung Unter Umständen sind die Treiberdateien komprimiert (ZIP, RAR oder 7-ZIP Format) und müssen erst entpackt werden. Dafür haben wir vorsorglich das Programm 7-Zip heruntergeladen. Nach der Installation von 7-Zip wählen wir das entsprechende Archiv an, öffnen mit einem Rechtsklick das Kontextmenü 7-Zip > Entpacken nach „…\“.

Die DirectX Laufzeitumgebung installieren.

Im Anschluss könnt ihr Windows Update aufrufen (über die Systemsteuerung) und nach optionalen Updates suchen lassen. Dort werden manchmal noch zusätzliche Treiber für diverse Hardware angeboten. Um auf Nummer sicher zu gehen, öffnet den Geräte-Manager über Start / Systemsteuerung / Hardware und Sound / Geräte und Drucker / Geräte-Manager. Dort wird alle erkannte Hardware aufgelistet. Gibt es ein Problem bzw. es ist kein Treiber installiert, ist der entsprechende Eintrag hervorgehoben.

Jetzt kann mit der Installation der restlichen Software begonnen werden.

 

Das System einrichten

Die wichtigsten Dinge sind nun erledigt. Bleibt die Frage, was es noch zu tun gibt…

  • Über die bekannte Systemsteuerung (erreichbar über’s Startmenü) können noch individuelle Einstellungen vorgenommen, das Design angepasst und zusätzliche Benutzer hinzugefügt werden.
  • An die Aktivierung werden ihr rechtzeitig erinnert. Selber aufrufen kann man sie über die Systemsteuerung / System. Die Internetaktivierung ist auf einige Durchführungen begrenzt. Danach muss Windows leider telefonisch aktiviert werden. Das ist aber unkompliziert und geht schnell. Man wählt die angezeigte, kostenlose Hotline-Nummer. Dort wird man von einer Computerstimme begrüßt, wo man einen Zahlen-Aktivierungscode durchtippen muss. Im Anschluss erhält man einen Bestätigungscode und die Sache ist erledigt.
  • Schöne Desktop-Hintergrundbilder und Designs gibt’s reichlich von Microsoft zum Download.
  • Wie man Windows mit einigen Tricks noch etwas schneller macht, habe ich hier beschrieben.
  • Stellt sicher, dass ihr einen aktuellen, sicheren Browser – am besten mit Werbeblocker – und einen aktiven Virenschutz installiert habt.
  • Sind alle Updates abgeschlossen und ihr habt Windows 7 einige Stunden getestet und für stabil befunden, könnt ihr mit der Datenträgerbereinigung (unter Zubehör) die verbliebenen Update-Installationsdateien entfernen, um einigen Speicherplatz freizugeben. Diese können danach nicht mehr deinstalliert werden.
  • Nützliche Tools, um das Arbeiten mit Windows aufzuwerten gibt es hier.
  • Wie man Windows 7 aussehen lässt wie Windows 98, habe ich in diesem Beitrag erklärt.
  • Ein interessanter Artikel von Spiegel.de zum „Ende“ von Windows 7 (2014).

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Übrigens: Alles fertig und Windows macht wieder Probleme? In diesem Fall könnte es ein Hardware-Defekt sein. Hier geht’s zum Ratgeber Fehlerdiagnose.

 

Windows 95 in VirtualBox einrichten

„Ich setze mich an meinen Schreibtisch, es sind Schulferien. Der Tag ist verregnet, es fällt nur ein trübes Licht durch das Fenster. Auf dem Schreibtisch stapeln sich verschiedene Disketten und auf dem schon leicht angegilbten Gehäuse meines Computers liegt noch die Verpackung der Creative SoundBlaster Audiokarte, die ich vor kurzem installiert habe. Meine Hand reicht hinab zum PC, wo ich den grünen, rundlichen und leicht nach außen gewölbten Power-Schalter meines Computers drücke, bis er hörbar einrastet. Die LED leuchtet auf, der BIOS-Lautsprecher gibt ein lautes „PIEP!“ von sich und man hört den CPU-Lüfter gemächlich anlaufen. Gleichzeitig lege ich den Kippschalter an der Seite des Röhren-Monitors um. Es macht hörbar „Bong“, als der Monitor die Spannung aufbaut und langsam, leicht flimmernd, das Bild vor mir  sichtbar wird. Windows 95 bootet und lädt die Dateien in die unglaublichen 32 Megabyte RAM. Zu wenig für groß angelegte Szenarien in Age of Empires I. Es gab viele tolle PC-Spiele, die ich damals unter Windows 95 gespielt habe. Ich denke da an Maxis SimCopter, Ceasar II, Abuse, Treasures of Montezuma, M.A.X. und die ganzen anderen Shareware-Demos…“

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In diesem Beitrag soll es also darum gehen, wie man Windows 95 in VirtualBox installiert und so einrichtet, dass es produktiv genutzt werden kann. Dabei gibt es verschiedene Hürden zu überwinden, da bei der Einrichtung der Hardware einiges beachtet werden sollte und unter anderem die Gast-Erweiterung von VirtualBox nicht unter Windows 95 läuft.

Ihr benötigt zur Einrichtung eine Windows 95 Setup-CD, eine Startdiskette sowie eine gültigen Lizenzschlüssel. Ersteres gibt es praktischerweise auch als Image im Internet (Google!), so dass diese lediglich in die virtuelle Maschine eingehängt werden müssen. Außerdem natürlich die aktuelle Version von VirtualBox. Euer Gastsystem braucht keine besonderen Anforderungen zu erfüllen (ein Mehrkernprozessor mit Unterstützung für Virtualisierungstechnik ist aber schon von Vorteil).

Windows 95 A, B oder C?

Zu Windows 95 gab es mehrere überarbeitete oder angepasste Versionen. A ist die erste Ausgabe, USB-Support gibt es erst seit B. Mehr Infos hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Microsoft_Windows_95

Ich habe es im Test mit Ausgabe A gemacht. Am einfachsten ist es, zum Einschleusen von Dateien mit einem Tool (wie CDBurnerXP) ein CD-Abbild von diesen zu erstellen und dieses dann einzubinden.

Virtuelle Maschine konfigurieren

win95_01Also, los gehts. Neue Maschine erstellen, erstmal die Standardempfehlungen übernehmen. Damit Windows 95 später reibungslos arbeitet, müssen aber an der Konfiguration noch einige Details geändert werden. Dazu oben auf „Ändern“ klicken. Jetzt unter Diskette die Windows 95 Bootdiskette einbinden, als CD die Setup-CD und folgende Konfiguration aus der Textdatei meines FTP-Servers übernehmen (Es direkt im Beitrag zu schreiben würde den Rahmen sprengen): http://alcatr4z.bplaced.net/keepmydesktop/w98vm/vbox_win95_konfiguration.txt

Warum eigentlich eine extra Bootdiskette?

Die Setup CD-ROM von Windows 95 ist nicht direkt bootfähig. Die Diskette wird also zum Starten des Setups benötigt. Außerdem sind auf der Diskette die Formatierungstools gespeichert. Die Diskette ermöglicht es auch, mittels der Kommandozeile zu operieren und den MBR zu sichern (Startwiederherstellung), damals auch liebevoll „Notfalldiskette“ genannt.

Festplatte formatieren und Installation starten

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Wenn ihr die VM nun startet, solltet ihr den „Willkommensbildschirm“ der Bootdiskette sehen. Jetzt erstellen wir die System-Partition. Dazu benutzt ihr den Befehl fdisk und folgt den Anweisungen. Die Option 1 führt euch durch die Einrichtung, einfach den Anweisungen folgen und jeweils mit Enter bestätigen (wenn ihr alles einfach bestätigt, wird eine einzige große Partition erstellt).

Nun muss die neue Partition noch formatiert werden (FAT). Dazu gebt ihr format c: /S (wenn ihr den Parameter /S weglasst, bootet Windows später nicht automatisch von dem Primary IDE, sondern ihr müsst das Boot Device bei jedem Start manuell (F12) wählen!) ein. Wie ihr nun sicher merkt, ist das amerikanische Tastaturlayout noch eingestellt, den Doppelpunkt findet ihr unter Ö.

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Zum Starten der Installation müssen wir nun mit dem Befehl „r:“ auf das Verzeichnis der Setup-CD wechseln, anschließend startet setup die Installation. Nun müsst ihr nur noch den Anweisungen des Setups folgen, bis die Installation abgeschlossen ist. Beim Installationstyp „Custom“ können zusätzliche Anpassungen vorgenommen werden, ich wähle der Einfachheit halber „Typisch“. Es folgt ein Dialog zur Hardwareerkennung, da einfach alle aufgeführten Geräte anhaken und nach Treibern suchen lassen. Hinweis: Stürzt die virtuelle Maschine ab, kontrolliert, ob ihr VT-X/AMD-V deaktiviert habt. Wenn ihr zum Neustart aufgefordert werdet, entfernt ihr zunächst die Diskette, damit Windows bootet. Anschließend wird die Installation abgeschlossen und ihr landet auf dem Desktop. Hinweis: Bei zukünftigen Neustarts bitte nicht die Option „Windows neu starten“ wählen, das führt oft zu Fehlermeldungen. Also lieber herunterfahren und VM neu starten. Kommen wir nun zur Einrichtung der Hardware…

Fehlermeldung „the file netapi.dll on windows 95 cd-rom could not be found“

win95_04Möglicherweise gibt es im letzten Installationsschritt eine Fehlermeldung, worauf die Win95 CD eingelegt werden soll, obwohl sie schon eingelegt ist. Das hängt damit zusammen, dass sich der Laufwerksbuchstabe von R: auf D: geändert hat, das Setup registriert das aber nicht. Es bleibt nur, einige Male auf Skip (Überspringen) zu klicken und die Fehlermeldungen beim Neustart ebenfalls sämtlich zu quittieren. Auf dem Desktop angekommen dann über Start – Einstellungen – Systemsteuerung (Ja, die gabs vor 22 Jahren auch schon) – Netzwerk den PCNET Ethernet Adapater deinstallieren. Beim nächsten Neustart wird die Hardware erneut erkannt. Diesmal können die Daten von der (D:!) Windows CD kopiert werden. Anschließend unter „Add…“ – Protokoll – Microsoft – TCP/IP hinzufügen.

Der richtige Display Adapter: Die Auflösung ändern

Die Standard-Auflösung von 640*480 Pixel kann erstmal nicht verändert werden. Dazu müssen wir einen zusätzlichen Treiber nachinstallieren. Um die Dateien in die virtuelle Maschine zu bringen, bietet sich am einfachsten die oben erwähnte *.iso Methode an.

Variante 1: Nucleus Treiber mit dem SciTec Display Doctor

Mit diesem Programm lässt sich eine akzeptable Auflösung und Geschwindigkeit in Windows 95/98 Hostsystemen erreichen. Benötigt wird die oben verlinkte Version 7.*. Am einfachsten ist es, eine .iso Datei mit dem Setup selber zu erstellen und einzubinden.

Ihr installiert das Programm und startet Windows neu, dann gebt ihr den Aktivierungscode ein und startet noch einmal neu. Nun wählt ihr im Manager unter Monitor „Super VGA 1600*1200“ und anschließend beim verwendeten Treiber den „SciTech Nucleus Driver“ (Muss aktiviert sein). Übernehmt die Einstellungen und startet neu. Nun könnt ihr in den Anzeigeeinstellungen die Auflösung und Farbtiefe verändern. Et voila!

Variante 2: Bearwindows-Treiberdateien manuell installieren

Hier spart man sich die Installation eines Programms. Soll aber wohl häufiger Fehler verursachen. Von der Projektseite die aktuellen Dateien für Windws 9x herunterladen und ins Gastsystem einschleusen. Hinweis: Der Windows 95 Datei-Explorer blendet manche Systemdateien wie *.dll automatisch aus. Über die Ordneroptionen kann die Funktion deaktiviert werden. Jetzt Rechtsklick auf dem Desktop – Eigenschaften – Einstellungen – erweiterte Einstellungen – Display Adapter „ändern“, dann im neuen Fenster „Diskette…“ wählen. In der Suchmaske den Ordner mit den Treiberdateien aus „…/128MB“ wählen. Jetzt sollte als Ergebnis auch „128MB“ angezeigt und installiert werden können. Nach einem Neustart stehen andere Auflösungen zur Verfügung.

Also fassen wir noch einmal zusammen. Die Soundausgabe sollte mit der VM Einstellung „out of the box“ funktionieren, keine weiteren Einstellungen erforderlich. Das „Internet“ sollte, bei der VM Einstellung „NAT“ und dem oben erklärten Workaround auch funktionieren. Und so sieht das ganze dann in etwa aus:

win95_05

Ihr solltet noch beachten, dass manche älteren Spiele den 256-Farben Modus voraussetzen, der aber hier nicht mit höheren Auflösungen kompatibel ist. Je nach Windows-Version müssen dann noch Komponenten wie DirectX 3.0 nachinstalliert werden, die sind aber meistens auf den Spiele-CDs enthalten. Das wars!

Schaut euch doch mal bei Bedarf meine Anleitung zur Installation von Windows 98 in VirtualBox an, das läuft ähnlich ab. Ich zocke jetzt erst einmal eine Runde Abuse!

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